Test: StarCraft 2: Novas Geheimmissionen (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann



Release:
30.03.2016
Erhältlich: Entwicklerseite
Spielinfo Bilder Videos
Test-Update vom 04.08.2016:

Missionspaket #2: Die Geschichte nimmt Fahrt auf


Das zweite Missionspaket von Novas Geheimmissionen schließt fast nahtlos an das erste an und dreht sich weiter um die Machenschaften einer paramilitärischen Einheit, die allem Anschein nach Unfrieden stiften und den Imperator stürzen möchte. Auch Nova ist in die Machenschaften irgendwie involviert, kann sich aber an nichts erinnern und daher geht es in zwei der drei Missionen darum, ihrem Gedächtnis mit dem allseits nützlichen Terrazingas auf die Sprünge zu helfen.

Die Geschichte wird zwischen den Missionen in gut inszenierten Zwischensequenzen präsentiert, die im Vergleich zum ersten Missionspaket etwas hochwertiger wirken, jedoch nicht an die Qualität von Wings of Liberty bis Legacy of the Void heranreichen. Zum Ende hin kristallisiert sich zumindest ein klarer Kontrahent hinaus - nichtsdestotrotz geht alles ziemlich schnell und manchmal überstürzt vonstatten, vor allem am Ende, aber so richtig viel Platz für die Geschichte ist schlicht und ergreifend in den drei Missionen nicht. Mehr Missionen wären an dieser Stelle sicher nicht verkehrt gewesen.

Gute, aber eher bodenständige Missionen

Langsam kommt man dem Vorhaben der paramilitärischen Einheit auf die Spur, bevor dann am Ende alles zu schnell geht.
Langsam kommt man dem Vorhaben der paramilitärischen Einheit auf die Spur, bevor dann am Ende alles zu schnell geht.
Wie bei den ersten Geheimmissionen überzeugen die Einsätze, obgleich richtig kreative oder überraschende Momente dieses Mal ausbleiben und eher auf Bekanntes mit wenig Variation gesetzt wird - man darf in allen drei Missionen eine Basis errichten.

Leichte Spoiler folgen: Im ersten Einsatz müssen auf einem Urlaubsplanten jede Menge Terraner gerettet, Zerg unter Kontrolle gebracht und Protoss ausgeschaltet werden, bevor das Mutterschiff alles plattmacht. Warum die Protoss überhaupt da sind, wird eher beiläufig erwähnt - ein Beispiel für die überstürzte Storygestaltung. Im zweiten Einsatz muss man Terrazingas aus bestimmten Einrichtungen sammeln und dann jeweils zwei Minuten lang einen Zombie-Ansturm ("vergessene Zerg") pro Anlage über sich ergehen lassen. Doch neben den "Zombies", die u.a. aus der Mission "Ausbruch" aus der Kampagne von StarCraft 2: Wings of Liberty übernommen wurden, sind zudem noch die Protoss da, die die Terrazinquellen vernichten wollen - und aufgrund von Zombies und Protoss verläuft die Mission hektischer als die bisherigen Einsätze. Schön: Auf der Karte sind als Nebenmission zwei Bosskämpfe versteckt, in denen Nova gefragt ist. Der dritte und letzte Einsatz lebt von der erweiterbaren Karte, bei der man quasi auswählen kann, gegen welche Zerg-Einheiten man als Nächstes antreten möchte, während ein U-Bahn-Netz als Transportsystem für Truppen verwendet werden kann.
Diesmal ist Nova selten im Alleingang unterwegs. Hier darf sie einen Bosskampf in der zweiten Mission im Alleingang bewältigen.
Diesmal ist Nova selten im Alleingang unterwegs. Hier darf sie einen Bosskampf in der zweiten Mission im Alleingang bewältigen.
Schleich-Missionen oder arcadige Überraschungen wie beim ersten Missionspaket gibt es nicht und Nova ist nur ganz selten auf sich alleine gestellt - schade! Dafür fällt die Spielzeit minimal länger aus, aber mehr als zweieinhalb oder drei Stunden (mit Erfolgen auf dem Schwierigkeitsgrad "Normal") inkl. Videos und Co. wird es nicht dauern.

Neue Verbesserungen für Nova und ihre Truppen darf man ebenso freischalten bzw. auswählen, wobei ich diesmal nicht das Gefühl hatte, etwas richtig Überragendes oder Spielveränderndes gesehen zu haben. Die meisten Upgrades wie ein weiterer Schussmodus für den Marodeur, ein eingebautes Tech-Zentrum, eine schnellerer Verwandlungsmodus für Panzer/Falken oder Spinnenminen sind schon nett und bieten taktische Alternativen, aber so richtig verändert sich die Rolle der Einheit dadurch nicht.

Kommentare

cHL schrieb am
ich war von der inszenierung von lotv so enttäuscht, dass ich nichtmal mehr den epilog gespielt hab. obwohl das gameplay der mission eigentlich ganz okay war, aber ja. ich bin ein bissl angfressen, dass sie dieinszenierung so mies gemacht haben.
und ich möchte hier gar nicht auf die story eingehen, da bin ich nicht anspruchsvoll. aber in einem sc spiel erwarte ich mir coole charaktäre, ordentliche zwischensequenzen und jim raynor. nichts davon wurde imho geliefert.
deswegen verzichte ich auf die dlcs.
der multiplayer gefällt mir dagegen wieder sehr gut. sowohl zum zuschauen als auch zum selbstspielen.
inami schrieb am
Danke für den Test. Fand die Missionen OK, aber der Schwierigkeitsgrad hat ziemlich nachgelassen. Die Story hat mich an ne schlechte Version von SC1 denken lassen.
DitDit schrieb am
oh man genau wie ich es befürchtet hatte.
schwächere inszenierung. story schnell ausgedacht für die dlc. 0815 missionen (solo mission mit nova, aufbau mission, überleben mission) und extrem kurze spielzeit für teuer geld.
menno blizzard. als riesiger sc1 und wc3 fan und als jemand der sogar massig spaß mit sc2 hatte finde ich das einfach nur gemein von euch euren fans gegenüber.
Mrserious schrieb am
Seit wann weiß man bei Blizzard eigentlich nicht mehr, wie man tolle Geschichten erzählt? Wenn ich an Starcraft und Warcraft 3 zurückdenke, wird mir noch ganz warm ums Herz. Scheinbar hat der Kreativteil des Unternehmens, welcher für die Erzählung zuständig war, seinen Hut genommen oder ist einfach des Erzählens müde gewurden :(
BigEl_nobody schrieb am
Rolliger Rollmops hat geschrieben:Allzu viel DLC gibt es ja auch nicht, die einen Test wert wären. Da sind die beiden Witcher Erweiterungen doch schon die vorbildliche Ausnahme. Eigentlich war Hearts of Stone so gut und umfangreich dass ich mich weigere es mit dem negativ belegten Begriff DLC zu besudeln ;)
Stimmt schon aber da kann der DLC Begriff leider auch nichts für das man ihn von Anfang an mehr missbraucht hat als alles andere...
Hearts of Stone hätte absolut nen Test verdient, der DLC war besser als die Hälfte der Spiele die ich letztes Jahr gezockt habe. Knüpfte nahtlos an die Qualität des Hauptspiels an bzw. war teilweise sogar besser/ hatte sinnvolle Ergänzungen (hervorragende Charaktere, sehr gute Story, Top Bosskämpfe von denen drei locker Soulsniveau hatten was ihre Qualität anging).
Zu den SC2 Nova Missionen: Ist mir einfach viel zu wenig fürs Geld und Terranerfan bin ich ohnehin nicht. Die Legacy of the Void Kampagne konnte in meinen Augen wieder positiv an die Qualität von WoL anknüpfen und hat der Trilogy ein ordentliches Ende verpasst, aber das hier wirkt bis jetzt eher hingeklatscht um kurzfristig noch ein bisschen Geld aus der Marke zu quetschen...
Ich werde definitiv warten bis das gesamte Paket draußen ist bevor ich den Kauf überhaupt in Betracht ziehe!
schrieb am