Test: Cornerstone: The Song of Tyrim (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Release:
26.04.2016
Erhältlich: Digital (Steam, GOG)
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Einzig die sich abnutzenden Gegenstände sorgen in Ansätzen für knifflige Momente. Denn wer sich nicht um seine Ausrüstung kümmert und wem daher mitten im Kampf das Schwert zerbricht, hat ein Problem. Zwar kann man sich (genug Ressourcen vorausgesetzt) im Handumdrehen ein neues herstellen. Doch das Spiel schaltet dafür nicht in eine Pause. Man muss sich also zurückziehen, Abstand zwischen sich und die bar  jeglicher Intelligenz angreifenden Gegner bringen und dann das Crafting-Menü öffnen, zur entsprechenden Waffe navigieren und hoffen, dass die Zeit reicht. Alternativ kann man auch Bewaffnung von getöteten Feinden aufnehmen.  Auch die Tempoänderungen, die zwischen ruhiger Entdeckung, leichten Scharmützeln und (zu seltenen) Bosskämpfen variieren, können sich sehen lassen. Leider wird aus der ruhigen Entdeckung immer wieder Leerlauf, wenn man ein ums andere Mal dank unnötigen Backtrackings durch Gebiete wandert, die man schon erforscht bzw. von Gegnern und Rohstoffen befreit hat. Sprich: Es fehlt eine vernünftige Regie des Spielflusses.

Irgendwie Zelda-esk!

Natürlich muss ein Wikinger auch kämpfen.
Natürlich muss ein Wikinger auch kämpfen.
Hat Cornerstone bis hierhin nur in Ansätzen geschafft, Dynamik, Forscherdrang und Spielfluss von Spielen wie der Zelda-Serie zu emulieren, ist man mit der Kulisse dichter dran. Auf den ersten Blick könnte die Welt, in der Tyrim seine Abenteuer erlebt, eine Modifikation der Wind-Waker-Engine sein. Alles ist in comichaften Farben gehalten, die Welt besticht mit klaren Formen und nur wenigen Texturdetails. Und ist man mit dem Schiff unterwegs und pflügt durch das azurne Wasser, scheint die Illusion fast perfekt. Doch wo The Legend of Zelda trotz allen Minimalismus Charme und Atmosphäre versprüht, bleibt Cornerstone auch hier einiges schuldig. Denn viel zu häufig wirkt die Kulisse nicht charmant, sondern spröde. Nicht atmosphärisch, sondern detailarm und karg.

Immerhin: Die musikalische Untermalung, die mal nach Sims klingt, dann wieder Elemente aus Kingdom Hearts zu vearbeiten scheint, bietet mit ihren Loops einen passablen Hintergrund, der nur vom gelegentlichen Kampflärm unterbrochen wird. Sprachausgabe sucht man vergeblich. Dafür jedoch findet man Bugs, die sich nicht nur auf die KI, sondern auch gelegentlich auf die visuelle Darstellung (Clipping) und ab und an sogar auf das Spiel auswirken können – und im schlimmsten Fall dafür sorgen, dass man bestimmte Nebenmissionen nicht erledigen kann oder nach einem Ableben vollkommen ohne einen (oder mehrere) Rohstoffe wieder am letzten Kontrollpunkt aufwacht. Oder am vermeintlich letzten, denn mitunter wird man weiter zurückversetzt als man eigentlich war.

Kommentare

Usul schrieb am
?Das Potenzial kann man Cornerstone nicht absprechen. Doch bei der Umsetzung des Action-Adventures ?
Hmm... erinnert mich an "Dieser Satz kein Verb". ;)
schrieb am