Test: In Memoriam (Adventure)

von Bodo Naser



In Memoriam
Entwickler:
Publisher: Ubi Soft
Release:
kein Termin
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ab 11,79€
Spielinfo Bilder  
Der interaktive Thriller In Memoriam, in dem ihr einen gefährlichen Serienkiller stellen müsst, der sich seine Opfer übers Internet sucht, hat im Vorfeld unter den Adventure-Fans für so etwas wie Euphorie gesorgt. Lexique Numerique versprach nicht weniger, als auf gängige Spielmuster weitgehend zu verzichten. Handelt es sich nur um einen Marketingtrick oder bietet das Krimi-Abenteuer tatsächlich Innovatives? Antworten darauf liefert der Test!

Konventionelle Story

Der fiktive Sender SKL-Network sucht auf seiner Webseite Leute, die nach Jack Lorski und Karen Gijman suchen. Die beiden sind bei ihrer Recherche nach einem mysteriösen Serienkiller, der das Pseudonym Phönix trägt, spurlos verschwunden.

Eines der optisch ansprechend umgesetzten Rätsel, bei denen ihr meist um die Ecke denken müsst.


Alles was von Jack und Karen blieb, sind einige Notizen, ein paar Filmschnipsel und eine CD-ROM, auf der eben jener Phönix seine Spielchen mit euch treibt. So weit, so konventionell. Doch dann verheißt es, anders zu werden, denn ihr müsst nun mit Hilfe von realen und gefaketen Homepages, E-Mails und Videos herausfinden, wo das Pärchen abgeblieben ist. Schnell wird klar, dass sie sich in der Gewalt des ebenso intelligenten wie gefühlskalten Mörders befinden...

Preisgekröntes Werk

Schon vor dem Release wurde In Memoriam vor allem von der französischen Presse mit viel Vorschusslorbeeren überhäuft und  erhielt den Interactive Creation Award 2003 der SACD sowie den Mobius Preis 2003. Vergleiche mit dem filmisch unkonventionellen und kommerziell erfolgreichen Horrorstreifen Blair Witch Projekt wurden gezogen.

In Deutschland wurde das Spiel von Eric Viennot eher verhalten aufgenommen, was auch an der viel zu spät einsetzenden Werbung lag. Anscheinend hat aber keine der lobenden Stimmen das Adventure jemals richtig gespielt, sonst hätten sie eigentlich merken müssen, dass es sich um ein stinknormales Bildschirmabenteuer handelt, dessen optisch ansprechende Rätsel noch nicht mal besonders originell sind.

Internet vonnöten

So etwas wie eine Benutzeroberfläche besitzt In Memoriam zwar schon, aber die Handlung soll allein vor eurem geistigen Auge ablaufen. Im Mittelpunkt des Interesses steht die berühmt-berüchtigte CD-ROM des Täters, die voll von geheimnisvollen Zeichen, esoterischen Symbolen und astronomischen Rätseln ist. Um eines der teils sehr schweren Puzzles zu lösen, müsst ihr immer wieder auf reale Seiten aus dem Internet zurückgreifen, auf denen ihr wichtige Hinweise findet. Der Wechsel zwischen CD, Web und fiktiven E-Mails, die direkt an euren realen Account verschickt werden, ist aber recht umständlich zu handhaben. In Memoriam läuft übrigens auch auf dem Mac, wofür ihr allerdings auch einen Internetzugang benötigt.

Aufgesetzte Rätsel

Realität und Fiktion sollen sich so letztlich untrennbar vermischen. Leider gelingt das nur bedingt, da das Spiel wegen der Unterbrechungen durch die umfangreichen Rätsel nicht die Sogwirkung eines sich von der Spannung kontinuierlich steigernden Blair Witch Projekts entfaltet. Der Beginn des Krimi-Adventures hängt mangels Einführungsfilms leider ziemlich in der Luft, da ihr euch mühsam erst selbst alles zusammensuchen müsst.

Na, was müsst ihr hier wohl machen, um an die Puzzles zu gelangen?

Eigentlich geht es bei der Lösung der aufgesetzt wirkenden Puzzles nur darum, als Belohnung das nächste Filmschnipselchen zu bekommen. Dieses Gameplay kann man getrost als für Adventures typisch bezeichnen. Die Rätsel fügen sich außerdem nicht in die Handlung ein, da sie nicht immer unmittelbar der Lösung der
Morde dienen. 
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Kommentare

Jedira schrieb am
es geht mir vor allem darum, dass nicht alle Webseiten, die man besuchen muss, auf Deutsch vorliegen. Außerdem muss man auch mal was in einem Mail-Verzeichnis eines Italieners suchen, was für manche auch nicht gerade einfach sein dürfte. Die meisten Seiten sind natürlich übersetzt, aber manche eben nicht. Für eine deutsche Version ist mir das zu wenig!
Das stimmt nicht. Man konnte die Information, die man aus dem Mailaccount hatte auch auf einer frei zugänglichen und auch auf deutsch übersetzten Seite finden. Einfach \'Maggioli Neaples\' eingeben, zweiter Link von oben.
Jedira schrieb am
** Teilweise mit kleinen Spoilern **
Hmm.. also ich habe das Spiel auch durchgespielt und ich kann einige der Kritikpunkte nicht verstehen:
1. Teils schwere Rätsel
Das soll ein Kritikpunkt sein?! Ich habe das Spiel auch ohne Komplettlösung durchspielen können. Ich habe glaube ich an genau zwei Stellen etwas länger gehangen, habe es evtl. aber doch mit Google herausgefunden. Sooo schwierig waren die Rätsel nun wirklich nicht. Ehrlich gesagt war ich froh, dass es manchmal ein bisserl zu knobeln gab. Wenn es weniger schwierig wär, hätte es auch gar keinen Spass gemacht. Man muss sich halt ein bisserl anstrengen.
2. Webseiten nur Englisch
Diesen Kritikpunkt verstehe ich jetzt gar nicht. Haben wir zwei verschiedene Spiele gespielt?! Fast alle Seite, wo viel Text ist, waren auch auf Deutsch übersetzt. Sicher, man musste ab und zu erst auf die Deutsche Flagge, bzw. auf das \\\'DE\\\' klicken, aber es ganz meist eine deutsche Übersetzung. Dieser Kritikpunkt ist einfach schwachsinn. Es gab ein paar Seiten, die nicht übersetzt waren, sicher, aber auf diesen Seiten wurde meist nur ein Bild benötigt, was man auch ganz gut ohne Text zu lesen finden konnte. Ausserdem war auf der SKL Network Seite noch ein Übersetzungstool, welches man benutzen konnte. Dieser Punkt ist nun wirklich an den Haaren herbeigezogen. Die wichtigsten Seiten, wo man inhaltlich Informationen benötigte waren immer auch auf Deutsch vorhanden und ein paar anderen Seiten auch.
3. Langweilige Filme
Ich glaube dieses Spiel ist nicht das richtige für dich. Ich fand die Filme ziemlich gut gemacht und die Schauspieler überzeugend. Sicher, so viel ist da meist nicht passiert in den Filmen, trotzdem fand ich sie im Spiel ganz passend und haben den Handlungsstrang gut dargestellt und die Geschichte immer ein wenig weitererzählt.
4. Stinknormale Story
Ich fand die Idee mit Bruno Giordano ganz gut gemacht, dass man im Laufe des Spiels etwas über diese historische Person erfährt, von der man sonst wohl nicht so viel gewusst...
Scharfnase schrieb am
Hi Leute,
es geht mir vor allem darum, dass nicht alle Webseiten, die man besuchen muss, auf Deutsch vorliegen. Außerdem muss man auch mal was in einem Mail-Verzeichnis eines Italieners suchen, was für manche auch nicht gerade einfach sein dürfte. Die meisten Seiten sind natürlich übersetzt, aber manche eben nicht. Für eine deutsche Version ist mir das zu wenig!
Gruß,
4P|Bodo
HerrSchmidt schrieb am
Bei dem Spiel muss man, sich auf verschiedenen Seiten rumtreiben, um weiterzukommen. Deshalb ist das nicht so toll...
schrieb am