Test: Der Herr der Ringe: Die Schlacht um Mittelerde (Taktik & Strategie)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
09.12.2004
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 Die Folge ist, dass gerade die späteren Schlachten in ein heilloses Durcheinander ausarten können, in dem ihr eher Schnellklicker als Taktiker sein müsst. Der Übersicht hätte auch eine weitere Zoomstufe gut getan, denn oft sprengt eine Schlacht die Monitorgrenzen. Wer gerne mit verschiedenen Gruppen Zangenangriffe oder Umzingelungen organisiert wird auch deshalb ins Schwitzen geraten, weil sich eigene Truppen strikt weigern, sich von alleine zu verteidigen; auch die gegnerischen Kämpfer lassen
Brücke sichern gegen Troll & Ork: Im Wald der Elfen kommt es auf schnelle Entscheidungen und den Einsatz der Spezialfähigkeiten an.
sich zu oft einfach abschlachten: Da stellen sich z.B. zwei Dutzend Uruk-hai vor meine Festungsmauern und lassen sich von meinen Bogenschützen eindecken, bis sie alle tot sind. Hier versagen auch die lobenswerten Emotionen: Es gibt keine Angst, keine Flucht.

Und der Schweiß perlt auch, weil die schlechte Wegfindung schon mal ganze Kompanien auf unsinnigen Routen in den Tod schickt; auch beim Bemannen der Mauern kann man so manches Debakel erleben. So ist man immer zum nervigen Einheitensitting verdonnert, um an allen Ecken und Enden des Schlachtfelds Angriffs- und Marschbefehle manuell anzuordnen und hat Schwierigkeiten, in der Weite des Geländes zu kommandieren. Die Wegfindungsproblematik ist EA bekannt und soll in einem kommenden Patch behoben werden.

Helden- & Feldherrenzauber

Die Truppenführung rückt auch deshalb in den Hintergrund, weil die Spezialfähigkeiten so unglaublich stark sind. Man ertappt sich dabei, wie man in Action-Rollenspiel-Manier einfach nur alle Zauber und Attacken so schnell wie möglich hintereinander aktiviert, bis der letzte Ork endlich fällt. Denn Gandalfs Blitze, Gimlis Axt oder Sarumans Feuerball sind so mächtig, dass sie ganze Kompanien in den Tod schicken. Was zu Beginn aufgrund der grandiosen Atmosphäre noch Spaß macht, nutzt sich allerdings auf Dauer ab. Außerdem kann es schwierig sein, die heroischen Super-Angriffe im Eifer des Gefechts auszulösen. Besonders jene, die punktgenau auf einen Gegner gezielt werden müssen, wie z.B. Eomers gleißender Speer, brauchen oftmals mehrere Versuche.

Saurons Auge lässt Gegner erzittern und fördert die Kampfkraft der Orks.
Hinzu kommen dann noch auf Klick die Feldherrenfähigkeiten wie Heilung, Saurons Blick, Elfenunterstützung, Kampfesrausch, Eisregen oder gegen Ende des Spiels die mächtige Armee der Toten oder der Furcht einflößende Balrog. Klar sieht es genial aus, wenn plötzlich spitzohrige Bogenschützen irgendwo aus dem Nebel hervortreten und reihenweise Orks befiedern. Oder wenn man mal eben eine Armee der Toten beschwört, um die Grünhäute nach Mordor zu jagen.

Aber die einzige Herausforderung besteht auf Dauer darin, die Spezialfähigkeiten der Helden sowie diese Feldherren-Boni auf die heranrückenden Truppen zu jagen. Das wird actionorientierte Einsteiger eher freuen als gewiefte Kommandeure, die vielleicht eine militärisch ausgefeilte Variante der Tabletop-Kriege erwartet haben. Leider geht es zu sehr um Schnelligkeit, zu wenig um Taktik. Gerade aufgrund der mächtigen Helden wird das eigentliche Strategiespiel, also der kluge Umgang mit den Truppentypen im Feld, etwas zu stark in den Hintergrund gerückt. Stattdessen geht es darum, möglichst große Armeen zu rekrutieren und schnell alles platt zu machen. Noch einen Kritikpunkt bietet das Missionsdesign, denn es  kann nicht gerade mit Abwechslung aufwarten: Die Aufträge beschränken sich meist auf das Zerstöre-Alles-Prinzip. Also heißt es oft nur Orks suchen, Lager zerstören, Orks suchen, Lager zerstören - und das ein halbes Dutzend mal auf der einen Karte, dann auf der nächsten. Lediglich die Belagerungen bringen später etwas mehr Würze ins Spiel, das insgesamt zu viele monotone Längen hat.              

Kommentare

DerSnake schrieb am
Sry..aber nur 83% ist ein bissel arg wenig. Okay....es ist zwar nicht komplex was Profizocke rsichelrich auch langweilig finden.
Aber die Massen Schlachten sind schon 1A.
z.b Helms Klamp.
So eine Atmo findet man nur selten. Besondern weil ma bei diesen lvl regelrecht überrannt wird wie im Film hat.
Und was die Ki angeht.
Sry..aber das sind orks. Die waren schon im film nicht die schlausten xD
88% - 87% hätten es auch getan ;) Für mich ist Sum noch das beste Startagiespiel ( neben WarCraft 3) und um weiten besser als SUM 2.
mfg
johndoe-freename-85514 schrieb am
Positives: Gute Grafik, sehr gute HdR Atmosphäre
Negatives: KI (reagiert nicht auf feindesbeschuss usw.)
SEHR WENIGE EINHEITEN PRO FRAKTION IM VERGLEICH ZU ANDEREN STRATEGIETITELN (Z.B. C & C)
Vielleicht klemmt sich EA ja mal in den Arsch und gibt sich Mühe mit SuM2 ein topgame mit mehr als 6 Einheiten pro Partei zu produzieren.
johndoe-freename-65511 schrieb am
Meronax, du hast recht, Golphins Kommentar wirkt überheblich und elitär, allerdings solltest du auf deine Rechtschreibung achten, sonst fühlt er sich nur bestätigt.
Meine Meinung zum Spiel (ich habe allerdings vorher nichts darüber gelesen, kenne den Hype nicht und hatte keine Erwartungen) deckt sich mit der von Jörg, es ist unterhaltsam und macht Spass, ihm fehlt aber strategische Tiefe und Finesse. Also durchaus gut aber kein Genrekönig (oder gar Zwangskauf, falls ihr glaubt, dass es sowas gibt).
h
Oh, und da ich über Rechtschreibung schwafele, falls in diesem Kommentar Fehler sind, sind sie Beabsichtigt und dienen der Unterhaltung.
Meronax schrieb am
@Golphin
Ja Die Dumme masse ha? DU gehörst ja nicht dazu weil DU, bist hochinteligent und siehst dinge die allen anderen verwehrt bleiben. DEIN gemschack ist die Referenz an die sich alle zu halten haben. Anscheinend bsit DU überhaupt der wunderfollste, besste, inteligentest und anscheinend auch noch individuellste mensch auf der ganzen welt. OMFG wie konnte ich bisher nur mein dummes lemming leben führen ohne Das der große und Inteligente Golphin mir den weg zum glück gewiesen hat?
johndoe-freename-75738 schrieb am
Also am Anfang war ich sehr angetan, habe Stundenlang vor dem PC gehockt und gezockt. Doch nun wo ich noch ca. 5 Missionen in der guten Kampagne vor mir habe, denke ich mir;\"Wo war der Höhepunkt?\" Klar sind die epischen Schlachten in Helms Klamm und CO richtig spaßig und spannend, doch die übrigen Missionen sind recht eintönig wie schon oft erwähnt. Nun habe ich alle Helden (bis auf die nervigen Hobbits) auf Level 10 und kann eigentlich mit Gandalf order Aragorn im 2er gespann alle Levels meistern so dass ich meist nicht einmal mehr eine Basis brauche. Auch meine 100 Bogenschützen sind zwischen Level 7 und 10 und machen wenn nötig alles kaputt. Ich hoffe das die Mordor Kampagne noch einige Überraschen zu bieten hat ansonsten wird mein nächster Kommentar zu dem Thema auf einen Flopp mit einer realen Wertung von 70% sein!
schrieb am