Im Test: Let's Get Ready to Rumble
Unerwartete Hilfe
Wir erinnern uns: Im Hauptspiel hatte man an einem Punkt die Wahl, ob Ethan mit dem letzten verbliebenen Impfstoff seine Frau Mia oder die hilfsbereite Verbündete Zoe Baker heilen sollte. Die Erweiterung greift den Story-Strang auf, in dem man sich für seine bessere Hälfte entschieden und die arme Baker-Tochter ihrem grausigen Schicksal überlassen hat. Und was macht man bei Capcom? Man zaubert mit dem mürrischen Ensiedler Joe mal eben einen Onkel aus dem Hut, der zuvor nirgends erwähnt wurde und auch auf keinem der Familien-Fotos im Baker-Anwesen zu sehen war. Oooookay...
Hoch die Fäuste!
Dabei wird man schnell feststellen, dass Waffen nicht unbedingt Joes Ding sind. Der Eigenbrödler ist eher ein Mann, der Probleme mit Monstern und gefährlichen Tieren lieber mit den Fäusten regelt und dabei immer einen flotten Spruch auf den Lippen hat. Kein Scherz: In dieser Erweiterung werden die Molded nach Strich und Faden im Nahkampf vermöbelt und sogar mit Kombos eingedeckt, während man Angriffe mit gutem Timing abblockt. Man fühlt sich wie ein trashiger Rocky im Boxring! Spätestens wenn man wie wild auf verbarrikadierte Türen eindrischt und sich im späteren Verlauf sogar noch einen Hightech-Prügelhandschuh über die geballte Faust streift oder mit gefundenen Box-Püppchen seine Schlagkraft erhöht, kann man die Erweiterung inhaltlich einfach nicht mehr erst nehmen. End of Zoe ist purer Trash mit Komik-Einlagen, bei denen sich die Entwickler offenbar mehr oder weniger kreativ austoben durften.
Intensive VR-Klopperei?
Fazit
In den ersten Spielminuten war ich durchaus angetan von der Erweiterung, weil sich das Gekloppe mit Joe überraschend frisch anfühlt und der hohe Trash-Faktor mit dummen Sprüchen sowie einer gewissen Situationskomik für gelegentliche Lacher sorgt. Als ernsthafte und noch dazu kostenpflichtige Story-Ergänzung wirkt mir das alles aber zu sehr wie ein durchgeknalltes Spieldesign-Experiment, das ich im Kontext des Hauptspiels einfach nicht ernst nehmen kann. Nicht nur im Vergleich dazu, sondern auch mit Blick auf den kostenlosen DLC „Kein Held“ wirkt die mit knapp 15 Euro nicht gerade günstige Zusatz-Episode in vielen Bereichen schwächer: Auf Dauer ist das Hantieren mit Fäusten und Speeren nicht nur lächerlich, sondern auch spielerisch zu öde. Beim finalen Bosskampf zieht das Ende von Zoe ebenfalls den Kürzeren und der Umfang fällt ähnlich mager aus wie die Jagd auf Lucas mit Serien-Veteran Chris Redfield. Am Ende ist die Erweiterung gerade noch so okay, wenn man auf übertriebenen Trash steht und eine andere sowie durchaus überraschende Seite von Resident Evil 7 erleben will. Trotzdem wird man mit der kostenlosen Story-Erweiterung besser unterhalten, bei der mir eine zusätzliche Investition deutlich weniger Bauchschmerzen bereitet hätte als hier...
Wertung
PC
Zoes Ende setzt auf Trash und chaotische Faustkämpfe, schlägt sich mit kurzer Spielzeit, dem redundanten Gekloppe und fragwürdigen Spielelementen aber fast selbst K.O.
PlayStationVR
Zoes Ende setzt auf Trash und chaotische Faustkämpfe, schlägt sich mit kurzer Spielzeit, dem redundanten Gekloppe und fragwürdigen Spielelementen aber fast selbst K.O.
XboxOne
Zoes Ende setzt auf Trash und chaotische Faustkämpfe, schlägt sich mit kurzer Spielzeit, dem redundanten Gekloppe und fragwürdigen Spielelementen aber fast selbst K.O.
PlayStation4
Zoes Ende setzt auf Trash und chaotische Faustkämpfe, schlägt sich mit kurzer Spielzeit, dem redundanten Gekloppe und fragwürdigen Spielelementen aber fast selbst K.O.
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