Kunst oder Krempel?
Vor allem gegen menschliche Mitspieler sind die in Echtzeit ablaufenden Kunstauktionen durchaus spannend, denn die Computergegner geben auch hier schnell auf. Wie beim C-64 erhält jeder Spieler eine Taste, mit welcher er mitbieten kann. Einzige Neuerung hierbei ist die beiliegende Decodier-Brille, die mit ihrer roten Farbe nicht nur für den Kopierschutz sondern auch den richtigen Durchblick sorgt.
Denn nur mit ihr lassen sich die zahlreich vorkommenden Fälschungen entlarven. Die Brille dürft ihr aber nur benutzen, wenn ihr den dazu gehörenden Kunstkurs besucht habt. Das alles ist mehr als wichtig, denn wollt ihr eine Fälschung in Onkels Galerie aufhängen, weißt sie der Alte barsch zurück. Das schöne Geld ist dann futsch!
Kaum eine Herausforderung
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Andere können das grafisch besser! |
Mit Hilfe des Handels habt ihr spätestens in einem Jahr genug Dollars beisammen, um dann möglichst viele Bilder zu ersteigern. Auf Stufe "mittel", der drei einstellbaren Schwierigkeitsgrade, stellen die Computergegner daher keine große Herausforderung dar. Das Zeitmanagement ist so ziemlich das einzige, was von euch Aufmerksamkeit erfordert. Es ist nämlich gar nicht einfach, all die Auktionen, Versammlungen und Pferderennen an den verschiedenen Orten unter einen Hut zu bekommen. Zu Sabotageaktionen wie dem Anzetteln eines Streiks oder das Anheuern eines Diebs greift die harmlose KI hingegen kaum.
Ein stattliches Kerlchen
Bei der jährlichen Silvestertombola kann der Spieler mit dem meisten Ansehen ein kostenloses Bild abstauben. Spielentscheidend ist euer Prestige beim Club zwar nicht, aber es erleichtert euch doch den Sieg. Ihr könnt Ansehen gewinnen, indem ihr euren Onkel besucht, was allerdings länger dauern kann. Wenn ihr beim Pferderennen dabei seid, bringt euch das auch ohne Wettgewinn Prestige.Dann könnt ihr noch Expeditionen durchführen, bei denen ihr Ruhm und Ehre erlangen könnt. Oder aber das viele Geld ist weg! Auch durch viele der Zufallsereignisse kann euer Ansehen nach oben und unten schnellen. Die historischen Ereignisse dienen leider nur der Zierde.
Fünf auf einen Streich
Zur Zeit des seligen C-64 bedeutete Multiplayer automatisch auch Hotseat, denn man konnte eigentlich nur an einem Rechner spielen. Auch die heutigen Vermeer 2-Partien an einem Rechner machen mehr Spaß als der kaum fordernde Einzelspieler-Modus. Das hat freilich den großen Nachteil, dass ihr immer warten müsst, bis die Mitspieler ihren Zug beendet haben. Für ein paar Konkurrenten, welche die Möglichkeiten des Spiels besser ausschöpfen als die Computergegner, wartet man aber sicher gerne! Treibt ihr nicht genug menschliche Spieler auf, wird der Rest von der KI gestellt.
Unbewegliche Stadtansichten
Grafisch bietet die Neuauflage natürlich mehr als der Vorgänger. Leider herrscht aber vielerorts Bewegungsmangel: In den schön gezeichneten Hintergründen und nostalgischen Stadtansichten, die von zeitgenössischer Musik untermalt sind, spielt sich wenig ab. Schwebt ein Ballon vorbei, müsst ihr damit schon zufrieden sein. Aufsteigenden Rauch, Lichteffekte oder Tag- und Nachwechsel fehlen.
Die Optik der Pferderennen ist nicht gerade gelungen, da ihr auch hier nur einen starren Ausschnitt des Geschehens seht. Auf der von Schnarchlauten und Lokomotivklängen begleiteten Reiseansicht bewegen sich nur die Icons der Spieler. Die 36 vorkommenden Gemälde sind farbecht abgebildet. Außer dem gerenderten Intro gibt es keine Filmsequenzen.