Test: Rise of Nations: Thrones and Patriots (Taktik & Strategie)

von Bodo Naser



Entwickler:
Publisher: Microsoft
Release:
28.04.2004
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Wechsel der Staatsform

Wichtigstes neues Instrument ist der Regierungswechsel, der im Senat vollzogen wird. Dieser Schritt ist schon ziemlich frühzeitig im Spielverlauf möglich, da ihr das Senatsgebäude ab der Klassik errichten könnt. Sechs Staatsformen stehen zu Auswahl, die alle ihre Vorteile haben.

Die Afghanen versuchen ihre neue Hauptstadt mit Jagdfliegern zu schützen. 

So dürfen sich z.B. Republikaner über eine höhere Handelsobergrenze sowie über eine Senator-Einheit freuen, der  wie ein General innerhalb einer bestimmten Reichweite Heilungsvorteile bringt. Nachteile wie Korruption müsst ihr dabei aber nicht befürchten. Die demokratischen Regierungsformen (Republik, Demokratie, Kapitalismus) bieten defensiv ausgestattete Patrioten, die diktatorischen (Despotismus, Monarchie, Sozialismus) eher offensive. Ein späterer Wechsel der Regierung ist jederzeit möglich, was aber einen Wechsel des Patrioten zur Folge hat.

Neue Völker & Einheiten

Ferner sind außerdem sechs neue Völker hinzugekommen sind. Das Team um Brian Reynolds hat sich dieses Mal um mehr Ausgewogenheit bemüht: Amerikaner, Niederländer, Inder, Irokesen, Lakota und Perser kämpfen nun mit. Sie bringen gut 20 neue Einheiten ins Spiel, die vom irokesischen Späher, über persische Kriegselefanten und holländische Handelsschiffe bis zum US-Marinesoldaten reichen. Wie beim Grundspiel kommt es wieder entscheidend auf den richtigen Einsatz der Truppen an. Panzer alleine bringen z.B. nur wenig, da sie nicht gut gegen Infanterie sind. Mit Raketenwerfern bewaffnete Kämpfer bekämpft ihr indes am besten mit eigener Infanterie - die Mischung macht’s!

Gehobene Schwierigkeit

Veteranen freuen sich darüber, dass auch der ohnehin schon happige Schwierigkeitsgrad noch einmal zusätzlich in die Höhe gegangen ist. Anfänger dürfte das hingegen eher abschrecken, da es ziemlich frustrierend sein kann. Die beinharte KI schafft es immer wieder, euch zum Weinen zu bringen. Szenen wie diese sind daher Seltenheit: Montezuma vernichtet auf Stufe moderat auch die letzte Hauptstadt eurer unterbelichteten Perser mit einem atomaren Feuerball. Ein paar Doppeldecker stehen wie zum Beweis dafür auf dem verlassenen Rollfeld herum, dass ihr mal wieder viel zu langsam wart. Neue Wunder

Bis auf drei neue Weltwunder gibt es kaum neue Gebäude: Zum einen ist da die Verbotene Stadt, die nicht nur im Reich der Mitte den Nahrungs- und Holzausstoß um 50% erhöht. Zusätzlich fungiert sie auch als ganz normale Stadt, die der Gegner erst nach ihrer Fertigstellung orten kann. Dann könnt ihr die Hängenden Gärten von Frau Semiramis pflanzen, die anders als bei Civ den Wissenschaftsausstoß erhöhen. Schließlich gibt es noch das riesenhafte Rote Fort der Inder, das als Bollwerk mit erhöhter Reichweite gegen eure Feinde fungiert und sogar die Widerstandskraft der anderen Festungen eurer Nation erhöht.

Verbessertes Balancing

Multiplayer-Fans dürfte vor allem freuen, dass sich auch die Gewichtung der Nationen verändert hat. Viele kleine Unstimmigkeiten wurden beseitigt, die eine Nation benachteiligt oder bevorteilt haben. Nur ein paar Veränderungen: So wurde die Effektivität von Kanonen und Raketenwerfern gesenkt, damit Angriffe gegen diese eine Chance haben. Die militärische Macht der Römer und Azteken wurde verbessert,
denn sie erhalten zu Beginn eine gratis Militärtechnologie. Auch die Pyramiden machen Städte nun zusätzlich günstiger, damit ihr auch was hat von eurem teuren Monument. Auch die britischen Langbogen wurden gestärkt, darüber hinaus erhalten die Briten nun für jede Kaserne gratis eine Einheit Bogenschützen.

Ohne grafischen Reiz

Nicht nur, dass das Add-On schmucklos präsentiert wird, auch die die gegenüber dem Grundspiel unveränderte 2D-Grafik im Spiel holt keinen mehr hinter dem Ofen hervor. Trotz vieler kleiner Details war Rise of Nations von jeher keine sehr große optische Offenbarung, wenn man es beispielsweise mit Age of Mythology vergleicht. Regelrecht unschön wirken vielen Einheiten und Gebäude, wenn ihr sie mal heranzoomt.

Aller Anfang ist kümmerlich - auch der des persischen Großreichs.

Auch die Umgebung ist, obwohl zweckgemäß dargestellt, alles andere als ein Augenschmaus. Zwar gibt es auch hier Wellen, die ans Land schlagen, die gleich Verzückung wie bei Age of Mythology lösen sie jedoch nicht aus. Außer dem bekannten Intro gibt es auch keine Filme, die das Strategiespiel auflockern könnten. Spielerisch tut das der Erweiterung natürlich keinen Abbruch, da sie von ihren inneren Werten lebt. Ein mögliches Rise of Nations 2 sollte dann aber auf eine neue Engine setzen.

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