Test: Spellforce: The Breath of Winter (Taktik & Strategie)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: JoWooD
Release:
24.06.2004
Spielinfo Bilder  
Nichts Neues in Fantasien

Auch der anfängliche Jubel über den Umfang hält sich bei genauerem Hinsehen in Grenzen. Dem Aufbaustrategieteil fehlt es an Würze: Es gibt weder neue Gebäude noch neue Truppentypen. Selbst ein Volk, das mit innovativen Merkmalen für frischen Wind auf dem Schlachtfeld sorgen könnte, hat es nicht ins Add-On geschafft.

Feind in Sicht: Zu Beginn kämpft ihr zusammen mit NPC-Helden, später könnt ihr eine große Armee ausheben.

Und leider vermisst man als Feldherr immer noch effektive Automatismen und Taktikroutinen: Es ist zwar löblich, dass die Gegner-KI jetzt in kleinen Gruppen angreift und aggressiver patrouilliert. Aber da wären z.B. die Zivilisten, die sich immer noch nicht verteidigen, selbst wenn sie attackiert werden; auch eine Alarmglocke oder Ähnliches ist Fehlanzeige - dafür feiern später immerhin Abwehrtürme Premiere. Und selbst der eigene Held schaut viel zu oft untätig zu, während es im Getümmel zur Sache geht: Hier muss man umständlich manuell nachhelfen, damit er endlich eingreift.

Außerdem erweisen sich die drei Formationen auch im Add-On als untauglich, denn sie sind taktisch kaum sinnvoll und werden immer noch nicht sauber ausgeführt. Da auch das Gelände keine Rolle spielt und ihr keine speziellen Angriffsbefehle wie z.B. Stürmen oder Umzingeln habt, reicht es meist aus, einen Pulk von Kriegern auf die Feinde zu hetzen und dabei fleißig über die Tab-Taste Zaubersprüche auf den mächtigsten Feind abzufackeln. Das einzige strategische Element ist die Nacht, in der man überlegene Gegner geschickt umgehen kann. Schade ist zudem, dass das Mittendringefühl der Schulterperspektive immer noch nicht strategisch genutzt wird: Der Runenkrieger kann seine Truppen nicht so um sich scharen, dass sie sich automatisch in Formation mit ihm bewegen. Gerade die Halbkreisformation hätte sich angeboten: Held in der Mitte, Krieger drumherum und los geht`s. Vielleicht wird das ja in der nächsten Erweiterung realisiert.

Licht & Schatten

Optisch hat sich gegenüber dem Hauptspiel kaum etwas getan. Spellforce entfaltet seine idyllischen Reize lediglich aus der Ferne: Dank des Tag- und Nachtwechsels sowie der üppigen Flora und Fauna sieht die Fantasy-Welt aus der Vogelperspektive richtig gut aus. Wenn man im Abendrot auf Monsterjagd geht, gewinnt der Kampf sogar eine romantische Note.

Flora & Fauna sind zwar abwechslungsreich, aber im Detail der Schulterperspektive verlieren sie ihren Reiz. Von oben sieht das Add-On am besten aus!

Allerdings wird man sowohl in der Schulterperspektive des Abenteurers als auch in den Zwischensequenzen nicht so begeistert sein: Da fehlt die Pracht der feinen Details, da fehlen eine sichtbare Mimik oder gar Lippenbewegungen. Und die grob geschnitzten Figuren wirken einfach zu hölzern.

Musikalisch wird von den Hintergrundmelodien jedoch ein erstklassiger Klangteppich gewebt, der mal lieblich, mal wuchtig, mal verträumt ins Ohr sickert - elfisch zauberhaft!

Kommentare

Jörg Luibl schrieb am
Cabal2k hat geschrieben:ich glaube du hast ein Problem: Du liest nicht richtig
Es könnte aber auch sein, dass du nicht "richtig" schreibst. :wink:
Mal ernsthaft: Wir werden in Sachen GC2 und SF nicht auf einen Wertungsnenner kommen. Klar hat GC2 grafische Schwächen im Texturbereich, aber das Gesamtbild ist so famos, dass es meine 90er-Marke locker erreicht hat. Alles weitere zum Thema sollte der Test beantworten.
Cabal2k schrieb am
und schon wieder missverstanden, ich glaube du hast ein Problem: Du liest nicht richtig. Mir ist egal welche Wertung GC2 bekommt, meinetwegen können es 99% Gesamtwertung sein.
Was unwirklich wirkt ist halt das es in allen Bereichen genau 90% bekommt, daran merkt man das sich derjenige (in diesem fall du) zu sehr von dem Spielspass hat beeinflussen lassen. Denn 90% ist die Grafik nie und nimmer Wert, auch der Sound nicht. Denn 90% heißt Spitzenwert und den erreicht die Grafik von GC2 nie und nimmer, dazu sind viel zu viele Sachen schlecht (s.o.).
Und ich habe niemals die 90 zu 78 kritisiert sondern nur die Grafikwertung, da Spellforce 82 und GC2 90 von dir bekommen hat, was total unrealistisch ist und nur das wiederspiegelt was ich dir versuche die ganze Zeit zu erklären.
Ich schlage vor das du in Zukunft mal richtig liest was die Menschen hier so schreiben, dann kommen nicht solche Nonsens Antworten dabei raus wie du sie hier gibts. Antworten auf Fragen die garnicht gestellt wurden braucht nämlich kein Mensch!
In diesem Sinne
C2k
Jörg Luibl schrieb am
Cabal2k hat geschrieben:Das kann man sehen wenn man sich deinen Ground Control 2 Test durchliest und sich anschließend direkt dem Spellforce -Addon Test hingibt! GC2 in allen Bereichen genau 90%...
Der Vergleich der beiden Titel ist natürlich unfair. Aber wenn es denn sein muss, um den Wertungsunterschied zu erklären: Das Spellforce-Add-On verhält sich zu Ground Control 2 wie eine Ente zu einem Seeadler. Eben wie 78 zu 90.
Cabal2k schrieb am
Na das hast du jetzt wohl mal wieder falsch verstanden (wie der Seitenhieb auf Gothic 3).
Ich meinte nicht das die Grafikwertung in die Endwertung mit einfließt sondern das du (anscheinend) einer derjenigen bist, die wenn sie ein Spiel spielerisch nicht gutfinden auch die Grafik runtermachen....und umgekehrt. Das kann man sehen wenn man sich deinen Ground Control 2 Test durchliest und sich anschließend direkt dem Spellforce -Addon Test hingibt! GC2 in allen Bereichen genau 90%...tststs
In Diesem Sinne
C2k
Jörg Luibl schrieb am
Cabal2k hat geschrieben:Im übrigen sollte ein guter Tester wenn ihm ein Spiel nicht gefällt das nicht in der Grafikwertung wiederspiegeln
Das Add-On scheiterte nicht aufgrund einer schwachen Grafik an der 80er-Marke, sondern aufgrund der spielerischen Mängel. Ein Wertungskasten-Vergleich führt immer in die Irre - das Fazit und die Kontrapunkte sind da aussagekräftiger.
schrieb am