Kaum ein PC-Spiel wurde von Rollenspiel-Fans in letzter Zeit sehnlicher erwartet als der mittlerweile schon achte Teil des Genre-Klassikers Wizardry. Die Wizardry-Serie begeisterte schon bis in die ersten Hälfte der 90er-Jahre hinein weltweit Rollenspieler durch Spielwitz und besonderen Detailreichtum ihrer Fantasy-Welten. Da Wizardry 8 bisher leider nur in Nordamerika erschienen ist, haben wir für Euch schon mal die englische Version gestestet. Ob das Spiel dem Kult um seine Vorgänger gerecht wird, das erfahrt Ihr beim Lesen unserer Review.
Was lange währt...
Zusammen mit Spielen wie
Ultima oder
Might and Magic zählt
Wizardry schon lange zu den absoluten
Klassikern des Genres. Nach der Windows-Version von
Wizardry 7: Crusaders of the Dark Savant, die schlicht
Wizardry Gold hieß, wurde es ab 1995 still um die Serie und leider auch still ums PC-Rollenspiel. Doch diejenigen, die das schon für den Untergang des Genres hielten, wurden eines Besseren belehrt. Innovative Spiele wie
Baldur`s Gate oder
Ultima 9 lösten Ende der 90er Jahre einen erneuten Rollenspiel-Boom aus. Auch die Entwickler von
Wizardry, die ihr Projekt in der Zwischenzeit nie ganz aufgegeben hatten, planten nun einen
weiteren Teil - diesmal mit moderner 3D-Technologie. Bereits Ende 2000 fertig gestellt, dauerte es noch fast ein Jahr bis die kanadischen Entwickler von
Sir-tech das Spiel in Nordamerika veröffentlichen konnten. Es fehlte einfach ein Publisher. Leider steht auch weiterhin in den Sternen, ob
Wizardry 8 überhaupt diesseits des großen Teichs in Deutschland erscheinen wird.
Story
Fantasy-Puristen rümpfen seit jeher etwas die Nase über die
Wizardry-Serie, weil diese immer auch
Science-Fiction-Elemente beinhaltet hat. Beinahe schon unerhört - da fliegen doch glatt Raumschiffe durchs All und überall gibt es technische Gerätschaften zu finden, die aber (fast) niemand mehr zu bedienen weiß. Irgendwie scheint dieser Welt das Wissen um die Technik abhanden gekommen. Doch keine Angst:
Wizardry 8 hat auch alles, was ein richtiges Fantasy-Rollenspiel ausmacht. Die Handlung schließt ansonsten unmittelbar an die Ereignisse des Vorgängers
Crusaders of the Dark Savant an: Der Erz-Bösewicht
Dark Savant hat unglücklicherweise den
Astral Dominae an sich gerissen, ein uraltes und mächtiges
Artefakt, das seinem Besitzer die Kontrolle über das Leben selbst verleiht. Sollte es dem Dunklen gelingen, noch zwei weitere Artefakte in die Hand zu bekommen, so würde ihm die ganze Macht eines
Cosmic Lord zufallen. Um das zu verhindern, muss Eure Party nun auf den alten
Planeten Dominus reisen. Von dort stammten dereinst die
Cosmic Lords, die das bekannte Universum erschaffen haben. Dort ist auch das zweite Artefakt in einem verlassenen Kloster verborgen. Um dahin zu gelangen, besteigt Ihr ein seltsames, stählernes Gefährt, das von einem Mook direkt durch den Himmel gesteuert wird. Doch das Schiff stürzt über
Dominus ab und Euer Captain wird dabei getötet. Ihr überlebt den Crash nur knapp und beginnt noch an der Absturzstelle Eure gefährliche Suche...