Aufgrund der guten
KI sind die Kämpfe anspruchsvoll und äußerst spannend. Die Gegner beschießen Euch etwa aus sicherer Entfernung oder umzingeln die Party gekonnt und rücken Euch dann von hinten auf die Pelle. Hier ist die richtige Kampf-Formation, gute Ausrüstung und eine geeignete Taktik gefragt, damit Euer Helden-Dasein nicht ein vorschnelles Ende nimmt. Stehen Eure Leute zu weit vom Gegner entfernt, so gibt es nun die Möglichkeit auf die Feinde aufzurücken (Party-Move), was sehr gut funktioniert. Ihr könnt auch versuchen zu fliehen, indem Ihr einfach auf Eurem Absatz kehrt macht und die Taste für das Rennen der ganzen Gruppe betätigt. Über 100 verschiedene
Monster sorgen zudem für die nötige Abwechslung. Vom einfachen "Bestiarium" wie übergroße Ratten, Quallen, Ameisen oder Spinnen über
Higardi-Straßenräuber, intelligente Pflanzen und durchgeknallte Kampfroboter bis hin zu so manchem Endgegner, der selbst Magie einsetzt. Wahre
Massen von Gegnern (z.B. Horden von Krabben), die nur mit der richtigen Strategie zu bekämpfen sind, wechseln sich dabei gekonnt mit überstarken Einzelgegnern ab.
Grafik
Wizardry 8 besitzt seine eigene
3D-Engine, die NSCs, Monster, Gegenstände, Gebäude und Hintergründe dreidimensional in Szene setzt. Die gerenderten Monster sind sehr lebensecht animiert und flüssig in ihren Bewegungen und können ohne Probleme auch mit den Wesen in so manchem 3D-Shooter konkurrieren. Auch Gebäude und Dungeons sehen innen und außen hervorragend aus. Weniger schön gelungen sind aber die unterschiedlichen Hintergründe im Freien (Berge, Wiesen, Wüste u.ä.). Diese können nicht mit den tollen Hintergründen aus
Gothic und nicht mal mit dem bereits angestaubten
Ultima 9 mithalten. Das liegt wohl auch daran, dass die 3D-Grafik von
Wizardry 8 schon fast ein Jahr alt und daher nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit ist. Gleiches gilt leider auch für Licht- und Schatteneffekte. Das sind aber nur Kleinigkeiten, insgesamt hinterlässt die Grafik einen recht soliden Eindruck.
Sound
Deutlich besser als die 3D-Grafik schneidet der durchweg gelungene Sound ab. Die
Musik, die bei Betreten von neuen Spiel-Abschnitten und im Kampf stets wechselt, unterstreicht die spannende Atmosphäre und würde auch gut in so manchen Fantasy-Film unserer Tage passen. Die
Geräusche wirken allesamt sehr realistisch: An einer Biegung im Dungeon sind z.B. die Laute der ankommenden Monster zu vernehmen. Das helle Scheppern der Rüstung Eurer Feinde, wenn Ihr auf diese eindrescht, ist auch klasse. Und ein wahres Highlight des Spiels sind die tollen englischsprachigen Stimmen Eurer Party-Mitglieder und der NSCs. Die
Sprachausgabe ist sehr vielfältig: Da findet Ihr vom radebrechenden Asiaten, über das schönste Oxford-Englisch bis hin zum breitesten texanischen Zungenschlag fast alles, was das Angelsächsische hergibt. Wer nur irgendwie des Englischen mächtig ist, darf sich das nicht entgehen lassen! Auch die Schauspieler leisten dabei großartige Arbeit, damit das Ganze nicht lächerlich wirkt. Ob sich das allerdings je auf Deutsch wiederholen ließe, ist zumindest fraglich.