Künstliche Intelligenz
In der Kampagne macht die Künstliche Intelligenz zunächt eine gute Figur. Dies liegt daran, dass viele geskriptete und getriggerte Ereignisse dort auf euch warten.
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Die Siedlung überzeugt mit detaillierten Gebäuden, obwohl alles längst nicht mehr so schön wuselt. |
Im freien Spiel zeigt sich dann, dass die KI längst nicht so toll ist, aber hin und wieder mit überraschenden Manövern agiert. An Rückzug denken die KI-Feinde allerdings nie, wie ehrenhaft!
Freies Spiel und Multiplayer
Das "Freie Spiel" präsentiert sich weit weniger frei, als von der Community gewünscht: So könnt ihr euch lediglich eine Karte aussuchen und gegen die KI spielen - mehr Optionen stehen nicht zu Verfügung. Besser und abwechslungsreicher ist der Multiplayer-Modus, bei dem ihr neben der obligatorischen Eroberung auch ein Technologie-Rennen und ein Punktespiel machen könnt. Aus Fairnessgründen gibt es eine optionale zeitlimitierte Waffenstillstands-Option.
Veteranen werden trauern, Anfänger sich freuen
Somit haben die Entwickler das alte Spiel-Konzept fast gänzlich über Bord geworfen, was logischerweise zu einem ganz neuen Gameplay-Erlebnis führt: Die Siedler: Das Erbe der Könige ist kein typisches, knuddeliges Siedler mehr, nein, es ist ein auf Zugänglichkeit getrimmtes Aufbaustrategiespiel, mit dem selbst blutige Anfänger oder Zockermuffel locker zu Recht kommen werden. Natürlich funktioniert die Frischzellenkur ganz gut und es macht auch Spaß, die mit geskripteten Ereignissen vollgestopfte Kampagne zu spielen, aber wo Siedler draufsteht, sollte eigentlich auch Siedler drin sein und das ist für mich: In Ruhe aufbauen, nahezu perfekte Wirtschaftskreisläufe generieren, das Gebiet ausweiten, erkunden und ganz nebenbei ein bisschen Krieg führen. Dieser alte Charme fehlt aber weitgehend! Wegen dieser starken Diskrepanz werden wohl viele alte Siedler-Fans ziemlich enttäuscht sein, während Anfänger bestens bedient werden.
Bombast-Optik
Als Grafik-Engine verwendet das Spiel die Renderware-Engine, die u.a. bei GTA Vice City zum Einsatz kam, aber komplett umgebaut wurde. Das Resultat ist beeindruckend, denn die Landschaften sehen einfach wunderschön aus. Es ist wirklich toll, wie die Entwickler mit kräftigen Farben, feinen Animationen und süßen Details für Leben zwischen Wald und Wiesen sorgen. Man kann sich an der wunderschönen Landschaft gar nicht satt sehen, obwohl der Knuddel- und Wusel-Faktor im Verglich zu den Vorgängern mächtig nachgelassen hat. Vor allem, weil die Anzahl der Handwerker und Warenkreisläufe reduziert wurde.
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Im Winter gefrieren Gewässer, so dass eure Krieger neue Wege finden. |
Zwischendurch ändert sich sogar das Wetter: Dies ist nicht nur optischer Schnickschnack, sondern hat echte Auswirkungen auf das Gameplay. So ist die Sichtweite der Fernkämpfer bei Regen eingeschränkt und im Winter gefriert so manch ein See, so dass eure Truppen in vorher unzugängliches Gebiet vorstoßen können.
Sound-Kulisse
Mindestens ebenso hochklassig präsentiert sich die akustische Kulisse: Schon allein der opulente Soundtrack lädt zum Siedeln ein und auch die Einheiten-Kommentare können sich hören lassen, da eure Untergebenen mit den unterschiedlichsten Dialekten reden und manchmal für kleine Lacher sorgen. Gewöhnungsbedürftig ist allerdings die Stimme von Diplom-Zyniker Oliver Kalkofe, der euren Mentor spricht und manchmal ziemlich nervige, teilweise aber wiederum tolle Sprüche loslässt.