Test: Kinder des Nils (Taktik & Strategie)

von Bodo Naser



Publisher: Atari
Release:
04.02.2005
Spielinfo Bilder  
Unspektakuläre Kämpfe

Bei den Kämpfen bleibt ihr als allmächtiger Herrscher -wie bereits oben angesprochen- leider viel zu passiv.
Auf diese schmucken Karte plant ihr Expeditionen, Fernhandel und Kriege.
Sobald ihr auf der Karte den Marschbefehl für eure Armee erteilt habt, watscheln eure 3D-Krieger los, um den Feind zu stellen. Obwohl es Speerkämpfer, Bogenschützen und Wagenlenker gibt, bestehen keinerlei taktische Möglichkeiten. Während der Kämpfe einzugreifen, ist nicht möglich: Ihr seid zum Abwarten verdonnert, fortan müsst ihr auf das Geschick eurer Kommandanten vertrauen. Die Moral der Truppe wird durch ihr Training und die vorhergegangenen Schlachten bestimmt.

Verbesserungen eingeführt

Das Spiel läuft in vielen Belangen besser als noch bei unserer Vorschau. Der oft langwierige Bau der Grabmale funktioniert nun einwandfrei. Die Arbeiter ziehen die auf Schlitten gepackten Steinbrocken nun ohne hängen zu bleiben durch die engen Straßen und Plätze, deren Bau übrigens kostenlos ist. Auch der Handel mit den fremden Städten funktioniert nun weitgehend reibungslos, da die Waren auch regelmäßig eintreffen. Auch viele der Meldungen sind vergrößert worden. Dennoch sollten ihr die kommenden Patches auch weiterhin installieren, da gelegentliche Abstürze den Spielspaß immer noch mindern.

Ansehnliche Grafik

Der 3D-Grafik gelingt es trotz gewisser Schwächen bei den Animationen der Figuren, ein recht lebendiges Bild des alten Ägypten zu entwerfen.
Eine typische Straßenszene in eurer Stadt. Wer will, kann ganz nah rangehen.
 Die weiß getünchten Gebäude, die Kleidung und Einrichtung sind an ägyptische Vorbilder angelehnt. Es gibt Tag- und Nachwechsel und die Nilflut bestimmt den Ablauf des Jahres. Protestierende Bürger finden sich vor dem Königssitz ein. Alles findet im Bild statt und ihr seid hautnah dabei. Die Rohstoffe sind allerdings viel zu klein dargestellt, die Bürger finden sie aber trotzdem. Die Auflösung der Darstellung ist wählbar. Die Ansicht lässt sich frei drehen, was aber dank der schwammigen Steuerung gar nicht einfach ist. Obwohl ihr auch weit rauszoomen könnt, geht die Übersicht flöten, sobald die Stadt eine gewisse Größe erreicht hat. Das Intro ist ansehnlich, Zwischensequenzen fehlen aber leider völlig.

Wenig Geräusche

Ein netter Spaß am Rande ist es, die Gespräche seiner Untertanen zu belauschen. Sobald das Symbol der Sprechblase auftaucht, könnt ihr dem Volk quasi aufs Maul schauen. Für das Spiel ist das allerdings ohne große Bedeutung. Ansonsten taucht nur bei den Missionszielen noch Sprachausgabe auf. Auch der Einsatz von Geräuschen ist sehr spärlich, was ihr auch beim Bau von Pyramiden merkt: Kein Tönchen kommt hier von den schwitzenden Arbeitern. Schade, denn so könnte noch mehr Authentizität erzeugt werden. Die Musik ist aber gelungen: Orientalische Klänge versetzen euch akustisch ans Ufer des Nils.

     

Kommentare

Anguille schrieb am
Gut geschrieben Bodo...
Ich war ein paar mal gar nicht einverstanden mit Deinen Reviews aber diesmal finde ich es sehr korrekt. Weiter so!
agony78 schrieb am
Hi Bodo,
immer wenn mich selbst einige Spiele BESONDERS interessieren, treff ich auf Tests von Dir...sehr mysteriös. ;)
Insgesamt find ich deine Review gut gelungen, auch wenn ich einige Negativpunkte nicht ganz nachvollziehen kann (indirekte Kämpfe? Ist doch okay so - KdN ist schließlich eine Aufbausimulation und kein RTS;Abstürze? Ist wohl vom Rechner abhängig ;); Kartendrehung geht schwer - versteh ich nicht :) ).
Ich für meinen Teil find KdN wirklich ausgesprochen gut - jetzt fehlen nur noch komplexe politische Interaktionsmöglichkeiten, Diplomatie und vielleicht noch die Möglichkeit, überhaupt massiv in den Wirtschaftskreislauf einzugreifen. Entweder wäre das Spiel dann unspielbar oder genial. ;)
ciao,
Sven
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Ihr habt gerade nichts zu tun und sucht einen Job als gottgleicher Herrscher an den Gestaden eines nordafrikanischen Stroms? Dann ist Kinder des Nils das perfekte Strategiespiel für euch - vorausgesetzt, ihr habt die nächsten Wochen nichts vor. Denn Tilted Mills Titel ist ein Zeitfresser par excellence. Warum der Quasi-Nachfolger von Pharao so süchtig macht, verrät der Test!<br><br>Hier geht es zum gesamten Bericht: <a href="http://www.4players.de/rendersite.php?L ... CHTID=3436" target="_blank">Kinder des Nils</a>
schrieb am