Karibisch für Anfänger
Die Südsee ist Ascarons Spezialgebiet, bisher allerdings nur in Handelsspielen wie Piraten: Herrscher der Karibik und Port Royale. Bei Tortuga: Two Treasures dürfen jetzt Action-Fans ins virtuelle Paradies reisen. Entwickelt wurde der Titel von dem Team, das auch für die unterhaltsame Weltraum-Action
Darkstar One verantwortlich ist. In den letzten Monaten vor der
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Blauer Himmel, spiegelblankes Meer: Die Seeschlachten spielen sich vor malerischer Kulisse ab. |
Veröffentlichung halfen außerdem ein paar Mitglieder aus anderen Teams bei der Fertigstellung mit. "Tortuga wird ein Spiel für den Casual-Gamer", erklärte Projektleiter Daniel Dumont vor ein paar Wochen auf einem Pressetermin in Hamburg. Der Spieler soll sich sofort zurechtfinden und nicht durch zu viel spielerische Freiheit die Lust verlieren. Er hat Recht behalten: Man merkt an allen Ecken und Enden, dass das Abenteuer für Gelegenheitsspieler entwickelt wurdet. Sidequests und Bewegungsfreiheit sind Fremdwörter im Tortuga-Universum. Stattdessen gibt es klare Missionsziele und ab und an eine Zwischensequenz, welche die Geschichte um Kapitän Thomas "Hawke" Blythe weiterspinnt. Als Bonus befinden sich die Vollversionen der Strategietitel
Patrizier 2 Gold,
Port Royale Gold und
Piraten - Herrscher der Karibik auf der DVD.
Eine Seeschlacht, die ist lustig..
Ihr übernehmt also die Rolle des Piraten Hawke, welcher von seinem Mentor "Blackbeard" verraten wurde. Eure Aufgabe ist es, einen geheimen Schatz zu finden, bevor ihn euer frisch gebackener Widersacher ihn in die Finger bekommt. Und natürlich, euch an Blackbeard zu rächen, der, nebenbei bemerkt, auch euer Herzblatt ermordet hat. Da sich Blackbeard euer altes Schiff unter den Nagel gerissen hat, dürft ihr erstmal bei alten Freunden hausieren gehen. Der Bartender Dreifinger Harry lässt sich schließlich erweichen und leiht euch seine Schaluppe. Mit dieser schippert ihr zwischen den karibischen Inseln über das in der Sonne glitzernde Meer und liefert euch Seeschlachten mit anderen Piraten und Handelsschiffen. Während der Auseinandersetzungen versucht ihr stets, den eigenen Kahn so in Stellung zu bringen, dass ihr dem Gegner eine volle Breitseite verpassen könnt, er euch aber gleichzeitig nicht erwischen kann.
Diverse Items bringen sogar ein wenig Taktik in die Sache: Zu Beginn der Schlacht empfiehlt es sich, Kartätschen zu verschießen, die mit ihren Metallsplittern die gegnerische Mannschaft dezimieren. Denn das gegnerische Schiff kann sich den Gesetzen der Mathematik ebenso wenig entziehen wie ihr: Weniger Männern an Bord können die vielen Kanonen eben nicht mehr so schnell nachladen wie zuvor. Außerdem gibt es Kettenkugeln, welche die Segel beschädigen und so das
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Das Gehampel der Figuren zu Lande ist trotz Physik-Engine der Marke Ageia kein Augenschmaus. |
Manövrieren erschweren. Oder ihr legt euren Verfolgern ein paar Sprengfässer in den Weg, die seinen Rumpf auseinandernehmen. Besonders spaßig ist es, mit Hilfe eines Köders einen Riesenkraken heranzulocken, der eurem Feind eine wirkungsvolle Rumpfmassage verpasst. Habt ihr das gegnerische Schiff versenkt, hinterlässt es ein praktisches Fass auf der Wasseroberfläche, welches neue Items, ein Reparatur-Kit für den Rumpf oder andere nützliche Dinge enthält. Wenn die Story es vorsieht, dürft ihr auch bereit machen zum Entern.
Nichts für Landratten
Dann schaltet das Spiel in eine Schulterperspektive, in der ihr euch mit euren Protagonisten durch die gegnerische Mannschaft metzelt. Um das Schwert zu schwingen, reicht ein simpler Klick auf die linke Maustaste, mit der Rechten geht ihr in Deckung. Die zahlreichen Landgänge steuern sich übrigens ganz genau so. Wie in einem Ego Shooter lauft ihr mit den Tasten W,A,S und D umher und ändert die Blickrichtung mit der Maus. Besiegte Kämpfer hinterlassen Goldmünzen. Dank dieser Währung kommt ihr nicht an die Items für die Seeschlachten und an nützliche Gegenstände wie Pistolen für die Kämpfe an Land. Im Laufe des Abenteuers lernt ihr zwar ein paar Spezialattacken dazu, insgesamt fängt das simple Dauergeklicke aber schnell an, zu langweilen. Da wir grad beim Thema Steuerung sind: Beginnt das Spiel am besten gleich mit Maus und Tastatur. Die hektische und schlecht umgesetzte Alibi-Joypad-Steuerung lässt nur unnötigen Frust aufkommen. Sehr nervig sind übrigens auch die sporadisch eingestreuten Schleichmissionen, in denen ihr euch mit einem Beiboot an feindlichen Piratenschiffen vorbeischmuggelt.