Tyrann im Visier
Hohe Arbeitslosigkeit, politische Morde, Korruption auf hohem Niveau - das fiktive osteuropäische Land Novistrana kämpft nach dem Fall der Sowjetunion ums Überleben. Kein Wunder, denn an der Spitze des jungen Staates herrscht Präsident Karasov mit eiserner Hand. Der Tyrann lebt ins Saus und Braus, während die Armut grassiert und es auf den Straßen gärt: Banden, Untergrundorganisationen und kleine Parteien streiten um Macht.
Und Ihr? Jung und entschlossen gründet Ihr selbst eine Partei. Denn als Eure Eltern verschleppt wurden, habt Ihr dem korrupten Regime und seinem Anführer Rache geschworen - die Revolution kann beginnen…
Ziel des Spiels ist es, die eigene Partei durch gezielte Aktionen an die Macht zu bringen. Erst in der kleinen Stadt Ekaterine, dann in größeren Metropolen und schließlich im ganzen Land. Allerdings ist es ein weiter Weg, denn Ihr startet quasi als Hinterhofgruppe mit zwei Komplizen und müsst Euch gegen mehrere Konkurrenzorganisationen behaupten, die ebenfalls um jede Stimme kämpfen.
Einstieg zum Abgewöhnen
So brisant und interessant die Ausgangssituation auch ist, so unspektakulär führen Euch die Elixir Studios in die Politiksimulation ein: Begleitet von wunderbaren russischen Melodien wird man nicht etwa von einem packenden Einspielfilm, sondern lieblosen Bildschnipseln begrüßt, die die eigene Geschichte anreißen. Der erste Eindruck des angekündigten Strategie-Schwergewichts ist ein öder; was hat man hier an Dramaturgie verschenkt!
Zwar kann man den Intro-Dämpfer noch verschmerzen, aber das Tutorial trifft kurz darauf wie ein schwerer Leberhaken: Republic verkauft Euch starre Bildschirmgrafiken mit kurzen Textbeschreibungen als Tutorial, die aufgrund ihrer Kürze sogar noch auf das Handbuch verweisen!
Man steht zunächst völlig ratlos vor der strategischen 2D-Stadtkarte und der dahinter schlummernden 3D-Welt. Dass man höchst komplexe Spiele durch den Einsatz interaktiver Hilfemenüs und eines übersichtlichen Glossars leicht zugänglich machen kann, hat Civilization III meisterhaft bewiesen - ein Blick ins Handbuch war quasi nicht nötig.