Überall HinweiseIhr durchsucht das Anwesen nach Hinweisen, die in euer Inventar wandern, das so rasch an die Grenze zur Unübersichtlichkeit anschwillt. Wie bitte steckt man ein ellenlanges Fernrohr samt Ständer in die Hosentasche? Waschechte Rätsel sind aber eher selten, es kommt eher aufs Anbringen der Sachen an. Damit das Abenteuer weiter läuft, müsst ihr immer wieder bestimmte Aufgaben lösen, was nicht immer eine Herausforderung oder sonderlich spannend ist.
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Inventar und Fallakte füllen sich schnell mit Dingen, von denen ihr nicht mehr wisst, wo und wofür ihr sie mal eingesammelt habt. |
So müsst ihr z.B. alle Zimmer nach Hinweisen durchsuchen und das gleich mehrmals hintereinander, was schnell gemacht ist. Erst dann geht das Gespräch am Abendtisch weiter, das ihr durch die Küchentür belauscht, was schon wieder ein wenig mehr Licht in den kniffligen Fall bringt.Ihr könnt Gegenstände kombinieren: Die Taschenlampe und die reichlich unlogisch versteckten Batterien ergeben einen schönen Lichtkegel, der die Flure erhellt. So könnt ihr auch nachts in die Zimmer der Verdächtigen, was dann schon das dritte Mal ist, dass ihr dort was sucht. Ihr braucht die Sachen allerdings erst, wenn sie in der Story auch dran sind. Die Äpfel und die Presse ergeben Apfelmost, aber erst wenn ihr ihn braucht. So bleibt es immerhin euch überlassen, wann ihr was einsammelt. Natürlich müsst ihr auch mal die Kombination für einen Tresor rausfinden, wofür ihr wieder die richtigen Bücher, Texte und Schnipsel kombinieren müsst. Geheime Türen gibt es in dem verschachtelten Haus auch noch zu entdecken.
Filme satt
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Im Haus gibt es sicher stilvollere Ecken als diese. Der Held regt sich über die vielen Vogeldarstellungen auf. |
Die Krimihandlung wird immer wieder durch teils lange Filmsequenzen vorangetrieben, die langsam Erhellung bringen. Es handelt sich um gerenderte Filmszenen, die anders als das Gameplay recht amüsant sind. Fast jedes Gespräch ist in Spielgrafik verfilmt: So ziehen sich die Gäste immer wieder gegenseitig in den Dreck, was durchaus sehenswert ist. Weniger einen Blick wert sind die unförmigen Charaktermodelle, die oft nicht überzeugen, was nicht nur daran liegt, dass sie eben nur Typen darstellen sollen. Die Gesichter sehen bemüht aus, aber der Rest des Körpers ist oft lächerlich und die Bewegungen ungelenk. Der Begriff Wurstfinger erhält angesichts der klobigen Skihandschuhhände der Akteure eine ganz neue Bedeutung. Der Stil der 30er-Jahre wird bei Kleidung, Einrichtung und Möbel bis auf den Hauptdarsteller ziemlich gut getroffen, was dazu beiträgt, dass ihr euch tatsächlich wie in Agatha Christies Romanen fühlt. Ansonsten stellt die Grafik eine Mischung aus 3D und 2D dar: Hintergründe sind gerendert, Akteure und wichtige Gegenstände in 3D-Grafik. Die Brillanz eines Syberia wird dabei jedoch nicht erreicht.
Düsterer Sound
Und dann gabs keines mehr ist das Spiel aus dem Hause The Adventure Company mit der besten Sprachausgabe des Jahres - innerhalb der Reihe. Für ein Adventure, in dem derart viel gesprochen wird, ist das auch elementar wichtig. Es sind viele prominente Stimmen dabei, die nicht nur Haupt-, sondern auch Nebencharaktere sprechen. Allen voran natürlich Andreas Fröhlich, der deutsche Synchronsprecher von Ethan Hawke, John Cusack und Edward Norton, der dem Hauptdarsteller ein angewiderten Unterton verleiht. Das passt zum Detektiv wider Willen eigentlich ganz gut. Auch Arzt oder Richter haben bekannte deutsche Stimmen, die sich ins Zeug legen. Die Musik wurde ebenfalls mit Bedacht gewählt, so dass durchweg Klaviermusik zu hören ist, die schwermütig klingt und sich so gut einfügt.