Test: Rising Kingdoms (Taktik & Strategie)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: Black Bean, CDV
Release:
29.06.2005
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Bis zu sieben solcher Ruhm-Punkte könnt ihr sammeln und erkauft euch damit entweder höhere Truppenlimits oder die magischen Fähigkeiten der Helden. Es gilt gut zu überlegen, ob ihr auf große Armeen setzt oder trickreiche Einzelkämpfer bevorzugt. Letztere bringen euch vor allem im Singleplayer-Modus weiter, während ein Mehr an Einheiten Vorteile im Freien Spiel bedeutet.

Was die Planung angeht, ist für strategischen Tiefgang also gesorgt, aber wie stellt sich das Geschehen im hektischen Echtzeit-Alltag dar? Kann die künstliche Intelligenz überzeugen und motiviert das Missions-Design? Ein klares Ja oder Nein gibt es leider nicht.

Beta-Test oder Vollversion?

Zunächst zur KI: Der Computer agiert durchschnittlich gewieft, greift in regelmäßigen Abständen eure Basis an und weiß geschickt mit den Fertigkeiten seiner Helden umzugehen – alles in allem glänzt die Zurechnungsfähigkeit des
Unsere Armee macht sich am Hauptquartier der Menschen zu schaffen.
Elektrodenhirns mit brauchbarem Mittelmaß. Das Missions-Design und der mangelnde Einfallsreichtum sorgen allerdings für frühe Stirnfalten. Dabei ist noch zu verschmerzen, dass euch die meisten Aufträge mit dem genormten "Aufbauen, Aufsuchen, Abreißen" betrauen. Zu selten gibt es Abwechslung, und wenn doch, wird das beschriebene Ziel gerade mal um den Basisbau erleichtert.

Richtig schwerwiegend kommt hinzu, dass sich die Entwickler echte Patzer erlaubt haben und manche Missionen den Eindruck erwecken, als wären sie erst nach dem Beta-Test erdacht worden. Ein Beispiel: An einem Punkt der Menschen-Kampagne müsst ihr eine Armee aufstellen, um den Gegner zu überrennen. Dumm nur, dass verbündete Truppen, die sich nicht unter eurer Kontrolle befinden, den eigenen Einheiten hinzugerechnet werden, so dass ihr dank engem Truppenlimit keine Chance habt, den dringend benötigten Nachschub zu produzieren. Als einzige Möglichkeit bleibt daher, eure zwei Helden wieder und wieder von den Toten aufstehen zu lassen, nachdem sie sich zum wiederholten Male an der feindlichen Übermacht die Zähne ausgebissen haben.

Über derartige Schnitzer stolpert ihr regelmäßig, was dazu führt, dass auch erfahrene Maus-Strategen ihr Nagetier regelmäßig mit Flüchen belegen. Zählt man hier noch die selbst im einfachsten Schwierigkeitsgrad recht deftigen Anforderungen hinzu, muss man den Frustrationswert im oberen Bereich ansiedeln. Zwar versprechen die Entwickler, Abhilfe mit einem Patch zu schaffen, eine derartige Verkaufstaktik kann allerdings kein Kaufargument sein.

Im Freien Spiel stellt sich die Lage schon anders dar, denn hier entfaltet das Programm seine ganzen Stärken. Auf einer erfreulichen Vielzahl von Karten tummeln sich bis zu acht Parteien, wahlweise zieht ihr gegen die KI oder im Online-Wettstreit über GameSpy in den Kampf. Ihr könnt beliebig viele Helden erstellen, die Schlachten gehen flott von der Hand und die Maps bieten jede Menge Kolonien der fünf niederen Rassen, was hart umkämpfte Regionen abseits eurer Basis zur Folge hat. Löblich auch die Möglichkeit, alle Mitspieler in beliebig vielen Teams zu organisieren.

Fantasielose Monotonie

Verblüffende Ähnlichkeit mit Werken von H.R. Giger: Die Basis der Sinistri.
Die schwache Präsentation wurde schon erwähnt, aber was bietet die akustische Untermalung? Da wäre zunächst einmal der Soundtrack, welcher trotz durchschnittlich guter Untermalung zu eintönig leiert, um auf Dauer begeistern zu können. Schade auch, dass niemand auf die Idee kam, den unterschiedlichen Rassen eigene Musikstücke zu spendieren. So klingt Rising Kingdoms jedenfalls stets gleich und wirkt lieblos inszeniert.

Richtig nervig ist die sprachliche Umsetzung. Unprofessionelle Sprecher stören mit den ewig gleichen Sprüchen, die noch dazu der Atmosphäre trotzen und so gar nicht ins Ambiente passen wollen. Glück im Unglück haben Englisch-Kundige, denn die weitaus erträglichere Originalversion wird großzügig mitgeliefert. Überhaupt kann das Drumherum voll überzeugen: Ein dickes farbiges Handbuch erklärt sämtliche Funktionen und gibt einen ausführlichen Einblick in die epische Hintergrundgeschichte, mit dem Editor erstellt ihr eigene Karten, und müsste man die Musik nicht im Bereich der Belanglosigkeit ansiedeln, wäre die separate Soundtrack-CD eine richtig gute Idee gewesen.

          

Kommentare

johndoe-freename-83549 schrieb am
also es errinert schon etwas an starcraft aber ich habs mir gekauft und seither komm ich ncihtmehr vom pc weg...also nächte werden schon mal durchgezockt
überhaubt...wenn mann gebeude baut ist das um einiges schöner animirt als wie bei C&C oder warcraft 3 finde ich
johndoe-freename-83740 schrieb am
muß mal fragen, bin mit dem spiel noch nicht durch,
menschen geschafft, bei waldwesen warte ich wie viele auf den patch (mission 8 wird nicht beendet) und bei den sinitri bin ich auf der hälfte
aber
a) finde ich, das der leichsteste schwierigkeitsgrad (im gegensatz zum großteil anderer rts spiele) wirklich für anfänger was ist, anders sieht es auf normal aus, da gibt es meist am anfang ziemliche brocken, wenn man aber zb die erste trollkolonie erobert, die ersten angriffe abgewehrt und türme hochgezogen hat gehts
das ist sowieso der vorteil, man merkt gleich am anfang der missionwo der schuh drückt, statt ewig aufzubauen und dann nach stunden überrascht zu sein, daß der gegner eine noch viel besser armee ins feld führt als man selbst, denn
b) Aufbauen, Aufsuchen, Abreißen bei den missionen kann ich nicht nachvollziehen, man gab sich doch viel mühe in den verschiedenen missionen die unterschiedlichen fähigkeiten der helden in der fordergrund zu stellen, fast jede mission war dazu da irgend ne kleinigkeit im gameplay vorzustellen, wer das vielleicht nicht sah und in jeder mission mit dem gleichen aufbauschema vorgehen wollte hatte vielleicht probleme...
auf der anderen seite geht, dadurch daß man sich ja die ruhmpunkte durch kampf verdienen mußte, ging doch das schema, baue siedlung aus, stelle heer auf, mache gegner platt gar nicht oder?
zu der hardware noch ein wort, ich habe performanceprobleme im menü, wenn die schaltflächen reingeflogen kommen, aber im spiel gehts doch, und ich hab nur 1.5 ghrz
sehe keinen großen performanceunterschied zu den beiden celtic kings teilen die auch auch die gleiche engine hatten
sind beim soundtrack nicht jeder rasse 3-4 titel gewidmet?
das einzige was ich nicht einordnen kann ist der erste track, das gitarrengeschrammel
wozu die formationen? man stellt doch nur gruppen mit max 12einheiten zusammen, und agiert eh die meiste zeit mit den spezialfunktionen (besonders bei den helden) herum
ist doch kein cossacks oder rome wo ich...
johndoe-freename-2353 schrieb am
ja klar, die x-y-ebene bietet ja auch so extrem viel freiraum für innovationen. meine lieblingsgames sind bis zum top4 2D, aber deswegen hab ich keine 3D-phobie. Es gibt gute 2D games und gute 3D games und wenn heute noch 2D standard wäre, würden auch lauter gleiche jump\'n\'runs mit verschiedenen haupthelden rauskommen, also bitte
johndoe-freename-63530 schrieb am
2D ist für mich auch noch ansprechend.
Bald kommt ja auch Sonic Rush- in 2D.
Und das sieht sehr viel versprechend aus.
Zwar sind die Bosskämpfe auch in 3D, aber naja.
Zurück zum Test:
Mit der Note bin ich eigentlich zufrieden. Ist eben kein Top-Produkt.
Dr.Colossus schrieb am
ja aber verdammich noch eins,bin ich der einzige,der auf gute alte 2D Grafik abfährt wie nichts?wenn ich seh,dass wirklich jede Serie in \"schicker\" 3d Optik erstrahlt,dann find ichs einfach nur schade.Gott sei dank scheint durch den DS der Trend auch teilweise zu wunderschönen 2D Hüpfern zu gehen und nicht mehr zu dem 100 standart 3D Hüpfern,die ausser nem anderen Hauptcharakter nichts zu bieten haben.Ich weiss bloss net,warum 2D grafik nem Spiel als grosses Manko ausgelegt wird. Ich würd sogar die guten alten VGA Spiele spielen,solange sie mich spielerisch überzeugen.
Mut zum Retro sag ich da nur.
schrieb am