Auf hoher See
Obwohl ihr zu Beginn den Schwierigkeitsgrad mit vielen Faktoren wie Größe der Siedlung oder Aggressivität der Gegner festlegen könnt, sind die
|
Die Kämpfe auf See sind keinesfalls einfach zu bewältigen; die Gegner geben sich beinhart. |
ersten Kaperfahrten gar nicht einfach. Hier
überleben nur alte Seehasen: Ihr habt nur ein kleines Schiff mit wenig Kanonen, wenig Leuten und der Ozean ist riesig. Zudem mangelt es euch an Erfahrung, weshalb ein Treffen mit Piraten meist auf dem Meeresgrund endet, da die Gegner oft gleich mit mehreren Segelschiffen aufkreuzen. Erst später, wenn ihr eine Flotte mit bis zu 15 ausgewachsenen Schiffen euer Eigen nennt, habt ihr leichteres Spiel.
Die Seekämpfe sind ein schwer zu meisterndes Zusammenspiel aus Navigation, Kanonendonner und Fechtkampf. Gefeuert wird nur in der Egosicht des Kapitäns vom Deck aus, was zunächst gewöhnungsbedürftig ist, da es bei Pirates! noch anders war. Damit ihr hier trefft, müssen eure Kanoniere rechtzeitig nachladen, Winkel und Entfernung müssen stimmen. Es gibt verschiedene Munition wie Kugeln, Schrot oder Knippel. Navigieren solltet ihr besser aus der 3rd-Person-Perspektive oder aus der Vogelsicht von ganz oben, da ihr hier denn Überblick behaltet.
Mangelndes Eigenleben
Die mangelnde Motivation ist nicht alles, was Age of Pirates abgeht. Es fehlt auch eindeutig an Lebendigkeit, wie sich in erster Linie in den Städten zeigt. Leider ist es nicht so wie bei Gothic, dass
|
Wieso geht's da nicht weiter? Öfter als euch lieb ist, stoßt ihr auf künstlich angelegte Sackgassen. |
hier glaubwürdige Bewohner durch die Straßen laufen und ihrem Tagewerk nachgehen. Vielmehr sind es ziellos umherirrende NPCs, die auch nichts zu sagen haben. Es gibt die paar Läden und das war's dann schon. Immer wieder stoßt ihr an Grenzen wie Türen, Fässer oder Zäune, an denen es nicht weitergeht. Immerhin schließen die Geschäfte irgendwann, so dass nur noch der Gang in die Hafenkneipe bleibt, wo ihr auch Karten spielen könnt.
Leider ist es gar nicht einfach, die NPCs anzuvisieren, wofür ihr meist mehrere Anläufe braucht. Ist er erst einmal in die Ecke gedrängt, will er sich schon mit euch unterhalten. Hat er einen Auftrag für euch, könnt ihr ihn annehmen. Fortan signalisiert euch ein Fragezeichen über seinem Kopf, dass hier eine Quest wartet. Eine Story ist nur fragmentarisch vorhanden und sie entwickelt sich auch nicht so recht fort. Zudem ist es wieder mal die Story von der versprengten Familie, die ihr schon bei Pirates! einsammeln musstet. Fällt den Entwicklern denn gar nichts Neues mehr ein? So fehlt der auch Ansporn, das Spiel aus diesem Grund weiterzuspielen.
Seeräuber-Kulisse?
Rein äußerlich betrachtet bewegt sich Age of Pirates im Mittelfeld.
|
Auf der Weite des Meeres gibt es ein paar optische Highlights. |
Die Grafik in der Stadt ist zwar nur durchwachsen, aber auf See überzeugt die 3D-Darstellung dann schon mehr. Hier gibt es mit Gischt gekrönte Wellen, unterschiedliches Wetter und Tag- und Nachtwechsel. In der Nahansicht der zeitgenössischen Schiffe könnt ihr den Matrosen bei ihrem Handwerk zusehen, sie klettern auch ansatzweise in die Takelage. Leider sind die Einschläge der Kanonenkugeln aus allernächster Nähe aus betrachtet eher ein Witz, da die Fetzen unnatürlich durch die Luft fliegen. Filmische Zwischensequenzen sind eher eine Seltenheit.
Die Musik klingt vertraut, als wäre sie schon in so manchem anderen Piratenspiel gelaufen. Geräusche wie Knarren von Planken, Flattern der Segel oder Explosionen sind eher selten. Ebenso sporadisch gibt eine deutsche Sprachausgabe, die wirklich nur die allernötigsten Sätze von sich gibt.