Test: Rush for Berlin (Taktik & Strategie)

von Bodo Naser



Entwickler:
Publisher: Deep Silver
Release:
22.05.2006
Spielinfo Bilder Videos
Gute Bedienung

Die Steuerung ist durchdacht, denn viele Dinge wurden automatisiert. Die
Sobald ein Feind in Reichweite kommt, feuert die Artillerie automatisch. Zu gut, wie sich leider im Spielverlauf zeigt.
 Soldaten sind von vornherein in Stoßtrupps zu vier Mann eingeteilt, ihr könnt sie wie gewohnt in größere Gruppen einteilen und mit einer Ziffer versehen. Wie ihr das aus vergleichbaren Spielen kennt, gebt ihr ihnen vor, wie aggressiv sie sich verhalten sollen und sie feuern dann eigenständig los. Praktisch - ihr müsst nur mit einer Einheit auf einen Panzer klicken und schon weichen die Fußsoldaten dem Tank nicht mehr von der Seite.

Ihr könnt Befehle in der Pause erteilen, die dann danach ausgeführt werden, was in hektischen Abschnitten zusätzlich für Ruhe sorgt. Am oberen Bildschirmrand gibt es eine Fortschrittsanzeige, die zeigt, wie weit ihr mit eurem Einsatz gediehen seid. In punkto Steuerung ist Rush for Berlin also durchaus auf der Höhe der Zeit.

Mehrspieler

Im Multiplayer könnt ihr im LAN oder Internet gegeneinander kämpfen, was aber trotz zweier ungewöhnlicher Modi wenig Neues bietet. Neben der Direktverbindung gibt es bei GameSpy eine Rush for Berlin-Community, wo ihr
Der Multiplayer bietet fünf Modi, bei denen ihr auch Objekte einnehmen müsst. Rechts unten könnt ihr Panzer prodzieren, was das Zeug hält. 
manchmal Spielpartner findet. Zudem spielen viele mit der Demo, so dass ihr den Richtigen finden müsst, der zu euch passt. Es gibt fünf verschiedene Modi: Deathmatch, Domination, kooperativ gegen den Computer, Punktejagd auf Zeit und einen Modus, bei dem euch zufällig Aufgaben wie einen Punkt halten, Nachschub sichern etc. zugeteilt werden. Hier müsst ihr den Gegner möglichst darüber im Unklaren lassen, was euer Auftrag ist.

In unserer Preview hatte ich mich darüber mokiert, dass man unendlich Waffen produzieren konnte. Ich dachte damals, dass es sich um den Singleplayer handeln würde, diese Funktion ist aber nur im Multiplayer von Bedeutung. Ihr könnt schwere Waffen am Fließband produzieren, was keine Rohstoffe erfordert aber seine Zeit dauert. Je schwerer der Panzer, desto länger dauert die Herstellung. Ihr müsst euch fragen, was euch wichtiger ist: Schneller Nachschub oder fette Kampffahrzeuge. Im Multiplayer ist diese unrealistische Funktion eher zu verschmerzen, da es hier die reine Spielbarkeit zu mehreren geht.

Martialische Aufmachung

Optisch liefert Rush for Berlin eine solide Vorstellung ab, die freilich nicht zum Allerfeinsten gehört, was derzeit möglich ist. Die 3D-Darstellung erinnert an
Bisweilen sieht alles etwas trist aus, was auch daran liegt, dass es Nacht wird. Aber so ist das halt im Krieg.
Panzers, was daran liegt, dass dieselbe Gepard-Engine zum Einsatz kommt. Die Engine sorgt für eine überzeugende Darstellung der Explosionen, die aber nicht so wuchtig wie bei Panzers rüberkommen. Dennoch wartet ihr darauf, bis ein Panzerwrack mit einem Krach in die Luft fliegt. Zerstören lassen sich auch Gartenzäune und Strommasten, die unter die Ketten der Tanks geraten. Geisterhaft, dass die Kettenspuren so schnell wieder verschwinden, wie sie gekommen sind. Aus der Nahansicht ist die Grafik dann nicht mehr prickelnd, da sich die Soldaten bis aufs i-Tüpfelchen gleichen und der Boden einfach unnatürlich aussieht.

Außerdem ist das Spiel ähnlich filmreif inszeniert wie Panzers, ohne aber eine durchgehende Story zu erzählen. Ihr seht, wie die Amipanzer durch den Schnee der Ardennen rumpeln, die Deutschen auf ihrem Rückzug alles für die Sprengung bereit machen oder die Russen die Bahnlinie nach Leningrad wieder in Betrieb nehmen. Die gerenderten Filme kommen regelmäßig vor jeder Missionen, um diese einzuläuten.

Sound

Der pseudomilitaristische Titelsong ist nur schwer zu ertragen, kommt aber zum Glück auch nur im auf martialisch getrimmten Hauptmenü vor. Schön, dass die Soldaten jeder Nation in ihrer Sprache antworten, wenn ihr sie anklickt. Der Rotarmist auf Russisch und der GI auf amerikanisches Englisch, was übrigens auch für die Filme gilt. Dort gibt es aber deutsche Untertitel, die für das nötige Verständnis sorgen. Auch schön, dass die Fahrzeuge sich eher wie durch ein antiquiertes Funkgerät anhören, wenn sie antworten. Die Geräusche der Schlachten sind durchaus überzeugend und durch die Entfernung wird das Rattern der Panzer sogar noch gedämpft.
         

Kommentare

johndoe-freename-96643 schrieb am
Also ich find die 71% auch zu hart... Insbesondere versteh ich nicht wie man ein Spiel mit total fiktiver Story, knallbunten Menues im Comicstil und vollkommen unrealistischen Waffen (viele dieser "Wunderwaffen" konnten gar nicht funktionieren...) mangelnden Realismus vorwerfen kann. Und ein kleines ArcadeActionKlickiBumm Spiel in einem Zug mit Panzer General zu nennen, zeigt doch wohl das das jemand irgendwie was nicht verstanden hat. Gut das Genre ist ausgelutscht und wenn ich nicht grade nach nem RTS mit Panzern für die Ferien gewesen wäre, wäre es mir nicht aufgefallen. Aber es ist nunmal ein grundsolides Arcade RTS mit guter Präsentation, stimmiger Kampagne und es macht Spass.
Leuet die nach Realismus in Spielen suchen sollen doch in ein MMORPG gehen und den ganzen Tag mit nem Hammer auf nen Stück Eisen einhauen um ihre Fähigkeit im Schmieden zu steigen :twisted: Oder um das auf nen RTS zu übertragen pro Schlacht so 2-3 Tage vor dem PC sitzen in denen vielleicht 20min was passiert... :oops:
Liebe Redaktion, bewertet das nächste mal ein Arcadespiel auch als Arcadespiel und nicht als Simulation
4P|Bodo schrieb am
Hi duserleipzig,
es geht nicht darum, seine Software generell mit einem Kopierschutz zu versehen. Es ist aber leider so, dass speziell dieser Kopierschutz zu erheblichen Problemen führen kann (Abstürze, Ausbremsen etc). Aus diesem Grund müssen wir das als Negativpunkt anführen, denn es gibt Leute, die sich ein Spiel nicht kaufen, weil Starforce drauf ist. Nicht ohne Grund verzichtet z.B. Ubisoft in Zukunft auf den umstrittenen Kopierschutz.
In diesem Sinne,
4P|Bodo
onewinged_angel schrieb am
Schön wär's, wenn dieser Kopierschutz nur Raubkopierern schaden würde. Tut er aber nicht.
duserleipzig schrieb am
Starforce-Kopierschutz als Minus Punkt,wollt ihr das Game Raubkopieren oder kaufen??? :roll:
simpson77 schrieb am
4P|Bodo hat geschrieben:
simpson77 hat geschrieben:Ich wollte nur mal anmerken, daß es diese Szenario durchaus hätte geben können..
Bis 1942 verfolgten die Alliierten noch das Ziel der Wiederherstellung der Ordnung von 1939 ohne Nazis, was bedeutete, das Deutschland für den entstandenen Schaden zahlen und all besetzten Gebiete räumen sollte. Nach 1942 war der Krieg aus Sicht der Alliierten zu einem Kreuzzug gegen das "Böse"(die Deutschen) geworden. Sie hätten keinen Waffenstillstand oder Friedensvertrag, selbst mit einer demokratischen oder anti-nationalsozialistischen Regierung gewollt oder gar unterzeichnet. Der Hass saß zu tief, und er richtete sich nicht ausschließlich gegen die Nazis, wie heute so gern dargestellt wird. Sie akzeptierten nur die bedingungslose Kapitulation und völlige Entmachtung der Deutschen Regierung.
Eine Übergangsregierung hätte nur die Wahl gehabt zwischen der bedingungslosen Kapitulation oder des Weiterkämpfens, in der Hoffnung, daß die Alliierten durch herbe Niederlagen doch noch einen Frieden mit gerechteren Bedingungen für die Deutschen eingehen würden.
Ein Frieden, der die Abtretung 1/3 (Ostgebiete) des Staatsgebietes des Deutschen Reiches zu Folge gehabt hätte, wäre auch für Stauffenberg undenkbar gewesen. (ist ja so nach dem Krieg geschehen!)
Hi simpson77,
ich kann es mir nur sehr schwer vorstellen, dass die Wehrmacht nach einem erfolgreichen Attentat auf Hitler einfach so weiter gekämpft hätte. Natürlich ist es immer schwer darüber zu diskutieren, was sein hätte können. Zumindest mit den Westalliierten hätte Stauffenberg sicher einen Friedensschluss angestrebt, notfalls eine bedingslose Kapitulation. Ob die Alliierten darauf eingegangen wären, steht auf einem anderen Blatt. Insbesondere die Rolle der Sowjeunion wäre schwierig gewesen, da Stalin einen Separatfrieden im Westen natürlich vehindern wollte. Das wurde 1943 in Casablanca auch so vereinbart, woran sich die Westalliierten halten mussten.
Wahrscheinlich aber hätte...
schrieb am