Test: Brothers in Arms: Earned in Blood (Shooter)

von Marcel Kleffmann



Brothers in Arms: Earned in Blood
Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
kein Termin
16.04.2010
26.10.2005
06.10.2005
Spielinfo Bilder Videos
Add-On, Erweiterungs-CD, Mappack oder Nachfolger - wie könnte Brothers in Arms: Earned In Blood wohl treffend bezeichnet werden? Schwierig, denn irgendwie ist der Taktik-Shooter ein hochkarätiges Zwitterprodukt. Kein Wunder, denn der Vorgänger erschien bereits im März. Welche Neuerungen hat Gearbox Software in den sieben Monaten seit Release eingebaut? Lohnt sich der Kauf für Road to Hill 30-Veteranen?

Mitten im Krieg

Ein Gewitter liegt in der Luft. Unnatürliche Blitze zucken am Himmel, während eure Soldaten durch eine Stadt in der Normandie schlendern. Alles scheint ruhig und friedlich - mehr Schein als Sein: Ein deutscher Trupp kreuzt am Ende der Straße! Sofort gehen eure US-Soldaten in Stellung, starten das Sperrfeuer und zwingen die Feinde in Deckung zu verharren. Die Team-Kollegen nageln die Gegner fest und ihr macht euch höchstpersönlich
Der vollständig ausgefüllte graue Kreis zeigt an, dass die Feinde komplett unter Sperrfeuer liegen.
auf den Weg das Gefecht zu beenden. Zwischen den Häusern zwängt ihr euch durch eine Gasse und durchstreift Gärten, bis ihr in die Nähe der feindlichen Position kommt. Jetzt um die Ecke schleichen und abdrücken! Vier saubere Schüsse später herrscht vorerst Ruhe, bis urplötzlich mehrere MG-Salven neben euch einschlagen und euch Dreck ins Gesicht spritzt. Ab in Deckung, Lage sondieren…

Ein Team aus Waffenbrüdern

Spielern von Road to Hill 30 kommen solche Szenen sicherlich bekannt vor, denn am grundlegenden Konzept hat sich hier nichts verändert: Als frisch beförderter Sergeant, diesmal Joe "Red" Hartsock, schlüpft ihr in die Wirren des Krieges; Hartsock war übrigens ein Nebendarsteller im letzten Spiel und diesmal wird das Geschehen aus seinen Augen erzählt. Sogar mehrere Déjà-vus erlebt ihr, wenn sich die Kampagnen in den Anfangsstunden überschneiden. Je weiter ihr im 16 Missionen währenden Feldzug fortschreitet, desto mehr verlagern sich die Kämpfe vom Land in städtische Gefilde. Zwischen den Missionen schaut Hartsock rückblickend auf die Ereignisse, garniert mit eigenen Eindrücken, was der Geschichte einen gewissen persönlichen Touch gibt und im Vorgänger nur ansatzweise ausgeführt wurde. Weiter ausgearbeitet wurde auch das Zusammengehörigkeitsgefühl: So verstecken manche Soldaten ihre Ängste hinter ausufernder Gewaltsprache, flotten Sprüchen oder heitern den Kriegsalltag mit kleinen Anekdoten auf. Im Großen und Ganzen wirkt die Kampagne dadurch stimmiger und stringenter, trotz einiger Schauplatz-Sprünge.

Ohne Taktik ist es schell vorbei…

Das Szenario des Zweiten Weltkriegs ist von Run&Gun-Shootern der Marke Call of Duty überlaufen ist, aber die Brothers in Arms unterscheidet sich wohltuend von seinen Kriegsgenossen: Realismus und Authentizität stehen im Vordergrund. A
Ist euch mal die Munition ausgegangen, helfen gerne Squad-Mitglieder aus.
lleingänge enden fast immer tödlich, Panzer halten locker Granaten aus und ein MG-Nest kann nicht mit Sperrfeuer "festgenagelt" werden, sondern ist nur von der Flanke oder durch geschickte Nutzung des Geländes attackierbar.

 Um zu überleben braucht ihr eure beiden Teams ("Assault" und "Fire"). Mit einem simplen Mausklick erteilt ihr Bewegungsbefehle, bevor sich der Trupp ohne große Wegfindungsprobleme dorthin begibt. Am Zielpunkt angekommen, nehmen eure Kollegen selbstständig eine sichere Position ein und gehen in Deckung. Ansonsten runden die Befehle "Sperrfeuer", "Aufschließen" oder "Sturmangriff" die Kommando-Möglichkeiten ab. Meist gebt ihr den Sperrfeuer-Befehl und schleicht über die Flanke zu den Feinden oder fallt ihnen in den Rücken – seltener kommt der Sturmangriff zum Einsatz, der unbedingt Feuerschutz benötigt. Egal für welche Angriffsart ihr euch entscheidet: ein guter Überblick über Karte und Konfliktherde ist Pflicht. Das Level-Design ist dabei so gut gelungen, dass es fast immer mehrere Lösungsmöglichkeiten für euch gibt. Richtig gehört: Die Linearität wurde größtenteils ausgemustert, so dürft ihr euch z.B. beim Überfall auf eine Kirche frei im Dorf bewegen. Ihr und euer Team habt jetzt mehr Platz im Terrain, was bei etwaigen Artillerie- und Panzerbeschuss dringend erforderlich ist. Apropos Panzer: Eines der bemerkenswertesten Gefechte liefert ihr euch mit einem Stahlkoloss in urbaner Siedlung, bei der massig Gebäude zu Bruch gehen und ihr euch von Trümmerhaufen zu Schutthalde fortbewegen müsst, während der Panzer euch beharkt.

        

Kommentare

johndoe-freename-72134 schrieb am
@Golradir
Kann mich dir nur anschließen... Resident Evil 4 und Killzone zeigen, dass es auch anders geht!
4Players, wann merkt ihr das endlich mal? Auch Entwickler können Fehler machen, es liegt niht immer nur an der Konsole, die man am meisten hasst...
johndoe-freename-63244 schrieb am
Nicht die PS2 ist mit dem game überfordert, die Programmiere waren es anscheinend....
johndoe-freename-84385 schrieb am
Erstmal muss ich sagen der Testbericht war wieder mal richtig gut. Stand alles drin was ich wissen wollte.
Vor knapp 7 Monaten hab ich mir den Vorgänger gekauft. War ein richtig gutes Spiel, wenn auch meine Erwartungen nicht ganz erfüllt werden konnten.
Deßhalb versteh ich nicht wieso jetzt der Nachfolger zum Vollpreis rauskommt. Für mich sieht es so aus als habe man eine verbesserte Version mit ein paar neuen Gimmiks rausgebracht. In meine Augen ist es nur ein Addon. Das ganze erinnert mich irgendwie an Codename Panzers: Phase2. Nein da warte ich lieber bis es zum Budget Preis erhältlich ist.
McKnochus schrieb am
hm, wieso kann man den coop-modus über splitscreen eigentlich immer nur auf den konsolen zocken. geht das nich auch aufm pc-bildschirm? wer hat schon 2 pcs zuhause stehen um lan zu zocken. ich hab auch gar keinen platz für 2 pcs. schade, aber das is ja leider bei fast allen games so.
schrieb am