Test: Call of Juarez (Shooter)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
28.06.2007
15.08.2010
kein Termin
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Was an den Ausflügen fasziniert ist die weitläufige Landschaft, in der sich Flüsse durch tiefe Täler schlängeln, Wälder mit flachem Gras ablösen und erst entfernte Berge den Horizont bilden. Oft erblickt ihr euer Ziel in weiter Ferne und wisst, dass euch ein langer Weg bis dorthin bevorsteht. Allerdings schafft es Techland nicht, seine prächtige Kulisse auch in der Distanz mit Details zu füllen. Die Weitsicht ist bemerkenswert und erzeugt eine einmalige Atmosphäre, aber wenn der Wald im Hintergrund nur aus groben Bäumen auf braunem Boden besteht, wird man schnell in die Wirklichkeit zurückgeholt. Und die besteht eigentlich aus beeindruckenden Grasstoppeln, Schattenwürfen und Lichteffekten wie sie die Weitsicht nur mit reduzierten Feinheiten stemmen kann. Das ist anderswo genauso, aber trotz der reduzierten Details frisst Call of Juarez mehr Rechenkraft als ich Gummitiere beim Spielen
Feuer! Die Flammen brennen nicht nur Kisten und Bösewichter nieder, sondern greifen auch auf benachbarte Gegenstände über.
(eine große Tüte in einer Stunde) verschlingen kann und braucht zudem ausgesprochen lange, um den nächsten Abschnitt zu laden.

Die Rache des Predigers

So richtig hat mich an Billys Streifzug aber erst das Schleichen gestört, denn das ist dem eines Garretts oder Fishers gnadenlos unterlegen. Grund dafür sind die Taugenichtse, die beim Bleiaustausch noch durch Stellungswechsel und dem Schießen aus der Deckung glänzen. Doch sobald ihr euch ungesehen durch ihre Reihen vortastet, kennen sie nur zwei Befehle: Sie laufen vorgefertigte Patrouillen oder stehen stur am Fleck. Falls ihr zu laut seid, werdet ihr entweder entdeckt und müsst den letzten Spielstand laden oder sie grunzen einen Kommentar, bewegen sich aber keinen Millimeter auf euch zu. Solange ihr also immer wieder schnell genug in Deckung geht, droht euch keine Gefahr. Allerdings könnt ihr die Wachen somit auch nicht von ihren Posten locken, um euch einen neuen Weg zu bahnen. Stattdessen seid ihr auf die feste Route angewiesen. Ich war noch nie ein Fan von Actiontiteln, die sich an halbherzigen Schleicheinlagen versuchen. Und obwohl ihr hier einen Großteil eurer Zeit damit beschäftigt seid, lautlos zu kriechen, reiht sich Call of Juarez nahtlos in die Riege dieser Halbherzigkeiten ein. Abgesehen davon, dass die Widersacher nur wenige Sprüche auf den Lippen haben und diese so oft wiederholen, bis sie euch zum Hals raushängen. Aber noch kennt ihr nicht die ganze Geschichte...

Erinnert ihr euch an den Pfarrer, der Billy bei seinen toten Eltern findet? Sein Name ist Ray McCall. Man könnte meinen, der schwarze Umhang zeugt von
Ab in den Wilden Westen!

seiner Profession - wären da nicht die zerfurchten Hände, in denen seine Bibel liegt. Und wären da nicht die Narben, über die der tiefe Hut seinen Schatten wirft. Und gäbe es da nicht zwei alte rostige Revolver in einer kleinen Nische seiner Kirche. Nein, McCall ist kein Prediger. Er hält sich für einen von Gott Auserwählten und zitiert die Worte des Herrn so eindringlich, als wolle er mit seiner Stimme allein die Apokalypse beschwören. Und er hat nur ein Ziel: Den Tod seines Bruders rächen, indem er ein Bleigewitter auf seinen Neffen Billy hageln lässt. Er ist ein dunkler Rächer mit noch düsterer Vergangenheit, der Darth Vader der Revolverhelden - und einer der coolsten Protagonisten der letzten Jahre.

Der schnellste Finger

Ein solcher Typ will von Anschleichen oder Heimlichtuerei nichts wissen: Er hat das Schießen perfektioniert und sucht den offenen Kampf. Dabei gibt sich McCall nicht damit zufrieden, eine Kanone auf die Gegner zu richten - er nimmt gleich zwei dazu. Das
Mit verklärten Lichtspielen erweckt Call of Juarez den rauen Westen zum Leben.
Tolle daran: Ihr dürft beide Abzüge unabhängig voneinander bedienen, was das Gefühl, aus zwei Händen zu ballern wie selbstverständlich rüberbringt. Aber McCall hat noch mehr auf dem Kasten. Steckt er die Schießeisen in die Halfter und zieht anschließend, verlangsamt sich für euch die Zeit. Ihr könnt also in Ruhe die beiden (!) von außen nach innen wandernden Fadenkreuze über eure Gegner legen und abdrücken.

Das reicht euch noch nicht? Dann legt doch eine der Pistolen an, haltet die Hand über der Sicherung und knallt den Bastarden das Magazin als Schnellfeuerladung in den Leib. Anschließend solltet ihr in Deckung gehen, denn eure Widersacher sind gute Schützen und das Nachladen dauert seine Zeit. Western-Fans finden in Call of Juarez fast jedes ihrer geliebten Klischees - alle anderen sollten allerdings vorsichtig sein. Denn so hervorragend Techland den Western aufbaut, so sehr verzetteln sie sich bei der Umsetzung. Es ist z.B. klasse, dass McCall seine Kanonen nicht wie von Geisterhand gleichzeitig nachlädt. Für euch heißt das aber: Ihr müsst die entsprechende Taste zweimal drücken. Deshalb kann es passieren, dass der Pfarrer jene Pistole lädt, die bereits mit Ladehemmungen streikt und in Kürze ihren Geist aufgeben wird. Mit der will ich aber vielleicht nicht in den nächsten Kugelhagel stürmen und so vergehen im heißen Gefecht wertvolle Sekunden.  

        
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Kommentare

Tobi666 schrieb am
das spiel ist abgesehen von den 1:1 duellen richtig genial, 4players ihr bewetet entweder unter oder über... ich bin enttäuscht
Sh3pp4rd schrieb am
das spiel ist wirklich besser als hier im test dargestellt
johndoe-freename-95304 schrieb am
Also, die 80% sind sehr gut für das Spiel ....Call of Juarez, denn, die habe ich auch vergeben - aber die Script's indem Spiel sind einfach zu stark auffallend, wenn man diese und jenes nicht macht, gehts einfach nicht weiter und das finde ich persönlich nicht so gut - hier hätte man mehrer Möglichkeiten dem Spieler geben können, dann würde es einen höheren *Wiederspielwert* bekommen.......
Aber der Multiplayerteil macht einfach Spass. Soviel Spielwitz habe ich schon lange nicht mehr erlebt, das schöne daran ist, dass es simpel und einfach ist .... ohne große Waffenwahl geht's hier gleich zur Sache :D . Auch die Kartenwahl ist sehr gut abgestimmt, man hat mehrere Spielvarianten.......
Also, solltet ihr von Battlefield 2 oder sonstigen aufwendigen Ego-Shootern die Nase vollhaben, dann würdet Ihr mit Call of Juarez-Multiplayer-Part gut bedient sein :D
Kommt schon ihr Söhne einer doppelzüngigen Klapperschlange, die Revolver liegen schon bereit :mrgreen:
gez. Al"Gringo"Wolf
PS ... ein negativer Punkt im Multiplayer ist !!! - es gibt Cheater aufen Server - die Pimmellosen laufen dort auch schon herum :(
lebys schrieb am
Also ich habe es vor etwa 11 Tagen mir geholt,
Installieren geht ja noch.aber dann kommts Dicke!
Das Spiel Friert ein,Den 3er griff,dnach ruckelt es !
Nun ich denke Okey liegt an der on Boad Grafik Karte des Scalleo,
die gute hotline die angegeben ist!meinte das!Also ich hin und schnell für die neuste Ati grafickarte geholt beiSchiwi!
Gerade Heute!
Nun die Gilde 2 Läuft!
Nun!
Aber Dieses Spiel Läuft noch immer nicht!
Nun ich nach Media Markt hin!
Umtauschen!
Was ist da waren noch 3 kunden mit den Gleichen Problem!
Nun an der Hotline meinte man das die 2,6 Ghz nicht ausreichen!
Nun ich bin Froh das Media Markt das ding nach den 2 ten tausch zurück genommen hat!
Ich hätte es gerne gespielt!
nun warte ich Lieber mal 6 Monate und hole mir es dann wieder wenn
diese fehler nicht meh sind!
Nun ich habe mir die Gilde 2 dafür Geholt!
Auch one Patch kann ich das wenigstens spielen!
Ich würde mich freuen wenn die denen auch so ein Spiel begegnet ist hier mal schreiben könnten!
Die Demo lief dafüreinbanfrei!
Nur das Gekaufte Vollversion Spiel gar nicht! :oops:
Brakiri schrieb am
Ich finde es erstaunlich wie immer alle über die Tester herziehen, weil sie ihre eigene Meinung für kompetenter halten.
Das das Game gut ist, hat doch der Test bestätigt. Ich halte 80% für ok. Würde selber ein paar % mehr geben, aber ich kann die Argumente nachvollziehen.
Billies Schleichereien nerven etwas, und sind auch nicht immer nachvollziehbar. Das Game ist recht kurz, und die Grafik kommt etwas altbacken daher.
Schon diese Tatsachen verhindern in einem kritischen Test zu hohe Bewertungen.
Alle die mehr geben, geben entweder viele Bonuspunkte wegen der klasse Atmosphäre oder aber gehen zu unkritisch an die Sache dran.
Ein Test sollte ausser der eigenen Meinung auch eine grosse Prise Objektivität mitbringen.
Sicher ist das oft schwer, aber Fanboys und Genre-Hasser sind die, die am wenigsten einen kompetenten Test abliefern können.
Ich finde es gut, dass es hier mal kritische Tests gibt, nicht wie die Printmags, die jeden Müll in den Himmel loben(Siehe Spellforce 2).
Da weiss man wenigstens, dass selten Übertreibung dabei ist, und ein Test mit einem Award ist dann wohl auch schon wirklich ein besonderes Spiel.
In der GS wird mittlerweile jedes halbwegs passable Game mit Lobhundelungen und Awards vollgeklebt. So stelle ich mir kritische Tests NICHT vor.
Just my 2 cents..
Brakiri
schrieb am

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