Test: Hammer & Sichel (Taktik & Strategie)

von Bodo Naser



Hammer & Sichel
Entwickler:
Publisher: cdv
Release:
15.03.2006
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Der Kalte Krieg wird als Szenario immer beliebter. Meist sind es allerdings Spiele aus Osteuropa, namentlich aus Russland, die sich dem heiklen Thema widmen. So auch bei Hammer & Sichel, das jetzt bei CDV erschien. In dem taktischen Rollenspiel-Mix von Nival Interactive dreht sich alles um Spione der ehemaligen Sowjetunion, die im Westen Geheimoperationen durchführen. Dass dabei nicht nur die Darstellung der Geschichte auf der Strecke bleibt, erfahrt ihr im Test.

Historie, klittere dich

Es ist 1949, vier Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, und deutsche Soldaten erschießen in der zweiten Mission von Hammer & Sichel immer noch Gefangene, als hätte das Kriegsende nie stattgefunden. Dieses Mal sind es die
Legendenbildung - die imperialistischen West-Fieslinge sehen natürlich mal wieder wie Nazis aus.
bösen Wessis, die wie Vaders Geheimtruppen aussehen und einfach so tun, als würde die Nazizeit munter weitergehen. Sogar Frauen mit Dominastiefeln sind darunter. Seltsam - gab es doch zu jener Zeit gar kein westdeutsches Militär, da der paramilitärische Bundesgrenzschutz erst 1951 gegründet wurde und die Bundeswehr gar erst 1956. Die Guten sind ausnahmsweise die Sowjets, die zwar den Westen ausspionieren, aber immerhin für eine gute Sache: Sie wollen den Nuklearkrieg verhindern, der das Paradies der Arbeiter und Bauern bedroht.

Geschichte ist natürlich immer Ansichtssache, die in der Regel von den Siegern diktiert wird. Und so wird die Entstehung des Kalten Krieges sicher in Ost und West auch heute noch anders dargestellt. Natürlich hatten die USA bis 1949 als einziger Staat eine Atombombe und die Hardliner forderten nach dem Sieg über Deutschland, direkt in Richtung Moskau weiterzumarschieren. Umgesetzt wurde nichts davon. Es gibt aber keinen Zweifel daran, dass es Stalin mit seiner unnachgiebigen Haltung war, der das Verhältnis mit den USA aufs Spiel setzte, indem er in Osteuropa ein Land nach dem anderen dem sowjetischen Machtbereich eingliederte. Schließlich war es das Misstrauen auf beiden Seiten, das aus einstigen Alliierten Feinde machte. Der eiserne Vorhang fiel und ging erst 1989 wieder auf.

Agenten-Rollenspiel

Auch spielerisch hat Hammer & Sichel nicht viel zu bieten. Lässt mich der Kopierschutz mal durch, fängt alles noch ganz lustig an, indem ich meinen Spielcharakter wählen darf. Es sind vier Spezialisierungen möglich, als da sind
Euren Helden der Roten Armee könnt ihr mit allerhand gefundenen Waffen ausrüsten, die aus der Nachkriegsära stammen.  
Späher, Soldat, Scharfschütze und Grenadier. Außerdem kommen noch Ärzte und Techniker im Spiel vor, die erst später zu meinem Trupp stoßen. Alle können schießen, mit dem Messer kämpfen und Granaten werfen. Der Späher kann noch zusätzlich Messer werfen, der Soldat alle schweren Waffen einsetzen, die er findet, und der Scharfschütze zielt besonders gut. Erhalte ich Erfahrungspunkte für gelöste Abschnitte, kann ich damit wie bei Diablo Spezialeigenschaften wie schneller Wurf kaufen. Damit kosten mich Messerwürfe weniger Aktionspunkte in den rundenbasierten Gefechten.

Grundsätzlich herrscht zwar Handlungsfreiheit, im Klartext heißt das aber schon, dass ich ähnlich wie bei Commandos den nächsten Auftrag erfüllen muss. Denn sonst komme ich nicht zur nächsten Karte. Mein Tagebuch informiert mich in knappen Worten, was gerade so anliegt. Ich soll mit einem Geheimagent Kontakt aufnehmen, der aber bei meiner Ankunft erschossen wurde. Klar, dass ich ihn nun rächen soll. Dann wird der dünne Handlungsstrang wieder durch eine wüste Schießerei unterbrochen, so dass er kaum in Fahrt kommt. Immer wieder müsst ihr euch mit bestimmten Personen unterhalten, was aber nicht sonderlich interessant ist. Die Dialoge laufen automatisch ab und zu entscheiden gibt es dabei nur gelegentlich was.

Bockschwere Kämpfe

Das Spiel läuft grundsätzlich in Echtzeit ab, schaltet aber in den Rundenmodus, wenn ich wieder auf Feinde treffe. Dabei fallen mir regelmäßig unerklärliche Ruckler negativ auf, die ein paar Sekunden dauern. Am System kann es nicht liegen, denn die empfohlenen Voraussetzungen sind erfüllt. Beim Kämpfen kann
Die Schießereien sind unfair schwer, weil vieles vom Zufall abhängt. Was eben noch ging, ist plötzlich unmöglich und umgekehrt. 
ich fast alles verwenden, was die Gegner so abwerfen, und ich in Schränken finde: Messer, Pistolen, Karabiner, Handgranaten, Panzerfäuste und Maschinengewehre. Realistisch ist, dass ich mit den historischen Waffen nicht immer treffe, es mal Fehlfunktionen und Rohrkrepierer gibt. Werde ich getroffen, so sinken meine Aktionspunkte und ich bin kaum noch handlungsfähig. Wer blind wird, sieht seine Feinde nicht mehr und kann nur noch grob hören, wo sich diese verbergen.

Obwohl meine Würfe durch ständigen Gebrauch immer tödlicher werden, sterbe ich schon in den ersten Missionen häufiger, als mir lieb ist. Trotz dreier Schwierigkeitsgrade fehlt es dem Spiel an Balancing, da sich die Grade eigentlich nur bei der Speichermöglichkeit unterscheiden. Ich bin noch allein und mein Späher ist kaum zu gebrauchen, da er nicht gerade ein großer Gewehrschütze ist. Genau das ist aber am Anfang gefragt. Mit seinen Wurfmessern trifft er zwar genau, aber er kommt nicht weit und muss diese erst mühsam wieder einsammeln. Außerdem habe ich die Möglichkeit übersehen, verbündete Dorfbewohner einzusetzen, da die Karten nicht gerade übersichtlich sind und eine Minikarte fehlt. Der Mensch, mit dem ich mich unterhalten soll, steht leider etwas abseits.
              

Kommentare

vommie schrieb am
Wow, dieser Test ist echt schlecht!
Offensichtlich hat der Autor nichtmal dass Tutorial gespielt, sonst wüßte er dass man mit der ALT Taste alle Objekte einblenden und einsammeln kann. Auch die Geschichtsstunde bzw die Ausführung der politischen Ansichten des "Testers" ist total überflüssig, weil dass Spiel rein fiktiv ist. Ich sag nur "Panzerkleins" die zb im Vorgänger vorkamen. Hatten die Briten und Russen im Zweiten Weltkrieg etwa Panzerkampfanzüge (ala Mechs) und plasmaschießende Gewehre?! Hammer & Sichel ist absolut nicht ernst, sondern eher eine Persiflage auf die damalige Zeit mit viel Humor. Die Grenzen zwischen Nazizeit und Kalter Krieg wurden in dieser Fiktion verwaschen. Man muss echt blind sein um das nicht als eigenes "Universum" zu erkennen.
Und dann auch noch ein Taktikspiel mit Egoshootern zu messen und ein paar Sätze weiter dass Gemetzel zu kritisieren dass in den gelobten Egoshootern ein vielfaches detaillierter ist... ohne Worte. Wenn man das Spiel mit Egoshootern vergleicht und somit offensichtlich verwechselt brauch man sich nicht wundern wenn man nur bis ins 2. Level kommt weil man nicht taktisch vorgeht sondern versucht stumpf durchzurennen.
Und zu der Sache mit den angeblich allmächtigen Gegnern: Ich schätze mal bevor sich der Tester hinter dem Haus versteckt hat, ist er hingerannt, wodurch die Gegner aufmerksam wurden. Tatsächlich ist es nämlich so, dass wenn man gebückt oder im liegen schleicht und verborgen ist, die Gegner absolut nicht aufmerksam werden. Und dazu kommt, dass zb ein Grenadier sehr schlechte Werte hat was das Schleichen angeht, ich schätze dass hat der Tester auch absolut nicht bedacht. Im ersten oder zweiten Level mit einem überhaupt nicht ausgebauten Charakter zu schleichen ist wie in Egoshootern mit der billigsten Waffe auf einen Endgegner loszugehen. Fail!
Auch scheint der Tester nicht die Anleitung gelesen oder sonst sich länger als 10 Minuten mit dem Spiel ausseinandergesetzt zu haben, sonst wüßte er dass man den...
Andythedross schrieb am
der armseligste test den ich je gesehen habe, vertreten durch armselige fanboys der redakteure.
wenn man keine taktikspiele kann bzw ne totale vollpfeife ist soll man die finger von sowas lassen, wäre interessant zu sehen wieviel CMBB 2 bekommen würde ^^
johndoe-freename-95177 schrieb am
Also eigentlich ist das Spiel gar nicht so schlecht, die abgegebenen Userwertungen find ich da schon eher OK als den Test von Bodo Naser.
Es fehlt jedoch ein wenig an einer Einführung. Nach dem Intro weiss man nicht so genau was man eigentlich machen soll und die Story ist dann wenn man sich eingespielt hat auch sehr linear.... In der einfachsten Stufe ist die Schwierigkeit allerdings OK und die Kämpfe sind durchaus fair (es ist halt auch ein wenig Taktik gefragt).
Grafik, Sound und Steuerung find ich gut (und es gibt viele Spiele in denen die Figuren weit dümmere und nervigere Kommentare ablassen).
An die Freiheiten und die Story von Fallout kommt das Game zwar nicht ran, aber insgesamt ein guter Ansatz.... vieleicht wird der zweite Teil ja dann der Hammer ;-)
johndoe-freename-94625 schrieb am
Hallo,
ich hatte heut in die PC Games gesehen und war innerhalb von geschätzten 3s verärgert da dort nur 60% vergeben worden waren aufgrund der Tatsache, das dort die Tester nicht in der Lage waren, die Speicherfunktion in der Mission zu finden... 8O
Daher nur der Gedanke, das sollte die Wertung der PC Games referenziert werden diese IMHO mit Vorsicht zu genießen sind.
Und als bestes Beispiel, was passiert wenn Tester lostesten und sich zuvor nicht mit Anleitung oder Optionmenue beschäftigt haben. :roll:
KnuP schrieb am
jimb0i hat geschrieben:
naja wenigstens etwas habt ihr mit diesem Test bezweckt.. ich hab mich auf der Seite registriert...
Jetzt hast du den Masterplan von 4players aufgedeckt. 8O
Viele Verrisse schreiben,so das sich 'ne Menge neue Leute registrieren (um sich über diese Verrisse aufzuregen) - um dann beim nächsten Treffen der Zunft der Spieletester mit der grossen Community rumzuprollen :wink: .
schrieb am