SWAT 4: The Stetchkov Syndicate24.02.2006, Marcel Kleffmann
SWAT 4: The Stetchkov Syndicate

Im Test:

Im vergangenen April verstrickte euch SWAT 4 in packende Missionen und taktisch gehaltvolle Polizei-Teamaction. Trotz aller Lorbeeren fehlte ein echter Zusammenhang zwischen den Einsätzen und genau dieser Schwachpunkt soll sich im ersten Add-On "The Stetchkov Syndicate" ändern. Mission erfolgreich?

Rahmen-Handlung

Was fehlte SWAT 4? Spieler und Kritiker waren sich einig: die Hintergrundgeschichte. Diesen Missstand haben sich die Entwickler zu Herzen genommen und das Add-On mit einer kleinen Story bereichert. So terrorisiert das russische Drogenkartell mit dem klangvollen Namen "The Stetchkov Syndicate" eine namenlose amerikanische Großstadt. Die Kriminellen haben bereits zahllose Kunden für das Dope ausfindig gemacht und wenn sich jemand nicht an ihre Regeln hält, kommt es zu einer gewaltsamen Entführung - eine neue Aufgabe für die Elite-Spezialeinheit. Die Story ist zwar kein erzählerischer oder einfallsreicher Meilenstein,

Eine Explosion verwüstete das Level. Dies stellt gleichzeitig eine besondere Herausforderung dar, denn auf allen Ebenen könnte der Feind lauern.
erfüllt jedoch ihren Zweck und verknüpft die sieben Einsätze der Kampagne miteinander, obwohl echte Zwischensequenzen fehlen.

Missionen: Güteklasse A

Das Highlight des Hauptprogramms waren zweifelsohne die intensiven und spannenden Missionen. An diese Stärke knüpft das Erweiterungs-Paket nahtlos an und punktet mit realitätsnahen Schauplätzen, da hinter jeder Ecke oder Tür ein Bösewicht lauern könnte - oder auch nicht. Intensiviert wird der Nervenkitzel durch eine vergleichsweise düstere und farbarme Umgebung, die den Einsätzen einen bedrohlichen Touch verleiht.

Wer dachte, die bisherigen Aufträge waren happig, wird beim Stetchkov Syndicate eines Besseren belehrt: Die Missionen dauern wesentlich länger und verschlagen euch an weitläufige Orte mit wenigen Deckungsmöglichkeiten wie eine U-Bahn-Station, bevor es in einem Gewirr aus kleinen Räumen und dunklen Korridoren weitergeht. Auch die Sicherung eines aus mehreren Ebenen bestehenden Zuschauerraumes bzw. Auditoriums erweist sich als kniffelige Herausforderung. Außerdem wird das Katz-und-Maus-Spiel dadurch erschwert, dass die Feinde mit extra schweren Waffen ausgerüstet sind.

Reizvoll ist auch das Savesystem, das euch innerhalb des Einsatzes nicht speichern lässt: Da euer Protagonist nicht viele Schüsse verkraftet, bleibt die Vorgehensweise aus Schleichen, Spionieren, Angreifen und Taktieren stets packend. Bei einem Neustart des Einsatzes verändern sich übrigens die Positionen der Gegner, was den Wiederspielwert in die Höhe schraubt.

Weitere Neuerungen

Während es bei SWAT 4 fast unmöglich war, eine zeitgleiche Koordinierung zwischen den beiden sich im Einsatz befindlichen Teams herzustellen, wird es dank des überarbeiteten Kontext-Menüs im Add-On deutlich leichter. So könnt ihr neuerdings die Aktion des anderen Teams bis zu einem bestimmten Zeitpunkt zurückhalten, was ehemals komplizierte Angriffsmanöver vereinfacht. Aber nicht nur die Polizei ist cleverer geworden, die Feinde haben ihre Hausaufgaben gemacht und greifen schneller zu einer herumliegenden Waffe, sofern ihr sie nicht akribisch beobachtet. Solch ein aggressives Verhalten wird häufig von euren Mitstreitern im Keim erstickt, schließlich ist niemand so wieselflink wie die KI.

Alle Schauplätze wirken bedrohlich finster, haben aber dennoch einen hohen Echtheits-Faktor.

Aufgestockt wurde ebenfalls das Waffen- und Ausrüstungs-Lager mit dem Cobra-Betäubungsgewehr, einem Nachtsichtgerät, Leuchtstäben etc. Klingt ganz nett, trotzdem sind all die neuen Schießprügel nicht unbedingt notwendig, um eine Mission zu lösen. Lediglich der Faustschlag, mit dem ihr Gegner im Nahkampf gefügig machen könnt, ist eine gute Bereicherung. Auch das Nachtsichtgerät ist nicht zu verachten, da Lichtkegel (z.B. von Taschenlampen) die Gegner unnötig auf die Anwesenheit der Polizisten aufmerksam machen.

Multiplayer-Modus

Fans von kooperativer Kost kommen im Multiplayer-Modus voll auf ihre Kosten, denn alle Einsätze lassen sich gemeinsam lösen. Hierbei ist Teamplay (maximal zehn Spieler, fünf pro Team) unabdingbar und die Koordination zwischen den Mitgliedern funktioniert dank einer integrierten Voice-over-IP-Lösung recht gut. Neu ist ebenfalls der "Smash&Grab"-Modus, bei dem ein unbewaffnetes Teammitglied einen Aktenkoffer zum Zielort bringen muss, während alle anderen Mitspieler ihm die Gegner vom Hals halten. Obwohl dieser Modus interessant klingt, verbreiten die kooperativen Kampagnen-Missionen mehr Spiel- und Taktikspaß.  

Fazit

So muss ein Add-On aussehen! The Stetchkov Syndicate ist eine richtig gute Erweiterung für SWAT 4. Es knüpft bei den spannenden und genial gestalteten Schauplätzen an die Qualität das Hauptprogramm an und fügt sogar eine kleine Rahmengeschichte hinzu. Diese Story ist zwar recht dünn und wird ohne Zwischensequenzen präsentiert, aber bildet wenigstens einen erzählerischen Rahmen. Ein Lob gebührt auch dem verbesserten Interface zur Team-Steuerung sowie dem erweiterten Waffenarsenal. Abgerundet wird das Stetchkov Syndicate von interessanten kooperativen Multiplayer–Einsätzen. Wenn euch SWAT 4 gefallen hat, führt kein Weg daran vorbei!

Pro

hochspannende Missionen
tolles und faires Level-Design
viel Taktik und Teamplay in den Einsätzen
kleine Story
neue Waffen und Items
verbessertes Interface
gute KI
kooperativer Multiplayer-Modus

Kontra

nur rudimentäre Story ohne Cutscenes
schnelles virtuelles Ableben, da keine freie Speicherfunktion
KI-Aussetzer (sehr selten)
teilweise ziemlich schwer, aber nicht unfair

Wertung

PC

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