Tomb Raider 5: Die Chronik01.12.2000, Frank & Barbara
Tomb Raider 5: Die Chronik

Im Test:

Lara Croft is back! Core Design schickt die "gut ausgestattete" Grabräuberin nun schon zum fünften Mal in die weite Welt, um antike Schätze aus verborgenen Tempeln und Ruinen zu entwenden. Ob die Chroniken zum Highlight der Tomb Raider-Reihe werden, oder nur echte Lara-Fetischisten vor die Monitore locken,

Lara Croft is back! Core Design schickt die "gut ausgestattete" Grabräuberin nun schon zum fünften Mal in die weite Welt, um antike Schätze aus verborgenen Tempeln und Ruinen zu entwenden. Ob die Chroniken zum Highlight der Tomb Raider-Reihe werden, oder nur echte Lara-Fetischisten vor die Monitore locken, erfahrt Ihr in unserem Test...

Story

Das Intro führt uns diesmal nicht gleich in Laras neues Abenteuer, sondern zu ihrer Gedenkfeier im Regen, vor eine große Lara-Corft-Statue! Denn seit ihrem letzten Abenteuer in Ägypten gilt die Archäologin als vermisst. Beim anschließenden Treffen in Laras Villa tauschen nun ihre Freunde, am offenen Kamin, Erinnerungen über die vergangenen Abenteuer aus.

Jeder hat eine Geschichte über unsere Heldin zu erzählen, und so führt uns jede der vier Episoden in eine andere Gegend. Zuerst muss Lara in Rom den "Stein der Philosophen" finden. Die zweite Station ist eine russische Militärbasis. Von dort reist sie als blinder Passagier an Bord eines U-Bootes zum Meeresgrund, um den "Speer des Schicksals" zu bergen. Danach ist sie als Teenager auf einer Geisterinsel bei Irland, und zum Schluss muss die Hauptzentrale des VCI -Konzerns samt Sicherheitssystem und Wachen geknackt werden.

Gameplay

Jeder, der schon Erfahrungen mit Tomb Raider hat, wird sich schnell mit der Tastatursteuerung zurechtfinden. Im ersten Level ist ein Übungsparcours integriert, der den Spieler mit den Grundbewegungen und den neuen Fähigkeiten vertraut macht. So kann Lara nun über Seile balancieren. Falls sie das Gleichgewicht verlieren sollte, muss mit den Richtungstasten ausgeglichen werden.

Auch Schränke und Regale werden gründlich nach nützlichen Gegenständen durchsucht. Es ist nun auch möglich, mehrere Gegenstände miteinander zu kombinieren. Man kann

z. B. auf den Revolver ein Laserzielfernrohr montieren oder gefundene Artefakte zusammenzusetzen. Am grundsätzlichen Spielprinzip hat sich seit Tomb Raider I nichts geändert. So gilt es auch diesmal wieder, Symbole und Schlüssel zu finden um so Türen zu öffnen und Mechanismen zu betätigen, die für ein Weiterkommen nötig sind.

Die auftretenden Gegner wie Wachhunde, Gangster und Soldaten werden mit dem reichhaltigen Waffenarsenal (neben den Standardpistolen etwa Uzis, Revolver und Schrotflinte) zur Strecke gebracht. Da die Level häufig dunkle Passagen enthalten, in denen sich wichtige Gegenstände und Schalter befinden, muss der Spieler auch öfter zu den Fackeln greifen um die Umgebung zu erhellen.

Im Allgemeinen dürften Anfänger Schwierigkeiten haben, alle Möglichkeiten auf Anhieb zu erkennen, die das Terrain bietet. Was für Tomb-Raider-Veteranen auf den ersten Blick z. B. als Kletterwand zu erkennen ist, kann bei Neueinsteigern schnell in Frustration enden. Für Abwechslung sorgt nur die letzte Episode, in der Lara -im schwarzen Latexanzug und mit Headset ausgerüstet- in den Hochsicherheitstrakt eines Wolkenkratzers eindringen muss. Hier solltet Ihr nur schleichen, damit keine Wachen alarmiert werden. Die Waffen müssen ebenfalls schweigen, und deshalb kommt das Chloroform zum Einsatz.

Wer sich durch die vorgegebenen Level durchgearbeitet hat, kann mit dem beigefügten Level-Editor eigene Szenarien entwerfen und Lara wieder in den Kampf schicken.

Grafik/Sound

Grafisch hat sich im Gegensatz zu den Vorgängern nicht viel verändert. So wirken die zahlreichen Gebäude recht flach und antiquiert. Auch die Clipping-Fehler der Grafik-Engine konnte Core Design nicht eliminieren. Lara verschwindet manchmal noch halb in Türen und Wänden. Positiv heben sich allerdings die Grafikeffekte hervor, wie z. B. Nebel, Lichtspiegelungen und die Auswirkungen der Waffen der Endgegner. Doch im Vergleich zu den direkten Genre-Konkurrenten wie Heavy Metal F.A.K.K. 2 oder Rune sieht unsere Heldin doch recht "alt" aus.

Akustisch gibt es nicht so viel zu bemängeln. Die zunächst professionelle Synchronisation der deutschen Version ist bei den Zwischensequenzen manchmal etwas daneben, doch tut das der Stimmung keinen Abbruch. Die Soundeffekte sind dünn gesät, passen sich aber immer gut ins Spielgeschehen ein. Auf Musik wurde weitestgehend verzichtet. Nur manche Passagen, wenn z. B. ein Rätsel gelöst ist und die Handlung weitergeht oder wenn Feinde auftauchen, sind mit einem Soundtrack hinterlegt.

Fazit

Tomb Raider - Die Chronik wäre auch als Missions-CD durchgegangen. Es wurden keine grundlegenden Änderungen durchgeführt, weder im Levelaufbau, noch in der Grafik, noch im Spielgeschehen. Über weite Strecken ist Tomb Raider V lediglich ein Aufguss der vorangegangenen Teile. Lara-Fans werden dennoch auf ihre Kosten kommen. Allen anderen Spieler, die nach dem vierten Teil schon genug hatten, sollten lieber einen längeren Blick auf Cate Archer werfen und sich den Agenten-Knüller No One Lives Forever zulegen.

Wertung

PC

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