Test: City Life (Simulation)

von Bodo Naser



City Life
Entwickler:
Release:
04.09.2008
13.04.2007
Spielinfo Bilder Videos
In City Life von Monte Cristo geht es weniger um reinen Städtebau als um die Bewohner, deren widerstreitende Wünsche ihr als Bürgermeister unter einen Hut bringen müsst. Leider kommt ihr schnell zu der Erkenntnis, dass das Zauberwort "Trennung" und nicht "Gemeinsamkeit" heißt. Denn Multikulti funktioniert auch hier nur bedingt. Aber lest selbst. 

Klassenkampf gefällig?

Wie sollen die Einwohner einer Siedlung zusammenleben, damit alle glücklich sind? Mit dieser fast schon philosophischen Frage lässt mich City Life zunächst allein, denn ein spielbares Tutorial fehlt leider. Ein paar Standbilder mit kryptischen
Es gibt fünf Klimazonen, in denen ihr eure Stadt errichten könnt.  In der Ebene ist es einfacher als in den Bergen. 
Symbolen und knappen Erklärungen müssen reichen, bei denen ich etwa erfahre, dass einige der sechs Gruppen nicht mit anderen können. Arbeiter mögen Hippies nicht. Wer hätte das gedacht? Ich mache mir also selbst meine Gedanken: Es wäre doch schön, wenn jeder in der Stadt sein Auskommen hätte, gut versorgt und wohlbehütet seinen Interessen nachgehen könnte und es keinen Krawall gäbe.

Genau, das ist es eigentlich. Und genug Platz, das in die Tat umzusetzen, gibt es auf den Karten der Szenarien auch. Sollte der wider Erwarten nicht reichen, könnt ihr angrenzende Gebiete zukaufen. Bei den Szenarien stehen fünf verschiedene Regionen von gemäßigt über küstennah und bergig bis sonnig zur Verfügung. Je nach Gelände werden auch mehr Leute angezogen, was wiederum den Schwierigkeitsgrad einer Mission bestimmt. Zu Beginn sind nur einige Szenarien spielbar. Wem das zu eng ist, der kann auch im freien Modus die Metropole seiner Träume errichten. Einen Multiplayer gibt es nicht, der aber bei Spielen dieser Art schwer zu verwirklichen ist.

Hippingen

Also lege ich los. Zunächst errichte ich ein Rathaus als Stadtzentrum und rings um einige Wohnhäuser, die zu Beginn jeweils nur eine Person beherbergen. Später kommen noch Häuser mit mehr Stockwerken hinzu, die bis zu sechs Bürger fassen. Dann warte ich, was für Leute einziehen. Ein Arbeiter kommt und einige Hippies. Auch ein Tagelöhner findet sich ein, den ich für eher niedrige Tätigkeiten brauche. Eine gute Mischung, denke ich mir. Ich baue also einen Arzt, einen Laden und einen Müllplatz. Den und die Kläranlage lieber etwas außerhalb, da der Gestank in einem Umkreis negative Auswirkungen hat. Dann noch ein Windrad, das Ökostrom produziert. Wahlweise könnt ihr auch ein dreckiges Kohlekraftwerk errichten, das aber viel mehr Strom liefert.

Jetzt nur noch ein Fastfood-Restaurant errichtet und dann mal abwarten, was passiert. Halt, ich habe noch ein paar Arbeitsplätze vergessen. Die sind wichtig für meinen Stadtsäckel, wo die Überschüsse hinwandern. Also baue ich mir im Wohnviertel eine Druckerei, da die keine Emissionen auslöst. Eigentlich müsste nun alles blühen und gedeihen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Bald habe ich keinen Arbeiter mehr, was für die kleine Werkstatt an der Ecke nicht gut ist, denn sie ist ohne Beschäftigte. Auch der Arzt braucht Helfer, um effektiv zu behandeln. Dafür ziehen immer mehr Hippies in meine Stadt, die mit ihren knallbunten VW-Bussen durch die Straßen kurven. Schließlich verkrümelt sich auch noch die Unterschicht und ich habe 100 Prozent Blumenkinder als Bewohner.

Job-Maschine anschmeißen

Was lief schief? So schwierig kann es doch nicht sein, denke ich mir und starte gleich noch einmal eine Partie. Dieses Mal fällt mir gleich auf, dass die Viertel eigentlich durch verschiedene Farben markiert sind. Rosa für die Hippies, blau
Invasion der Hippies! Wer nicht aufpasst, hat bald die bald die bunteste Stadt, in der sich nur noch Blumenkinder tummeln.  
für die Arbeiter und grau für die Tagelöhner. Jedes Wohnviertel wird durch speziellen Bauten wie Textilfabrik, Konzerthalle oder Kino festgelegt, die für jede Gruppe existieren. Wenn ich nur Gebäude für Hippies errichte, ziehen auch nur diese ein. Praktisch und verhängnisvoll zugleich... Ich baue nur noch blaue Sachen und schon habe ich das schönste Arbeiterviertel. Das Hippieviertel entsteht räumlich getrennt davon, da so Reibereien im Keim erstickt werden.

Für die Malocher ist es elementar, eine Arbeit zu haben, sonst sind sie nicht zufrieden. Ihr könnt deshalb so viele gleiche Fabriken errichten, wie ihr wollt. Auf die Wirtschaft hat das keinerlei Auswirkungen, da diese nur der Jobbeschaffung dienen. Sie produzieren nichts und stehen so auch nicht in Konkurrenz, weshalb es egal ist, ob ihr drei oder 30 PKW-Werke habt. Meine Stadt wächst und wächst, wobei ich Geld ohne Ende einnehme. Klar, denn die Arbeiter zahlen viel mehr Steuern als Hippies und Tagelöhner. Hinzu kommen Einnahmen von Großprojekten wie einer Spielbank, die sündhaft teuer sind. So kann ich mir Feuerwehr und Polizei leisten, die Unsummen verschlingen, aber für ein Sicherheitsgefühl sorgen.
                     

Kommentare

BSP Gamer schrieb am
Das ist ja mal ein Spiel,das mir total viel Spaß macht.Auch wenn ein paar kleinere Fehler drin sind,ich finde es macht Spaß Städte zu bauen.Ok,nach einer Weile ist das Spiel auch nicht mehr der Brüller,aber ich spiele es noch ab und zu.
City Life Website (deutsch):
http://www.citylife-game.com/
schrieb am