Im Test:
Rock on!
Die Story von War Rock ist schnell erzählt und tut im Grunde genommen nichts zur Sache: Im fiktiven Staat Derbaran bricht nach einer scheinbar bestochenen Präsidentschaftswahl ein Bürgerkrieg zwischen der "National Independence Union"
Schwer verletzte Kämpfer müssen zwangsweise einen Sanitäter oder die Basis aufsuchen, um blutende Wunden (und stetig fallende Gesundheitspunkte) zu versorgen. |
Counter-Rock
Im "Close Quarter Combat" treten zwei Teams in überschaubaren Arealen gegeneinander an und müssen Mini-Aufgaben lösen wie z.B. eine Bombe platzieren und beschützen, während das andere Team den Sprengkörper entschärfen muss. Starke Erinnerungen an Counter-Strike werden wach, ohne jedoch an die Klasse des Vorbilds heranzureichen. Warum? Dazu sind die Laufwege zu kurz und die taktischen Möglichkeiten (um Deckung zu suchen oder Überfälle zu planen) auf den Karten zu gering, was im Endeffekt dazu führt, dass man zum Hotspot läuft und dort den direkten Konflikt sucht. Kurz: "Run&Gun".
Battlefield-Rock
"Urban Ops" und "Battle Group" sind eher eine Kopie des aus Battlefield bekannten Conquest-Modus mit Primärverlagerung auf Deathmatch (Kontrollpunkte übernehmen, Tickets stehen für mögliche Spawns) und lediglich Kartengrößen bzw. Spielerbeschränkungen unterscheiden Urban Ops und Battle Group.
Soldatenklassen:
- Sniper (hohe Reichweite, effektiv gegen Infanterie)
- Assault (Schrotflinten und MGs vorrangig für "Nahkämpfe")
- Heavy Trooper (effektiv gegen Fahrzeuge)
- Engineer (Reparatur-Fähigkeit, leichte Waffen)
- Medic (hilft Verwundeten, keine Reanimation, leichte Waffen)
Balance-Probleme:
Da Engineer und Medic nur schwach bewaffnet sind, haben sie kaum Chancen gegen anrückende Feinde, ohne entsprechenden Begleitschutz. Aufgrund fehlender Fahrzeuge ist der Engineer bei den Close Quarter Combats quasi nutzlos.Die Maps sind jedenfalls weitläufiger als beim Close Quarter Combat und bieten mehr Raum für Nah- und Fernkämpfe. Auf den größtenteils gut geplanten Schlachtfeldern findet ihr sowohl Versteckmöglichkeiten für Infanteristen und freie Flächen für Scharfschützen oder die 23 Fahrzeuge. Neben bodenständigen Panzern, Hum-Vee's, Jeeps, Motorrädern und Truppentransportern dürft ihr in mehreren Schauplätzen auch Flugzeuge, Schiffe oder Helikopter einsetzen. Alle Vehikel lassen sich arcadelastig simpel steuern und sogar die Kontrolle von Jets oder Hubschraubern ist leichter als bei Battlefield und verzeiht schon mal die ein' oder andere Bruchlandung.
Geld für den Dienst
Pro abgeschlossener Partie bekommt euer Protagonist Erfahrungspunkte und Geld (Währung: Dinar), egal für welche der fünf Charakterklassen (Ingenieur, Sanitäter, Scharfschütze, Sturmsoldat oder Heavy Trooper) ihr euch entscheidet. Zwischen den Einsätzen dürft ihr euren Schützling dann mit Ausrüstungsgegenständen und Waffen ausstatten, die allesamt schrittweise freigeschaltet werden, je mehr Erfahrung ihr gesammelt habt - genau deswegen steht anfangs nur ein kleines Arsenal an Tools zur Verfügung. Neu ist ebenfalls die Idee, dass ihr eine Waffe nicht permanent kauft, sondern nur für einen bestimmten Zeitraum ausleiht, was wohl zum stetigen "Weiterspielen" und "Dinar verdienen" verleiten soll.
Rent-A-Weapon
Eigentlich kein schlechtes System, aber es macht den Einstieg ziemlich schwer, da ihr früher oder später auf besser ausgerüstete Gegner trefft, die nicht nur die Karten kennen, sondern über Waffen verfügen, die euch bisher verwährt blieben. Dieses Einstiegsproblem gab es ebenfalls im kleineren Ausmaß bei Battlefield 2142, jedoch führt War Rock dieses System mit den Premium-Diensten ad absurdum. Warum? Je nach kostenpflichtigem Abonnement-Typ bekommt ihr
Premium-Dienste
Bronze
-Preis: $5.95 für 30 Tage
-Erfahrungs-Bonus: +20%
-Dinar: +21.000
Silver
-Preis: $9.95 für 30 Tage
-Erfahrungs-Bonus: +30%
-Dinar: +40.500
+ Private Room Creation
Gold
-Preis: $14.95 für 30 Tage
-Erfahrungs-Bonus: +50%
-Dinar: +55.500
+ Private Room Creation
+ fünfter Waffenslot
Beim Kauf der Vollversion bekommt ihr einen Monat die "Gold Premium"-Mitgliedschaft, rote Rauchgranaten, ein verbessertes Medkit und Zugang zur M134-Minigun.
Download: War Rock Client monatlich eine Finanzspritze, mehr Erfahrungspunkte im Kampf, Voice-over-IP-Unterstützung und Zugang zu allen Karten. Otto-Normal-Umsonst-War Rock-Spieler erhalten keines dieser Vorteile und werden mit einer reduzierten Kartenanzahl abgespeist. Von Fairness fehlt jede Spur, weil man sich mit echtem Geld gleich mehrere Vorteile gegenüber den anderen Spielern erkauft - dies ist schlichtweg unfair. Ein Großteil der Clan-Funktionen wird sowieso erst mit dem Abonnement freigeschaltet, sofern diese eingebaut oder funktionsfähig sind.
Technische Mittelklasse
Neben der Tatsache, dass man sich einen Vorteil erkaufen kann, schwächeln vor allem die technischen Belange. Bei einem kostenlosen Online-Shooter kann und braucht man abseits von America's Army oder Wolfenstein: Enemy Territory keine Prachtgrafik zu erwarten. Bei kostenpflichtigen Staffelungen sieht die Sachlage wieder anders aus und hier fällt War Rock gnadenlos durch: Die Charaktermodelle sind unerhört eckig, die Landschaften kantig und karg, Physikeffekte gibt es nicht und viele der Spezialeffekte verursachen (sofern sie funktionieren) entweder Brechreiz (Bewegungsunschärfe), Augenkrebs (Shader) oder erfordern eine Sonnenbrille (Bloom), da die gesamte Umgebung grell erstrahlt. Dazu knickt häufig die Framerate ohne erkennbaren Grund ein - selbst mit "Supreme Commander"-fähigem Equipment. Ähnlich durchwachsen ist die Stabilität, die seit dem Start von War Rock stellenweise verbessert wurde, trotzdem solltet ihr euch auf störende Lags oder Disconnects einstellen und der Abwechslung halber auf Abstürze gefasst machen.
Fazit
Gegen die kostenlose Version von War Rock kann man nicht viel sagen, außer dass die Multiplayer-Duelle keinesfalls an Battlefield 2142 oder Counter-Strike herankommen. Dafür ist das Spiel umsonst und die Charakter-Weiterentwicklung motiviert einigermaßen. Viele der Karten mit Fahrzeugbeteiligung sind zudem gut gestaltet, während die kleinen Maps eher auf Run&Gun setzen als taktische Ansprüche hegen. Die Premium-Komponente führt die Online-Partien jedoch schnurstracks auf den Unfairness-Abgrund zu, da sich zahlende Kunden gewaltige Vorteile verschaffen können: Echtes Geld kann man gegen virtuelle Dinar eintauschen, sich gezielt mit besserer Ausrüstung eindecken und auch das Sammeln von Erfahrungspunkten gelingt als zahlender Abonnent schneller. Lohnt es sich für War Rock überhaupt Geld auszugeben? Eigentlich nicht, denn das technische Grundgerüst ist in Bezug auf Stabilität, Grafikpracht und Soundeffekte völlig veraltet und hat grundlos hohe Systemanforderungen. Kurzum: Sucht ihr eine Alternative zu Battlefield oder Counter-Strike, dann seid ihr bei War Rock an der falschen Adresse, da euch nur "Bewährtes schlecht kopiert" serviert wird, gekrönt vom unfairem "Cash over Skill"-Sahnehäubchen.
Pro
Kontra
Wertung
PC
War Rock bietet „Bewährtes schlecht kopiert“ mit der Extraportion „Cash over Skill“.
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