Tribes 211.04.2001, Sebastian
Tribes 2

Im Test:

Endlich ist es soweit: Tribes 2 (ab 3,25€ bei kaufen) ist nun auch in Deutschland seit ein paar Tagen käuflich zu erwerben. Der zweite Teil der Tribes-Serie unterscheidet sich in vielen Punkten von anderen First Person Shootern (FPS) und setzt die Tradition der Starsiege-Reihe fort.

Endlich ist es soweit: Tribes 2 ist nun auch in Deutschland seit ein paar Tagen käuflich zu erwerben. Der zweite Teil der Tribes-Serie unterscheidet sich in vielen Punkten von anderen First Person Shootern (FPS), und setzt die Tradition der Starsiege-Reihe fort.

Neben wunderschönen Landschaften und einer reichen Auswahl von Waffen bietet Tribes 2 allerdings fast ausschließlich Online- oder Netzwerk-Spaß. Das Spiel ist aber im Bereich der Community-Unterstützung absolut vorbildlich.

Story

Die Menschen in den Randgebieten des besiedelten Weltraums haben sich in viele unterschiedliche Stämme, die "Tribes" aufgeteilt, die mehr oder weniger in einem ewigen Krieg liegen. Es geht, wie immer, um Rohstoffe, Land und Ideologien. Aber plötzlich bricht eine neue Gefahr über die Menschen herein, denn die künstlich gezüchteten Arbeiter und Soldaten erheben sich gegen ihre Schöpfer. Mit dem Rücken zur Wand bleibt den eigentlich verfeindeten Tribes nur noch eine Wahl, sie müssen zusammenarbeiten oder sie werden untergehen.

Diese Geschichte gibt dem Spiel seinen nötigen Hintergrund und bietet Stoff für viele Handlungsstränge. Ob dies aber bei Tribes 2 überhaupt nötig gewesen wäre ist fraglich, denn Tribes 2 besitzt mit nur fünf Tutorial-Missionen keinen nennenswerten Solomodus. Warten wir ab, ob es in Zukunft noch ein wenig Nachschub für Singleplayer gibt.

Gameplay

Tribes 2 spielt sich wesentlich anders als vergleichbare Team-First-Person-Shooter (FPS), wie z.B. Team Fortress Classic oder CounterStrike. Allein die Tatsache, dass jeder Spieler ein Jetpack besitzt, eröffnet völlig neue Möglichkeiten, denn Angriffe von oben sind bei Tribes 2 fast die Regel und die gigantischen Maps lassen sich auch nur mit Hilfe des Jetpacks zügig überwinden.

Wem dies noch zu langsam sein sollte, der kann auf eines der sechs Fahrzeuge zurückgreifen oder übernimmt einfach defensive Aufgaben. Tribes 2 bietet so für jeden Charaktertyp eine entsprechende Aufgabe.

Die Steuerung ist zu Beginn ein wenig unübersichtlich, geht aber sehr schnell in Fleisch und Blut über, so dass dem ersten Online-Gefecht nichts im Wege steht.

Sehr gelungen ist die freie Konfigurierbarkeit der eigenen Ausrüstung. In einem Menü legt Ihr fest welche Rüstung und welche Waffen Ihr mitnehmen wollt. Bis zu 20 solcher Kombinationen können gespeichert und jederzeit wieder abgerufen werden.

An den strategisch angeordneten Ausrüstungsstationen könnt Ihr jederzeit neue Munition und Ausrüstung erhalten, oder auch eine der eigenen vordefinierten Kombinationen "anziehen". Damit ist es sehr schnell möglich, die Ausrüstung an die Gefechtssituation anzupassen. Egal, ob nun ein schneller Scout gebraucht wird, oder eine Basis verteidigt werden soll, und Panzerung in rauen Mengen benötigt wird - alles kein Problem. Die Balance zwischen den einzelnen Waffen und Ausrüstungsmöglichkeiten ist dabei sehr gut gelungen, und bisher hat sich noch keine Waffe oder Kombination als absolut überlegen herausgestellt.

Die Maps bieten aufgrund ihrer offenen Gestaltung eine Vielzahl von taktischen Optionen. Bei vielen ist ein direkter Angriff ebenso möglich wie komplexes Taktieren. Warum die Verteidigungstürme einzeln ausschalten, wenn man nur einen Generator zerstören muss? Allerdings wird dieser meist am anderen Ende der Map platziert sein.

Überhaupt ist Tribes 2 komplett darauf ausgerichtet, dass die Teams gut zusammen arbeiten, was im Internet auf offenen Servern leider nicht immer der Fall sein wird. Wenn Ihr also lieber solo agieren wollt, dann solltet Ihr Euch vielleicht lieber auf den Deathmatch-Servern austoben. Neben dem klassischen "Free for all" gibt es noch die Varianten "Hunter", "Bounty" und "Rabbit", bei denen man die Flaggen von Gegnern aufsammeln oder einen einzelnen Flaggenträger jagen muss.

Auf jeden Fall macht Tribes 2 dann richtig Spaß, wenn in jedem Team 20 oder gar 30 Spieler sind, und diese dann versuchen gemeinsam gegen den Feind vorzugehen. Zwar hat man nicht ganz das Gefühl in einer Massenschlacht á la Braveheart zu sein, aber es kommt schon nahe dran, wenn Ihr Euch mit eurem Team dem Gegner nähert und über Euch die eigenen Bomber (auch von Spielern gesteuert) ihren Angriff starten.

Grafik

Mit ihrer eigenen Grafikengine haben die Entwickler von Tribes 2 ein Produkt geschaffen, dass einen Vergleich mit den aktuellen Engines der Konkurrenten nicht scheuen muss. Obwohl die Engine wohl eher auf die großen Außenmaps optimiert wurde, machen auch die Gebäude einen schönen Eindruck. Diese sind eher spielzweckmäßig gebaut, denn sie sind in keiner Weise realistisch, was im Spiel aber nicht stört. Und wer weiß schon wie in 1.000 Jahren gebaut wird?

Sehr gut umgesetzt und dargestellt werden die Effekte der Explosionen und Waffen an sich. Rot zucken die Laserstrahlen der Scharfschützen über das Feld, während daneben die Detonation einer Granate aus einem Fusionsmörser die Gegner in die Luft wirft.

Ebenfalls gut sind die Animationen der Spielfiguren, bei denen man schon auf weite Entfernung sieht, welche Waffe sie tragen und in welche Richtung sie gerade schauen. Voraussetzung ist allerdings, dass der Nebel die Sichtweite nicht einschräkt.

Die Einstellungsmöglichkeiten der Details sind bei Tribes 2 vorbildlich, auch wenn manche Bezeichnungen auf den ersten Blick nicht ganz eingängig sind. Die gesamte Grafik lässt sich so für den eigenen Rechner optimieren und Tribes 2 ist damit auch auf nicht so leistungsstarken Computern gut spielbar.

Sound

Der Sound bei Tribes 2 ist weder zu aufdringlich, noch zu schlaff. Die Explosionen sind zwar nicht die mächtigsten, aber dafür kann man immer die Radiokommandos der Teamkameraden hören.

Als erstes Spiel dieser Art hat Tribes 2 eine eingebaute Kommunikationssoftware, die es den Spielern erlaubt, sich über eine Mikrofon zu unterhalten. Für lange Gespräche über die Geschehnisse am Wochenende ist das ganze zwar nicht geeignet, aber um schnell präzise Kommandos zu geben ist die Software gut genug.

Die Musik (die man natürlich auch abstellen kann) passt hervorragend zum Spiel und fördert die Atmosphäre.

Pro:

  • Gute Grafik und Animationen
  • Gutes Gameplay und Balance
  • Kontra:

  • Maps sind riesig
  • Nur Multiplayermodus
  • Vergleichbar mit:

    Quake 3 Team Arena, Operation Flashpoint

    Fazit

    Tribes 2 ist ein Vertreter der gerade sehr beliebten teamorientierten First Person Shooter, der mit vielen Dingen aufwarten kann, die bisher so nicht umgesetzt wurden.

    Leider kommt der Spaß beim Spielen wirklich erst online oder in einem Netzwerk auf, und auch dann erst ab einer größeren Zahl von Spielern (insgesamt 32 ).

    Ob auch im Solomodus noch etwas nachgereicht wird ist bisher unbekannt, aber eine Kampagne mit der Story, die hinter Tribes 2 steckt, könnte durchaus einiges an Spannung bieten.

    Wer gerne online mit vielen Leuten spielen will, der sollte zugreifen.

    Wertung

    PC

    0
    Kommentare

    Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

    Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.