Battle Isle: Der Andosia-Konflikt03.01.2001,
Battle Isle: Der Andosia-Konflikt

Im Test:

Battle Isle- ein Name, der Erinnerungen weckt! So mancher Spieler wird sich noch der spannenden Schlachten entsinnen, in denen rote und gelbe Streitkräfte Runde um Runde um eine aus Sechseckfeldern aufgebaute Welt namens Chromos fochten. Kombiniert mit moderner 3D-Grafik und strategischen Echtzeitelementen verspricht. Ob "Der Andosia Konflikt" spannende Unterhaltung für den ambitionierten Freizeitstrategen garantiert, erfahrt Ihr in unserem Test!

Battle Isle- ein Name, der Erinnerungen weckt! So mancher Spieler wird sich noch der spannenden Schlachten entsinnen, in denen rote und gelbe Streitkräfte Runde um Runde um eine aus Sechseckfeldern aufgebaute Welt namens Chromos fochten. Im neuestem Streich der Battle Isle-Saga sind die Sechsecke Geschichte, ersetzt durch ein feinmaschiges Raster und ein weit realistischeres Aktions- und Bewegungsmodell. Kombiniert mit moderner 3D-Grafik und strategischen Echtzeitelementen verspricht "Der Andosia Konflikt" spannende Unterhaltung für den ambitionierten Freizeitstrategen.

Story

Auf Chromos sieht sich General Bratt einer militanten Sekte gegenüber: den Kindern von Haris. Diese haben, von einer geheimnisvollen Hohepriesterin angeführt, der von Korruption zersetzten Republik den Kampf angesagt. Um die Zivilbevölkerung zu schonen, fordert die Sektenführerin den fähigsten General der Republik, General Bratt, heraus, auf der unbesiedelten Insel Broth gegen ihre Truppen um die Entscheidung zu kämpfe. Eine Finte, denn nun fällt die Hauptstadt Hallwa den Truppen der Hohepriesterin unblutig in die Hände. Während der folgenden Kämpfe erfährt General Bratt, wer die geheimnisvolle Gegnerin tatsächlich ist und welche Bedeutung die Droge Andosia für die Sekte besitzt. Wie der Kampf um die Inselwelt zwischen der Hohepriesterin und dem General enden wird, liegt allein in Eurer Hand.

Spielbarkeit

"Der Andosia Konflikt" verbindet rundenbasierten Kampf und echtzeitorientierte Aufbaustrategie. Die jeweils aktive Seite hat zwischen zwei und 20 Minuten Zeit, ihre Einheiten zu ziehen. Hierbei steht jeder Einheit eine typspezifische Anzahl von Aktionspunkten zur Verfügung. Jede Aktion wie Bewegen, Schießen, Schrott recyceln, Nachladen oder Reparieren zehrt am Punktevorrat der Einheit. Hat eine Einheit alle Aktionspunkte verbraucht, kann sie bis zum nächsten Zug keine Handlungen mehr vornehmen. Allerdings kann eine Einheit, die am Ende der eigenen Runde noch über genug Aktionspunkte verfügt, in der Zugphase des Gegners auf feindliche Einheiten schießen, die in ihr Schussfeld eindringen.

Um Zeit zu sparen, kann man Pfade definieren und Einheiten befehlen, entlag dieser Pfade automatisch vorzugehen. Man sollte sich aber nicht zu sehr auf dieses Autorouting verlassen, da sich die Truppen an Engpässen gern optimal gegenseitig im Weg stehen und der Vormarsch dann ohne manuelle Hilfe sehr zäh vorangehen kann.

Zu jeder Zeit kann man auf die eigene Wirtschaft Einfluss nehmen, indem man seine Basis ausbaut, Ressourcen erschließt, neue Technologien erforschen lässt oder seine Fabriken mit Bauaufträgen füttert. Leider hat man schnell einen Punkt erreicht, an dem man nicht mehr viel Zeit auf die Wirtschaft verwenden muss: die wesentlichen Gebäude stehen, die Akademien und Fabriken sind auf längere Sicht beschäftigt, freie Rohstoffquellen sind nicht mehr vorhanden - so wird die gegnerische Zugphase bald schon zum zähesten Teil des Spieles.

Die Hintergrundgeschichte erschließt sich in den zwei kontinuierlich aufgebauten Kampagnen. Viele Missionen knüpfen dabei unmittelbar an die jeweils vorangehende an, so dass sich die Geländegewinne und die errichteten Stützpunkte vergangener Schlachten später wieder bezahlt machen können. Auch behält man seine überlebenden Truppen, die von Gefecht zu Gefecht an Erfahrung und Effektivität gewinnen und sich mit etwas Glück irgendwann von grünen Rekruten zum Eliteverband gemausert haben.

Neben den beiden Kampagnen gibt es ein Tutorial mit drei Trainingsmissionen sowie zehn Multiplayerkarten, auf denen man auch allein gegen den Rechner antreten kann.

Grafik/Sound

Auch Strategiespiele können heutzutage nicht mehr auf eine gute Grafik verzichten; die Zeiten der kryptischen Symbole, die man über Bauklötzchengrafiken verschob, sind vorbei. So ist auch die dreidimensionale Spielgrafik von Battle Isle eine Freude fürs Auge, wobei insbesondere die Darstellung des Wetters sehr gelungen ist. Morgen- und Abenddämmerungen, vorbeiziehende Wolkenbänke, der Anblick der zwei Monde am sternenklaren Nachthimmel, Schnee- und Regenschauer sorgen für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Auch die Wiedergabe des Geländes, der Gebäude und Einheiten ist recht ansprechend und ermöglicht mit wenigen Mausbewegungen rasante Kamerafahrten über die umkämpfte Walstatt. Im Gegensatz dazu fallen die Sequenzen zu Beginn und Ende einer Kampagne -und zwischen diversen Missionen- ausgesprochen enttäuschend aus: Sie bestehen aus Abfolgen von Standbildern, welche in einem modernen, expressiven Comicstil gehalten sind. Der Versuch, sich von anderen Spielen und ihren meist gerenderten Bombastvideos abzuheben, ist sicherlich gelungen, aber nicht zu Battle Isles Vorteil.

Der Sound ist gut, aber nicht überragend. Eine kleine Handvoll verschiedener Meldungen informiert den Spieler über Neuigkeiten oder quittiert die Bewegung einer Einheit. Ansonsten kann man dem Dröhnen der Motoren, dem Trapsen der Kampfstiefel, Schüssen und Explosionen lauschen. Die unterlegte Musik ist zwar unaufdringlich, aber bietet nicht gerade viel Abwechslung.

Multiplayer

Maximal acht Spieler können sich in zwei Teams gegenüberstehen, wobei beliebig viele Spieler durch den Computer übernommen werden können. Die Beschränkung auf zwei Teams ist wegen des rundenbasierten Kampfsystems sinnvoll, da ansonsten die Benachteiligung der Parteien, je später sie ziehen, desto größer werden würde. Leider gibt es nur einen Spielmodus, der darin gipfelt, das gegnerische Hauptquartier zu zerstören.

Fazit

Fans der Battle Isle-Serie werden dieses Spiel lieben, denn es bietet die taktische Spannung seiner Vorgänger mit einer ansprechenden 3D-Grafik und einem modernen Spielsystem. Allerdings bietet es in guter Tradition auch die Gelegenheit, oftmals zu warten, bis der Rechner seinen Zug beendet hat. Leider ist die angepriesene strategische Echtzeitkomponente nicht so fordernd und zeitintensiv, dass sie über die Längen des Spieles hinweghilft, denn nach den ersten paar Zügen läuft die Wirtschaft fast von selbst.
Wer sich allerdings von solchen Wartezeiten nicht abschrecken und sich auch vom etwas ungeschickten Autorouting nicht den Tag verderben lässt, wird feststellen, dass rundenbasierte Taktik auch heutzutage noch angesagt und spannend ist, und gegenüber der "modernen" Echtzeitkonkurrenz sogar einen Vorteil besitzt: Man kann genüsslich und ohne Hektik die Erfolge der eigenen Truppen beobachten, ohne Angst haben zu müssen, dass man am anderen Ende der Welt gerade den eigenen Untergang verpasst.

Wertung

PC

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