Test: Star Wars: Empire at War - Forces of Corruption (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann



Star Wars: Empire at War - Forces of Corruption
Publisher: -
Release:
26.10.2006
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ab 27,89€
Spielinfo Bilder Videos
Mit dem Add-On Forces of Corruption für Star Wars Empire at War hält eine dritte Fraktion Einzug in das hinlänglich bekannte Universum von George Lucas. Um welchen kriminellen Dritten sich die ganze Korruptionsaffäre dreht und ob der Gesamtzusammenhang dadurch gefährdet wird, klärt der Test.

Verdorbenes Star Wars

Das erste Add-On "Forces of Corruption" setzt genau da an, wo "Star Wars Empire at War" (4P-Wertung: 80%) und Episode 4 ("Eine Neue Hoffnung") endeten: Der Todesstern ist zerstört und die Rebellion sowie das Imperium formieren sich gerade neu. In dieser Übergangsphase gewinnt eine dritte Partei, genannt das Zann-Konsortium allmählich an Macht. Angeführt wird das Verbrecher-Syndikat vom Oberkriminellen Tyber Zann, der damals als Partner von Jabba arbeitete. Seine Galaxiseroberungspläne beginnen im Tutorial mit dem Diebstahl eines mysteriösen Artefaktes von seinem ehemaligen Arbeitgeber und drehen sich in der anschließenden Kampagne um die Hinterlassenschaften und Schätze des Imperators.

Zwischen den Ereignissen von "Das Imperium schlägt zurück" und "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" dürft ihr fünf bis sechs Stunden in den Feldzug eintauchen und wie im Hauptprogramm eine Streitmacht  aufstellen und in den interstellaren Krieg ziehen. Verknüpft werden die Missionen durch eine halbwegs interessante Story, die nur wenig Bezug zum Star Wars-Universum
Die Ausmaße des Riesen-Sternenzerstörers "Executor" lassen alle anderen Raumschiffe wie Spielzeug erscheinen.
aufbauen kann. Lediglich Aufträge wie "Gas aus Bespin besorgen" oder "in den Trümmern des Todessternes" nach Fragmenten suchen, lassen die typische Atmosphäre aufblühen, die ansonsten recht schnell flöten geht, was auch daran liegt, dass die Rebellion nur eine untergeordnete Rolle spielt. Generell ist die Kampagne zu einfach geraten, weil ihr zwischen den kurzen und knackigen Kämpfen (typisch für Empire at War) viel Zeit habt, eure Truppe aufzurüsten.

Verbesserungen am Kampfsystem

An den kurzen Kämpfen auf den vergleichsweise kleinen Karten hat sich nicht so viel getan, obwohl die Entwickler zahlreiche Detailverbesserungen vorgenommen und an den Größenverhältnissen geschraubt haben - jedenfalls bei den planetaren Schlachten. Zumindest auf den Bodenkarten gibt es mehr strategisch wichtige Schlüsselpositionen (plus Bunker) und gleichzeitig mehr nutzbare Bauplätze. Unabhängig von den örtlich fixierten Bauplattformen können die neuen mobilen Verteidigungsanlagen (MVE - auch für die alten Parteien) überall auf der Karte platziert und vor Ort entfaltet werden. Eure eroberten Punkte lassen sich so besser schützen, während die Truppen vorrücken.

Neben den ganzen neuen Einheiten (vor allem beim Zann-Konsortium), die weiterhin nach dem Schere-Stein-Papier-Prinzip mit zuschaltbaren Spezialfähigkeiten funktionieren und einigermaßen ausbalanciert daherkommen, trefft ihr u.a. auf neue Helden wie Luke Skywalker, Yoda, das Rogue-Geschwader oder beim Imperium auf den Todesstern II
Gelände-Änderungen:

- Durch dichte Wälder können sich nur Infanteristen bewegen.
- Einheiten die Wasser durchqueren werden langsamer.
- Lava schädigt die Truppen.
- Einheiten auf höher gelegenen Positionen bekommen einen Sicht- und Reichweitenbonus.
sowie die Eclipse oder den gewaltigen Executor (mit miesem Fangstrahl). An den schicken performancefressenden Weltraum-Schlachten hat sich, außer den neuen Einheiten wie B-Wing, Tie-Defender oder Tie-Interceptor, kaum etwas verändert. Erwähnenswert ist lediglich, dass sich die Verbrecher ohne Schaden zu nehmen durch Asteroidenfelder bewegen können.

Das Zann-Konsortium in Aktion

Wie schon bei "Empire at War" ist die "Galaktische Eroberung" das wahre Highlight und dort kommen auch die Eigenarten des Konsortiums richtig zur Geltung, schließlich spielen sich die Fieslinge wohltuend anders. Auf der Galaxiskarte breitet sich das Verbrecherkartell nicht so kampflastig wie Rebellen oder Imperialisten aus. Ihr schickt eure "Verderber" auf die
Das Zann-Konsortium breitet sich aus...
Planeten und lasst einen Teil des dort erwirtschafteten Geldes in eure Tasche fließen. Insgesamt gibt es acht Möglichkeiten mit den Verderbern aktiv zu werden:  Einschüchterung (keine Sonderfertigkeiten des Planeten), Piraterie (neuen Schiffstyp besorgen), Organisierte Kriminalität etablieren (mehr Geld), Bestechung, Schwarzmarkt (illegale Technologien kaufen, am besten pro Fraktion ein Schwarzmarkt), etc. - bei drei der acht Verderbnistypen müssen Boden- oder Weltraummissionen absolviert werden, damit der Planet erfolgreich verdorben wird (z.B. Schiffe kapern, Person ausschalten oder alle Einheiten zerstören) und manchmal müssen auch spezielle Bonus-Einheiten anwesend sein. Habt ihr einen Planeten korrumpiert, wird der Stern auf der Galaxiskarte von einer gelben Wolke umgeben, die ebenfalls alle Wege zwischen bereits verdorbenen Systemen befällt. Auf diesen korrumpierten Routen können sich eure Einheiten kostenfrei bewegen und ignorieren jegliche feindliche Armada im Orbit. Das Imperium sowie die Rebellen können mit speziellen Helden "verdorbene" Planeten erkennen und das Konsortium dort bekämpfen, sofern es nötig ist.
Downloads & Videos:

Download: Singleplayer-Demo (605,4 MB)

Video: E3-Trailer 06 (Laufzeit: 2:03 Min.)
Video: Korrupte Aktivitäten (Laufzeit: 0:48 min)
Video: Tyber Zann (Laufzeit: 1:00 min)
Video: Waffen (Laufzeit: 0:49 min)


Mehrspieler-Modus

Im Multiplayer könnt ihr euch im Deathmath- oder Team-Deathmatch mit acht Leuten rasante Schlachten liefern, sogar Konstellationen wie Imperium vs. Imperium vs. Imperium sind möglich. Warum an der Mehrspieler-Kampagne bzw. der Galaktischen Eroberung nur jeweils zwei Spieler teilnehmen können und die dritte Partei ausgerechnet vom Computer gespielt wird, ist ein Rätsel.  

   
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Kommentare

Gamer-4-Life schrieb am
Das Hauptspiel, also Star Wars: Empire at War habe ich mir vor einiger Zeit geholt. Hauptsächlich weil ich SciFi Fan bin, die Star Wars Filme gesehen habe, und auch Weltraumstrategiespiele mag. Nun ja, so richtig kann man es eigentlich nicht als Strategiespiel bezeichnen. Dafür ist es (wie ja auch die Filme) viel zu sehr auf schnelle bildgewaltige Action ausgelegt, und weniger auf Aufbau, Strategie und Taktik. Eine gewisse Freiheit wird einem meiner Meinung nach auch vorgegaukelt, da man für die eigentlichen Missionen, also der Hauptgeschichte wieder an die Hand genommen wird und man erzählt bekommt was man wo machen bzw. erobern soll. Insgesamt zwar dennoch ein spaßiges Spiel, aber eben kein wirklich forderndes, tiefgründiges Strategiespiel. Mainstreemkost a la George Lucas halt. Aber es hat dennoch Spaß gemacht, auch wenn ich etwas mehr von dem Spiel erwartet hätte. Es ist in etwa wie mit den Filmen: Man schaut sie sich gerne an, aber das war es dann auch. Man wird aber leider nicht wirklich von z.B. einer genialen Story bewegt. Deshalb wollte ich mir das Addon Forces of Corruption auch gar nicht erst zulegen. So sehr bin ich nicht dem Star Wars Universum verfallen und, wie gesagt, das Hauptspiel war ok, aber nochmal das ganze mit einer etwas anderen, dritten Partei zu spielen, musste nicht unbedingt sein.
Nun habe ich Forces of Corruption allerdings doch noch gekauft. Hauptsächlich aus einem einzigen Grund: Battlestar Galactica Colonial Wars Dies ist ein Mod der dem Addon die Raumschiffe aus dem BSG Universum hinzufügt. Da ich ein absoluter Battlestar Galactica Fan bin, und PC Spiele zu der Serie leider sehr sehr rar sind, war das nun der perfekte Kaufgrund! :P Wobei ich mich natürlich noch mehr auf den noch kommenden Mod: The Awakening vom selben Mod Team freue, der das ganze Addon total umkrämpeln, und in ein eigenständiges BSG Spiel verwandeln wird. Halt eine Total Conversion. Dann wird aus "Star Wars: Empire at War - Forces of Corruption" quasi ein "BSG:...
CloudAC schrieb am
hm warum so viel drüber gemeckert wird ist irgend wie verständlich. jeder kennt die 3 kult Filme in und auswendig. und da es durch das hauptspiel endlich mal möglich war, so einiger maßen den ersten film zu spielen. hätte man sich eher den 2. Film zum Spielen gewünscht. Und dann den 3. oder den 2 und 3 film kombinieren. denn nur weil alle games jetzt 3 parteien haben muss man sich da nicht zwingend anschliesen. habe für das add-on auch kaum verständins. auch wenn die idee an sich nicht schlecht ist. Wir kennen halt alle zu lange die ersten wahren star wars teile auch wenn jetzt welche sagen. ne das ist nicht teil 1 - 3, das ist teil 4 - 6. Das ist ja schon richtig. Nur wenn man 15 jahre lang star wars kennt und sieht. sind diese für einen einfach die wahren ersten teile. weil die 3 neu gemachten eigentlich ersten teile, sind ja auch nicht der bringer gewesen. lange rede kurzer sinn, jeder hat seine eigene meinung und jeder kann selber entscheiden ob er das spiel kauft bzw. zockt.
canjat schrieb am
es wird zwar immmer mehr ein anderes thema ...
aber das will ich so (wenigstens für mich :) ) nicht gelten lassen . die sw vermarkteten artikel eben inklusive literatur sind sehr sicher nicht von nur einem menschen im gefüge der lucasfac. abgesegnet . darauf wollte ich bezüglich georgiebaby auch nur im übertragenen sinne hinaus ... auch kann mich die "official" sw seite von wenig wirklich überzeugen ... letzenendes sind es als lizenzen (es wird ´ne menge holz dafür gezahlt ) abgezeichnete produkte - eben hochoffizielle , die seitens des lucasschen imperiums ;) so auch ihren segen gefunden haben .
ergo ist black sun natürlich im eigentlichen sinne genauso offiziell , wie der beispielsweise vom abbauenden george erdachte episodenquatsch .
ich bin allerdings auch schon eine geraume weile "raus" aus dem sw-kern , nicht zuletzt wegen der für mich maßlos enttäuschenden "filme" der episoden 1-3 .
gruß canjat
Sifo-Dyas schrieb am
canjat hat geschrieben:...der kritikpunkt : bezug zu etc. ist auch meiner meinung nach darauf zurückzuführen , das sich der tester nicht wirklich mit der sw materie im weiteren sinne beschäftigt hat . das ist auch nicht weiter wild , nicht jeder muss , weil er einen spieletitel testet auch gleich ein absoluter kenner der hintergrundgeschichte sein .
aber schön wäre es dann solches einfach als eindruck des testers im artikel zu lesen , ohne direkten einfluß auf die wertung .
Wie gesagt: Ich denke er meinte damit eher, daß Spieler die die ganzen Romane und die anderen Dinge nicht kennen, sich nicht ganz so sehr in's StarWars Universum versetzt fühlen könnten. Mit Recht, wie ich finde.
Allerdings finde ich die Idee mit dem Gangstersyndikat auch nicht unbedingt schlecht. Zugegebenermaßen hatte ich seinerzeit ein Komplett anderes Spiel erwartet, und vor allem gehofft, daß mehr von "StarWars: Rebellion" darin enthalten sein würde. Ich hoffe da immer noch auf einen zweiten Teil des Spiels. 8)
schrieb am