Frontlines: Fuel of War05.03.2008, Michael Krosta
Frontlines: Fuel of War

Im Test:

Die Welt steht am Abgrund: Der Westen kämpft erbittert gegen den Osten um die letzten Ölreserven unseres Planeten. Was früher der kalte Krieg war, wird 2025 heiß, denn mit dem Angriff der Rotstern-Allianz auf die Truppen der Westkoalition ist der erste Schritt in Richtung Dritter Weltkrieg getan - und ihr seid mittendrin! Liefern die Kaos Studios mit Frontlines eine gute Alternative zu Battlefield und überzeugen gleichzeitig mit einer packenden Kampagne?

West gegen Ost

Fakt ist, dass sich die Ölreserven der Erde langsam aber sicher aufbrauchen und der wichtige Rohstoff langsam knapp wird. Prognosen gehen davon aus, dass in etwa 20 bis 40 Jahren der Bedarf nicht mehr gedeckt werden kann. Schon seit Anfang der Neunziger Jahre verbrauchen wir mehr Öl als entdeckt wird. Wer heute an die Tankstelle fährt und einen Blick auf die Anzeigentafel wirft, bekommt einen Vorgeschmack der Folgen: Der Ölpreis steigt und steigt und steigt... Geht es nach THQ und den Kaos Studios sieht unsere Zukunft deshalb alles andere als rosig aus: Wochenlange Stromausfälle stehen an der Tagesordnung, in den Straßen vieler Städte herrscht Anarchie und an den letzten Ölquellen steht die Westkoalition mit Truppen aus den USA und der EU der Rotstern-Allianz aus Russland und China gegenüber. In der Kampagne kommt es, wie es kommen muss: In Turkmenistan fallen die Rotsterne den westlichen Soldaten in den Rücken und ballern so den Startschuss

Sind feindliche Helikopter in der Luft, solltet ihr schnell Ausschau nach einer Bazooka halten...
für den dritten Weltkrieg aus ihren Magazinen. Ihr seid als Mitglied der Spezialeinheit Stray Dogs in der Krisenregion unterwegs und schlagt euch in insgesamt acht Missionen von den Ölfeldern in der Wüste bis ins Zentrum von Moskau vor.

"Kontrollpunkt eingenommen"

Genau wie in den Mehrspielerpartien besteht eure Aufgabe auch in der Kampagne meist darin, bestimmte Punkte auf der Karte einzunehmen. Dabei müsst ihr entweder nur lange genug an einer Position verweilen, kurz einen Computer bedienen oder Objekte wie Satellitenschüsseln in die Luft sprengen. Viele Varianten gibt es nicht, doch zumindest habt ihr oft die Wahl, in welcher Reihenfolge ihr die Terrain-Eroberung in Angriff nehmen wollt. Habt ihr die Stellungen eingenommen, bleiben sie normalerweise unter eurer Kontrolle, so dass ihr euch keine Sorgen um eine Rückeroberung der KI machen müsst. Nur einmal setzen eure Feinde im Laufe der Kampagne alles daran, ein bereits gesichertes Gebäude wieder einzunehmen. Doch eigentlich beschränkt sich eure Aufgabe im Großen und Ganzen darauf, in den weitläufigen Arealen alles zu eliminieren, was euch vor die Flinte läuft. Einfaches Spiel habt ihr dabei mit den Fußsoldaten, die nicht gerade mit viel Intelligenz gesegnet sind und z.B. einfach auf euch zu oder sogar an euch vorbeirennen ohne auf eure Präsenz zu reagieren. Auf der anderen Seite suchen sie aber auch oft Deckung und wechseln ihre Positionen, wobei beides nach kurzer Zeit sehr vorhersehbar wird. Insgesamt darf man die Rotstern-Truppen aber nicht unterschätzen, denn trotz manch fragwürdiger KI-Aussetzer sind sie zumindest eines: treffsicher! Da zischen euch Bazooka-Geschosse im Panzer entgegen, Scharfschützen nehmen hinterhältig aus überlegenen Positionen euren Kopf ins Visier und die Infanterie klemmt sich hinter das MG-Geschütz, um euch mit saftigen Gewehrsalven einzudecken. Vor allem wenn ihr gleich mehreren Feinden gegenübersteht - und das ist meistens der Fall - können die Feuergefechte zu einer echten Herausforderung werden. Noch heftiger geht es zur Sache, wenn ihr auch noch mit feindlichen Vehikeln konfrontiert werdet. Nicht nur ihr dürft hinter dem Steuer eines Panzers, Hubschraubers oder Jeeps Platz nehmen, sondern auch die Rotstern-Allianz fährt oft schwere Geschütze auf, um euch das Leben schwer zu machen. Hier hilft oft nur der Kampf Panzer gegen Panzer oder mehrere Treffer mit der Bazooka. Außerdem stehen euch auch KI-Kameraden zur Seite, über die ihr zwar keine direkte Befehlsgewalt habt, aber die sich meist aktiv und nützlich am Kampfgeschehen beteiligen. Nur ab und zu gibt es auch hier blöde Aussetzer, in denen ihr euch von eurer Unterstützung im Stich gelassen fühlt, wenn sie lieber auf weit entfernte Gegner ballert anstatt sich um die unmittelbare Bedrohung vor ihrer Nase zu kümmern, die euch gerade das Leben schwer macht. Während ihr euch mit einem regenerativen Heilsystem fit haltet oder bei vorzeitigem Tod eines der beschränkten Leben verschwendet, braucht ihr euch um die Gesundheit eurer Mitstreiter keine Sorgen zu machen. Re-Animationen im Stil von GRAW fallen hier also flach - genau wie ein Deckungssystem. Ihr könnt lediglich in die Hocke gehen oder euch flach auf den Boden legen sowie

Die Stray Dogs kämpfen sich in der Kampagne von Turkmenisten bis in Russlands Hauptstadt vor.
Schutz hinter Wänden und anderen Stellen suchen - vorsichtig um die Ecke schielen oder aus einer Deckung hervorschnellen dagegen nicht. Eine gute Alternative zur klassischen Deckung besteht bei Frontlines allerdings darin, mit Hilfe der Sprint-Taste dem Kugelhagel zu entkommen.

Kurz, aber heftig

An Action mangelt es dem Spielablauf sicher nicht: Ruhige Momente gibt es in der mit acht Missionen leider viel zu kurzen Kampagne nur selten, so dass ihr eigentlich ständig unter Strom steht. Kaum ist eine Gegnerwelle besiegt, rückt auch schon die nächste an. Vor allem wenn die Rotstern-Allianz Panzer und andere Vehikel auffährt, ist eine entsprechende Bewaffnung entscheidend für Sieg oder Niederlage. Deshalb solltet ihr in den vom Krieg gezeichneten Kulissen mit ihren Ruinen und Befestigungen immer Ausschau nach Ballermännern halten, die ihr eurem Arsenal hinzufügen könnt. Denn neben eurem Standard-Sturmgewehr, einer Pistole und Granaten findet ihr auch Raketen- und Granatwerfer, Scharfschützengewehre oder die Laser-Markierer für Luftschläge. Waffen oder Munition von getöteten Feinden könnt ihr nicht aufnehmen, doch bekommt ihr Nachschub an Kisten, die überall fair verteilt sind. Ein besonderes Feature von Frontlines sind die Drohnen, die ihr ebenfalls immer wieder findet. So steuert ihr z.B. einen bewaffneten Minipanzer, mit dem ihr aus sicherer Entfernung die Soldaten vor euch aufmischen könnt. Oder ihr nutzt die Helikopter-Drohne, mit der ihr im Vorfeld obere Geschosse eines Gebäudes vor Feinden säubern könnt. Eigentlich eine prima Idee, nur ist es schade, dass man die Ziele auch oft ohne den Dronen-Einsatz erreichen kann. Ich hätte mir vom Spieldesign gewünscht, dass man hin und wieder nur mit den kleinen Helferlein weiter kommt - so wie es in der ersten Mission der Fall ist, wo man mit dem Heli über ein verschlossenes Tor fliegen und in der Basis eine Steuerkonsole zerstören muss, um es zu öffnen. So hätte man z.B. auch enge Schächte ins Spiel integrieren können, durch die man nur mit dem Mini-Panzer kommt etc. Hier hat man leider die Chance vertan, die wirklich gelungene Idee mit den Dronen weiter auszubauen und stärker ins Geschehen zu integrieren. Ansonsten ist die Missionsstruktur allerdings gut gelungen und schafft eine gute Balance aus gewohnten Gefechten Mann gegen Mann und Vehikelschlachten, in denen ihr euch z.B. nach einem atomaren Angriff einen Schlagabtausch mit Panzern in einem verstrahlten Gebiet liefert. Dabei habt ihr die Kolosse jederzeit gut im Griff - auch den Hubschrauber dirigiert ihr wie ein Profi-Pilot durch die Luft und springt bei zu starkem Beschuss einfach von Bord und öffnet einen Fallschirm. Warum aber die Steuerung der Jeeps so dermaßen verhunzt wurde, ist mir ein Rätsel. Die Lenkung reagiert total schwammig und wenn ihr vom Gas geht, fährt er immer noch ein Stück weiter und kommt dann ganz plötzlich zum Stehen. Deshalb solltet ihr die Dinger nach Möglichkeit einfach stehen lassen und euch nach anderen Transportmöglichkeiten umsehen - oder zur Not sogar zu Fuß gehen! 

      

Packende Atmosphäre

Ein großer Pluspunkt von Frontlines ist die packende Kriegsatmosphäre. Vor allem die intensive Soundkulisse trägt maßgeblich dazu bei, dass ihr euch sofort mittendrin fühlt! Aus allen Kanälen pfeifen die Kugeln durchs Spielzimmer, da zischen von allen Seiten Raketen haarscharf an euch vorbei und auch in der Entfernung hört ihr MGs rattern oder dumpfe Explosionen. Kracht es direkt vor eurer Nase, wenn etwa eine Granate einschlägt oder ihr einen Panzer zerlegt, freut sich der

Großes Handlings-Manko: Die Jeeps steuern sich einfach furchtbar - egal, ob mit Pad oder Maus / Tastatur!
Nachbar, wenn sich euer Subwoofer mit einem heftigen Grummeln zu Wort meldet und die Wände zum Wackeln bringt. Ja: So muss sich ein Videospiel anhören! Selbst die deutsche Synchro geht mit guten Sprechern voll in Ordnung, auch wenn sich die Sprüche eurer Kameraden zu oft wiederholen. Dazu rundet ein interaktiver Soundtrack den gelungenen Audiobereich passend ab. Leider kann der visuelle Teil da nicht mithalten - zumindest auf der 360 gibt es diesbezüglich einige Einbußen. Wo ihr auf potenten PC-Systemen knackig scharfe Kulissen und eine enorme Weitsicht serviert bekommt, fällt die Konsolenumsetzung mit ihren matschigeren Texturen und den vielen Pop-Ups grafisch deutlich schwächer aus. Auch werden viele Schichten erst sehr spät geladen und auf die Objekte gepappt, was manchmal auch zu störendem Flackern führt. Es ist zwar schön, dass ihr auch bei der Xbox 360 in den Optionen eine vertikale Synchronisation aktivieren könnt, doch geht die ohnehin etwas ruckelanfällige Unreal-Engine dann noch mehr in die Knie. Dazu gesellen sich Clippingfehler der übelsten Sorte, wenn einer eurer Jungs zur Hälfte in einer Bodentextur versinkt und praktisch mit seinem Oberkörper aufsetzt. Die vielen Brauntöne, die auf beiden Plattformen die Kulissen dominieren, sind dagegen Geschmackssache - mich hat es jedenfalls nicht gestört und die Farbgebung passte zu bedrückenden Atmosphäre des Spiels. Gar nicht schön sind dagegen Bugs. Vor allem dann nicht, wenn ich mich auf der 360 an einer Stelle hinter ein MG-Geschütz klemme und anschließend nicht mehr davon wegkomme. Aber genau das ist passiert! Einzige Möglichkeit war ein manuell herbeigeführter Selbstmord, mit dem ich mich wieder befreien und beim letzten Checkpunkt einsteigen
Vor allem auf großen Karten sind Truppentransporte auf dem Luftweg unumgänglich.
konnte. Nennt ihr beide Systeme euer Eigen, ist also die PC-Version die bessere Wahl - nicht nur aufgrund der Technik, sondern auch Dank der komfortableren Steuerung.

Steuerungsrätsel

Schon mit dem Controller der Xbox 360 könnt ihr eure Ziele präzise anvisieren, auch wenn der anschließende Rückstoß der Waffen beim Feuern recht heftig ausfällt. Zur Not greift Pad-Spielern aber auch eine zuschaltbare Zielhilfe unter die Arme. PC-Spieler haben mit Maus und Tastatur den üblichen Vorteil, können aber aus nicht nachvollziehbaren Gründen im Gegensatz zur 360-Fraktion die Y-Achse bei Landfahrzeugen nicht invertieren - beim normalen Laufen und im Hubschrauber ist diese Option dagegen möglich. Dafür ist das Mausrad eine enorme Erleichterung, da ihr damit auf dem PC das Waffenarsenal komfortabel durchschalten könnt und damit eine gute Alternative zum Raster habt, das ihr auf der Xbox 360 vor jedem Wechsel umständlich mit der Y-Taste aufrufen müsst, um eine Waffe oder ein Item zu wählen. Warum hat man hier nicht einen schnellen Wechsel durch das Antippen der Taste integriert? Auch der Umstand, dass ihr mit dem linken Bumper die Waffe nachladet, erscheint am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig. Vielleicht wäre es einfacher gewesen, die Pad-Steuerung frei belegen zu lassen anstatt nur eine begrenzte Auswahl an vorgefertigten Layouts anzubieten. Kleines Detail am Rande: Obwohl auf der PC-Verpackung das Games for Windows-Logo prangt und sogar explizit auf der Rückseite die Unterstützung des 360-Controllers angepriesen wird, wurde dieser im Spiel auch nach mehreren Versuchen nicht erkannt. 

    

Multiplayer-Hit?

Die Kampagne ist zwar unterhaltsam, aber vor allem aufgrund der kurzen Spielzeit nicht mehr als ein kleiner Snack oder Appetizer. Seine wahre Stärke zeigt Frontlines deshalb auch erst im Mehrspielermodus, der so ähnlich funktioniert wie das große Vorbild Battlefield: Auf jeder der insgesamt acht Karten ist es eure Aufgabe, als Team bestimmte Punkte zu halten und gleichzeitig Stellungen der Gegner zu erobern, um so eure Front weiter nach vorne zu verlagern. Je mehr ihr einnehmt, desto mehr Respawn-Punkte stehen euch zur Verfügung. Beißt ihr und eure Kameraden dagegen zu oft ins Gras oder verliert

Die Dronen sind eine tolle Idee, die auch in den Mehrspieler-Partien für Spaß sorgt.
zu viele Stellungen an den Gegner, nehmen auch eure Teampunkte ab. Seid ihr bei Null angekommen, verliert ihr die Runde bereits vor dem Ablauf der Zeit. Kritisch wird es auch wenn der Feind bereits alles auf der Karte eingenommen oder zumindest neutralisiert hat, denn in diesem Fall könnt ihr nach einem vorzeitigen Tod nicht mehr ins Match einsteigen. In den Sessions könnt ihr schon kleine Armeen aufeinander treffen lassen, denn die Karten bieten viel Platz. Auf dem PC kämpfen bis zu 64 Spieler um die Front, während es für die Xbox 360 schon die erste Karte gibt, auf der sich bis zu 50 Teilnehmer in die Schlacht stürzen können - in der Regel liegt die maximale Anzahl auf der Konsole jedoch bei 16 oder 32 Teilnehmern, da bisher nur wenig Server aufgestellt sind, die 50er-Matches ermöglichen. Schön ist, dass die Karten so unterschiedlich gestaltet sind, dass ihr euch in den engen Straßen Moskaus sowohl direkte Feuergefechte Mann gegen Mann liefern, in breit angelegten Wüsten-Szenarien aber auch den Fokus auf den Vehikelkampf legen könnt.

Klassen & Rollen

Wie in teambasierten Shootern üblich, stehen euch auch in Frontlines diverse Klassen zur Verfügung, mit denen ihr euch hauptsächlich auf eine bestimmte Bewaffnung festlegt. Hier bekommt ihr derer sechs, die vom einfachen Infanteristen mit Sturmgewehr über Scharfschützen bis hin zur Fahrzeugabwehr mit Bazooka und Nahkampfspezialisten mit Shotgun im Anschlag reichen. Zusätzliche Waffen könnt ihr in den Onlinepartien nicht finden - Munition gibt es wie gehabt an den Kisten, die man aus der Kampagne kennt. Etwas Besonderes haben sich die Entwickler mit den so genannten Rollen einfallen lassen. Zusätzlich zur gewählten Klasse habt ihr die Möglichkeit, euch auf bestimmte Rollen zu spezialisieren, die euch mit steigender Erfahrung Zugriff auf weitere Items und Waffen ermöglicht. Entscheidet ihr euch z.B. für die Bodenunterstützung und erreicht den zweiten von drei Rängen, dürft ihr vollautomatische Gatlingkanonen installieren, die heran nahende Gegner attackieren. Als EMP-Techniker seid ihr dagegen unsichtbar für das feindliche Radar und nutzt mit wachsender Erfahrung z.B. EMP-Raketen oder stellt gleich einen Störsender auf, der Drohnen explodieren lässt und vor Luftangriffen schützt.

In Frontlines kracht es an allen Ecken und Enden! Boxen und Subwoofer kommen bei der prächtigen Soundkulisse ganz schön ins Schwitzen!
Das dürfte Dronen-Techniker mit ihren kleinen Gehilfen genau so sauer aufstoßen wie den Spielern, die ihre Rolle in einer effektiven Luftunterstützung mit Bombenteppich und Brennstoffbomben sehen. Im Gegensatz zu Titeln wie Rainbow Six: Vegas oder Call of Duty 4 baut ihr euren Rang bei Frontlines allerdings nicht kontinuierlich aus. Hier startet ihr nach jeder Session wieder bei Null und müsst die Rollen-Erfahrung von Neuem aufbauen. Insgesamt ist die Mischung aus Klassen und Rollen eine prima Idee, die vor allem zum Experimentieren einlädt. Das Balancing hinterlässt nach den ersten Online-Matches einen guten Eindruck, doch wird hier erst ein Langzeit-Test zeigen, wie gut das System wirklich funktioniert. An der Online-Performance gibt es dagegen jetzt schon nicht viel zu meckern: Sowohl auf dem PC als auch der Xbox 360 liefen die Schlachten auch mit einer Spieleranzahl jenseits von 16 (Xbox 360) bzw. 60 (PC) meist ohne störende Lags ab. Zum Glück wird euch in der Serverliste auch an der Konsole die Verbindungsqualität angezeigt, so dass ihr entsprechend vorbeugen könnt. Allerdings ist es auf dem PC gar nicht so einfach, auf den Server eurer Wahl zu kommen. Warum? Weil die Aktualisierung der Liste ihre Zeit braucht und so ständig neue Server auftauchen, was zur Folge hat, dass der Cursor immer wieder neu positioniert wird anstatt auf dem Server eurer Wahl zu bleiben. So wird die Einlogg-Prozedur auf dem PC zu einer extrem nervigen Angelegenheit, die auch der aktuelle Patch 1.01. noch nicht entschärfen konnte. Enttäuschend ist zudem, dass die Entwickler dem Spiel nicht noch weitere Modi wie Deathmatch oder das klassische Capture the Flag spendiert haben - diese werden aber wahrscheinlich kostenpflichtig nachgereicht. Auch ein Koop-Modus hätte Frontlines sicherlich gut gestanden, denn die Kampagne bietet sich geradezu dafür an, mit bis zu vier Spielern in Angriff genommen zu werden.  

Fazit

Endlich mal wieder ein Shooter, der nach eher mittelmäßigen Vorstellungen wie BlackSite oder Conflict: Denied Ops wieder mehr Spaß macht! Zwar nerven auch in der Kampagne von Frontlines manche KI-Aussetzer von Freund und Feind, doch sorgen vor allem die bombastische Soundkulisse sowie actionreichen Gefechte zu Fuß oder in Vehikeln für ein intensives Erlebnis. Doch bevor man sich versieht, ist der Solo-Einsatz auch schon vorbei, der leider die Möglichkeiten des frischen Dronen-Konzepts nicht voll ausschöpfen kann und beim Missionsdesign etwas mehr Abwechslung vertragen hätte. Im Vergleich zum PC-Vorbild enttäuscht zudem die technische Umsetzung auf der 360, die zumindest in HD von Slowdowns, Pop-Ups, schwächeren Texturen sowie z.T. fiesen Clippingfehlern geplagt wird. Hier hätte man deutlich mehr erwarten können! Trotz unterhaltsamer Kampagne trumpft Frontlines aber erst im Mehrspielermodus richtig auf: Obwohl es bisher nur einen Spielmodus gibt, sorgen die interessante Kombination aus Klassen und Rollen sowie gut designte Karten für coole Multiplayer-Action! Wer also ohnehin primär online zocken will und keine Solo-Kampagne braucht, kann locker ein paar Prozent auf unsere Wertung dazu rechnen, denn im Mehrspielermodus ist Frontlines ein Hit!

Pro

sehr guter Mehrspielermodus
Kombination aus Rollen und Klassen
meist stabile Online-Performance
hervorragende Soundkulisse
viele Vehikel vom Panzer bis zum Heli
tolles Dronen-Konzept
viele intensive Feuergefechte
hohe Weitsicht (PC)
ansprechende Kulissen (PC), 360 mit Abstrichen
gute Steuerung
gelungene deutsche Lokalisierung

Kontra

kurze Kampagne
KI-Aussetzer
extrem starkes Pop-Up (360)
oft fade Texturen (360)
Ruckelanfälle (360)
grauenhaftes Jeep-Handling
Clippingfehler (vor allem 360)
vereinzelte Bugs
Sprüche wiederholen sich
unnötig komplizierte Waffenwahl (Controller)
Fahrzeugsteuerung kann nicht invertiert werden (PC)
problematische Server-Wahl durch Cursor-Sprünge (PC)
Dronen-Konzept nicht voll ausgeschöpft
Missionsaufgaben wiederholen sich
kein Koop-Modus für Kampagne

Wertung

360

Technisch zwar deutlich schwächer als auf dem PC, aber auch auf der 360 bekommt ihr mit Frontlines einen tollen Team-Shooter!

PC

Zu kurze Kampagne, aber die volle Multiplayer-Dröhnung: Wer nicht nur Battlefield zocken will, ist bei Frontlines richtig!

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