Im Test:
Wir kommen in Frieden
Der Arbeitsalltag eines üblichen Elitesoldaten im Alien Shooter-Unviersum: Waffe zücken, eine Minute lang bei gedrückt gehaltener linker Maustaste stillstehen, kurz weiterlaufen, dann das Ganze nochmal von vorn. Über kurz oder lang gibt es im Level nix mehr abzuknallen, dafür ist alles, was vorher irgendeine Farbe hatte, jetzt auf jeden Fall rot. Oder grün, je nachdem, wie man sein Alienblut mag. Interessiert? Gut, dann lest weiter, denn es gibt ein paar Neuerungen im Ballerland: Ihr könnt zu Beginn der Kampagne unter acht Soldaten
wählen, die unterschiedliche Spezialfähigkeiten haben - der eine vermag sich selbst zu heilen, der andere hat auch im Dunklen Luchsaugen, der nächste haut die Feinde mit seiner Fingerspitze um. Hat das ernsthafte Auswirkungen aufs Spiel? Nein. Jeder Charakter hat allerlei Eigenschaften, die ihr im Laufe der Gefechte aufmöbeln könnt: Gesundheit, Zielgenauigkeit, Geschwindigkeit, Rüstung und mehr. Hat das ernsthafte Auswirkungen aufs Spiel? Nein. Hm. Natürlich ist es praktischer, mehr Munition oder Lebensenergie zu haben, aber eine Änderung des Spielprinzips gibt es nicht. Der rote Teppich ist ausgerollt: Aliens bestehen zu 97% aus Blut!
Im Großen und Ganzen könnt ihr während des Spielens auch die linke Maustaste festtackern und essen gehen, denn die gegnerische KI bewegt sich auf der Höhe einer soliden Wand: Gegen die hiesigen Käfer, Würmer oder Raupen ist ein Bataillon Zerglinge auf dem Niveau von Mathematikprofessoren. Die Feinde kennen nur eine Laufrichtung, nämlich gerade auf den Lauf eurer Waffe zu, auf dem Weg da hin bleiben sie allerdings gerne an Ecken, Kanten, Türen oder sich selbst hängen. Die »Story« des Spiels ist völlig uninteressant, das einzige was zählt, ist dass ihr aller viertausendoderso Monster im Level aufsteigt. Gelegentlich werdet ihr auch von selbständig mitballernden KI-Kollegen begleitet, könnt mit Jeep oder Panzer durch den Level cruisen oder euch das Leben mit stationären Geschützen vereinfachen. Ist eine Mission abgeschlossen, könnt ihr neue Waffen oder Rüstungen kaufen, danach geht das Gemetzel von vorne los - nur in einer leicht anderen Umgebung. Außerdem wird zwischen den Einsätzen automatisch der Spielstand gesichert. Habt ihr genug davon, allein gegen alle anzutreten, könnt ihr auch im Netzwerk kooperativ den Aliens oder euch selbst gegeneinander ordentlich einheizen.
Fang das Alien!
Die Kulisse basiert nach wie vor in erster Linie auf vorgerenderter Iso-Grafik in zwei Auflösungen, die selbst nach gestrigen Maßstäben potthässlich und krümelig geraten ist. Eigentlich gibt es nur ein
Die fetzigen Explosionen sind das einzige optische Highlight des Games. |
Enorm viel Gewöhnung bedarf die Steuerung: Prinzipiell ist es ja gut, dass man in alle Richtungen ballern kann, unabhängig davon, in welche man geht. Aber in der Praxis ist diese Methode Krampf pur. Es wäre viel einfacher, wenn sich der Held nach seiner ständig aktivierten Lampe ausrichtet. Was er auch tut, wenn man ihm mit der rechten Maustaste statt der obligatorischen WASD-Kombo Beine macht. Nur leider rennt er in diesem Modus stur weiter, wenn man das Mausohr loslässt, statt stehen zu bleiben...
Fazit
Was macht Alien Shooter 2 besser als sein Vorgänger samt »Spin-Off« Theseus ? Nun, die ausgebauten RPG-Elemente sehen zumindest ganz nett aus, auch wenn sie spielerisch ungefähr soviel Einfluss haben wie meine Flüche auf das Hamburger Wetter. Die Explosionen sind wirklich fetzig, der Soundtrack schrammelt ordentlich, im Netzwerk wartet Koop-Spaß. Nichtsdestotrotz bleibt das Spielprinzip das Hirnloseste jenseits von Moorhuhn, die Iso-Kulisse bewegt sich verteufelt nah an der Blindmach-Grenze - und von den Gegner-Hundertschaften, die für Intelligenz etwas ist, das anderen Aliens passiert, fange ich gar nicht erst zu reden an. Ich gebe zu, dieses Möchtegern-Alien Breed hat einen gewissen Trash-Charme. Aber mehr auch nicht.
Pro
Kontra
Wertung
PC
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