Test: Bounty Bay Online (Rollenspiel)

von Sebastian



Entwickler:
Publisher: Gameforge Berlin
Release:
22.02.2007
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ab 8,99€
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Eine gute Idee geht baden?

Aber was passiert abseits der durchwachsenen Technik? Ein "Sid Meier's Pirates!" als Online-Rollenspiel ist eigentlich ein Traum für jeden Fan des 20 Jahre alten Klassikers und klingt auch nach einer willkommenen Abwechslung für die fantasymüden Helden des MMORPG Einheitsbreis der letzten Monate - wenn nicht Jahre. So aufregend die Idee klingt, so holprig ist die Umsetzung. Die Lokalisation ist nicht nur mangelhaft, sie ist grauenvoll.
Von See aus sehen die Städte wenig attraktiv aus
Neben zahlreichen Schreib- und Grammatikfehlern tauchen an allen Ecken noch Ketten von Sonderzeichen auf, wohl Reste von Worten aus dem fernen Osten. Seit Everquest II gab es wohl keine qualitativ so miserable Übersetzung eines MMORPGs mehr, und das in einem Spiel, in dem es an hilfreichen Texten, Einführungen usw. mangelt.

Wie schon bei der Grafik zeigt auch die Steuerung zwei Gesichter: Ist das Bewegen des Schiffes per Mausklick auf See oder im Gefecht noch eine feine Sache, so sehr versagt diese Steuerung an Land. Eine Wegfindungsroutine wurde gleich gar nicht versucht zu implementieren, allerdings sucht man eine Umstellungsmöglichkeit auf benutzerfreundlichere Tastensteuerung vergeblich. Ansonsten ist das Interface recht schlicht gehalten, man findet sich dort erst nach einiger Zeit zurecht, denn es gibt immer wieder Untermenüs oder weitere Infos erst nach Auswahl einer Fähigkeit.

Das Rentier in die Wüste geschickt

Die Welt von Bounty Bay Online bietet den Spielern viel Freiheiten: Kein Weg, Beruf oder Ort ist den Spielern verschlossen (sofern man den Weg dorthin überlebt), doch so schön diese Freiheit ist - es mangelt dafür an wirklich schönen Quests. Diese sind wirklich nur 08/15-Standard: "Bringe 20 Kisten davon nach dort" oder "Zerstöre fünf Piratenschiffe". Eine nette Idee sind dafür die Entdeckungen, die jeder Spieler machen kann (Tiere, Bauwerke, etc.). Diese geben nicht nur viel Ruf, sondern spülen auch meist eine ordentliche Summe in die Barkasse. Was allerdings Rentiere in der ägyptischen Wüste zu suchen haben, das muss mir mal wer erklären.

Auf der Weltkarte steuert ihr neuen Abenteuern entgegen - oder direkt in die Arme von Piraten.
Einen großen Unterschied zu der Mehrzahl der Konkurrenzprodukte ist, dass der Charakter keine Stufe hat. Jede Fähigkeit (und auch das Schiff) hat eine eigene Stufe und man bekommt je nachdem was man gerade tut Erfahrungspunkte für das jeweilige Fachgebiet. Das Umhersegeln und Erforschen der Welt bringt Punkte in Seefahrt, Entern und Versenken von Schiffen erhöht das Können bei Seegefechten. Wer sich lieber friedlich im Hinterlande der Städte um den Abbau von Rohstoffen oder der Herstellung von Gegenständen widmend, der kann das sehr gerne tun und diese Fähigkeiten steigern. Nach Erreichen von gewissen Stufen kann dann eine Fähigkeit erweitert werden oder es können Spezialfähigkeiten (einige Sekunden stärkere Schusskraft der Kanonen, etc.) erlernt werden.

Grind oder nicht Grind - das ist die Frage

MMOs aus Asien haben immer eines gemeinsam: erstaunlich hohe Spielerzahlen im Herkunftsland und nervigen Grind als zentralen Spielinhalt. Auch bei Bounty Bay Online treffen beide Vorurteile zu (angeblich 4,5 Mio Spieler in Asien), allerdings kann man über den Grindfaktor streiten. Das Abbauen von Rohstoffen oder das Abschlachten von Tieren um einen seltenen Gegenstand zu bekommen (der nötig ist, damit man diese Tierart entdecken kann) fällt eindeutig unter die Kategorie sinnfreier Grind, hingegen bietet das Handeln und Erforschen der Meere großen Unterhaltungswert und Handlungsfreiheit. Hier unterscheidet sich Bounty Bay Online angenehm von seinen Kollegen.

               
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Kommentare

ChrisMK72 schrieb am
Ähm ... ich meinte ne Registrierung von IGG , nicht EA ;-)
Bin C&C3 geschädigt ! ;-)
ChrisMK72 schrieb am
Also ich hab das Game mal angetestet und find´s nach sehr zähem Einstieg, wo man wirklich erstmal alles kennenlernen muss und sich durch die Menüs sucht erstaunlich unterhaltsam.
Ich sag direkt dass ich die kostenlose Version ( auf US-Server ) spiele, wo ich bisher keinerlei versteckte Kosten entdecken konnte ( man muss ja diese kostenpflichtigen Items nicht kaufen, jedefalls brauchte ich das bisher nicht ) .
Hab den Client geladen und schon ging´s los. Nur ne registrierung bei EA war erforderlich, hatte ich aber schon von früheren Spielen.
Also die Anmerkungen zur Grafik und merkwürdigen Vermischungen ( Rentiere in der Wüste ) stimmen. Allerdings stört mich das wenig.
Ich mag die Seeschlachten einfach. Und wer keine superklasse aktuelle Grafik braucht, kann damit leben.
Vor allem Fans vom früheren Pirates ist dieses Game an´s Herz gelegt ( ich empfehle eindeutig nochmals die kostenlose Variante ! ) .
Ich spiele schon ne ganze Weile und hab keinerlei Kosten für irgendwas bemerkt. Es scheint auch nichts beschnitten zu sein, oder irgendwie weniger.
Bisher macht das Game echt Spass ! Jedenfalls für ein kostenloses Game ! :-)
Also Pirates-Fans : Schaut Euch das Teil mal an ! Also ich meine Voyage Century online ! ;-)
http://www.voyagecenturyonline.com/
Nix Bounty Bay ! ;-)
Greetz,
Chris.
johndoe-freename-83237 schrieb am
doch, aber wer liest das sich schon so genau durch, wenn es oben drüber nochmals zusammengefasst wurde und dort unter contra "im Gegensatz zu den USA kostenpflichtig" steht!
aber alles in allem ist der beitrag einer der schlechtesten, nicht von der wertung her, die geht in ordnung, sondern einfach von der informationsübermittlung.
man merkt, dass sich der autor nicht lange mit dem thema beschäftigt hat, viele dinge blieben unangesprochen!
bester test bisher auf golem.de imo
Angroth schrieb am
Herr nice1, Sie haben offensichtlich die letzten Sätze des Fazits der Review nicht mit der selben Aufmerksamkeit verfolgt wie den Rest des Artikels.
johndoe-freename-83237 schrieb am
die usa-version ist nicht kostenlos!
dort zahlt man zwar keine monatliche grundgebühr, jedoch muss man für items echtes geld hinlegen.
der test liest sich etwas holprig, oder sollte ich besser sagen, er tut sich holprig lesen
schrieb am