Test: Metro 2033 (Shooter)

von Benjamin Schmädig



Metro 2033 (Shooter) von THQ / Deep Silver
Metro 2033
Entwickler:
Publisher: THQ / Deep Silver
Release:
03.12.2010
16.03.2010
29.08.2014
23.06.2020
28.02.2020
29.08.2014
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ab 2,99€
Spielinfo Bilder Videos
2033 ist es 20 Jahre her, dass eine apokalyptische Katastrophe allem Leben auf der Erdoberfläche ein Ende machte. Denn während sich giftige Gase in der Atmosphäre breit machten, zogen sich die wenigen Überlebenden in den Untergrund zurück. Und so existiert in dem weit verzweigten Netz der Moskauer Metro eine Kultur, die sich schon bald nicht nur mit Banditen, Kommunisten und Faschisten herumschlagen muss, sondern auch von Mutanten und den geheimnisvollen "Schwarzen" bedroht wird...

Das gespielte Buch

Der junge Artjom weiß nicht wie es an der Oberfläche aussieht. Er kennt nur die gedrungenen Spanholzwände seiner Parzelle. Treppen aus kaltem Stahl führen an den ovalen Steinmauern vorbei, unter denen er sein gesamtes Leben verbracht hat. Meist sind Petroleumlampen die einzige Lichtquelle. Artjom nimmt Abschied von seinem Zuhause, wenn er sich auf den Weg zu der Draisine macht. Er soll die Anwohner einer anderen ehemaligen Metro-Station vor den Schwarzen warnen. Und er soll Hilfe holen. Doch als er dort ankommt, wollen die Bewohner von Polis keinen Mann entbehren...

Die Ankunft in der großen Polis-Station gehört schließlich zu den Höhepunkten in Metro 2033: Als ich mit Artjom in den riesigen Bahnhof einfuhr, blickte ich auf ein hohes Stahlgerüst -

Video. Die große Stärke der Romanumsetzung ist die packende Atmosphäre in den finsteren Metro-Schächten. Der Geistertunnel gehört zu den stimmungsvollen Höhepunkten.
helle Scheinwerfer glotzten wie die kalten Augenhöhlen eines verrotteten Dinosauriers von oben auf mich herab. Wie bildgewaltig das frisch gegründete Studio 4A Games mit der ebenso frischen Technik sowohl den Untergrund als auch die Oberfläche des zerfallenen Moskaus zum Leben erweckt, ist beeindruckend! Und so sind es denn auch die äußeren Schauwerte, mit denen die Umsetzung des gleichnamigen Romans hausieren geht.

Auch in Filmsequenzen, die fast ausschließlich aus der Sicht des Spielers inszeniert werden, beweisen die Entwickler ein überraschend routiniertes Händchen: Es gibt zahlreiche vorgefertigte Momente, in denen Metro 2033 seine Geschichte erzählt. Dazu gehören auch rasante Actionszenen, in denen Artjom seine Treffsicherheit beweisen und Hindernissen ausweichen muss - obwohl sie fast ausschließlich in den engen Tunneln unter Tage spielt, ist die Buchumsetzung erstaunlich packend und abwechslungsreich!

Aber die Inszenierung offenbart auch Schwächen, weil Artjom nichts erlebt, das nicht unmittelbar auf seinem geradlinigen Trip geschieht. Viele interessante Charaktere bleiben unnötig blass, weil sie abseits der Action zu wenig zu sagen haben. Besonders angesichts der politischen Nuancen ist es schade; immerhin brodelt es im Untergrund zwischen gefährlichen Fraktionen wie Kommunisten oder Faschisten...

.cfg statt Menü

Nicht zuletzt sollten PC-Besitzer daran denken, dass der Titel zwar auch auf älteren Systemen gut aussieht - für plastische Strukturen und eindrucksvolle Lichteffekte benötigt man allerdings nicht nur die elfte Version von DirectX, sondern auch einen leistungsstarken Rechner. Seltsam übrigens, dass man zwar Detailstufen wählen, Optionen wie Bump Mapping, Texturauflösung oder Qualität der Schatten aber nicht unabhängig voneinander einstellen darf. Auch eine Option zum Einschalten der vertikalen Synchronisation fehlt. Das ist deshalb unverständlich, weil Metro 2033 allzu gerne das Bild zerreißt. Tüftler werden zwar in der cfg-Datei fündig, doch das ist ein Umweg, der Experten mit viel Zeit vorbehalten bleibt. Mit den Finessen eines schnellen Computers kann die Xbox 360-Version freilich nicht mithalten: Das Bild wirkt weniger plastisch. Im Gegenzug kommt die Konsolenvariante aber ohne Tearing aus, läuft durchgehend flüssig und zeigt trotz der Einbußen eine ebenso beeindruckende Welt!

   
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Kommentare

johndoe1431809 schrieb am
So unterschiedlich sind wir Menschen: Ich spiele seit gestern Metro 2033 das allererste mal und musste oft Pausen einlegen, um es nicht kurzer Hand zu löschen. Es gibt ganz klar Momente, wo mir das Spiel Spass macht und die Atmosphäre finde ich ebenfalls sehr toll umgesetzt.
Aber es gibt reichlich Momente, wo ich mich frage, was der Scheiss nun wieder soll. Auch gibt es reichlich grundlegende Design-Entscheidungen, die ich echt schade finde. Von der (gelinde gesagt) schwachen Story-Motivation wieso ich als Charakter im Spiel unterwegs bin (und mich in der Welt zu jedem Zeitpunkt wie ein Fremdkörper fühle), über die Tatsache, daß mein Charakter einerseits kein Wort in der Spielwelt verliert, aber mir (also sich selber ;) ) dann den Text zwischen den Kapiteln aber vorliest, bis hin zum für mich sehr unverständlichen Leveldesign, welches mich phasenweise nur mit dem Kopf schütteln lässt (insbesondere die aus meiner Sicht technisch halbherzige Umsetzung der Schleichoptionen hätten sie entweder richtig umsetzen, oder besser komplett weglassen sollen - ganz schräg fand ich ja die "Front" im nahezu stockdunklen Bereich).
Das Balancing finde ich an vielen Stellen ebenfalls äusserst fragwürdig, wie auch simple Mechaniken, wo ich mich an den Kopf packe, was das soll. Zum Beispiel werden mir aufhebbare Waffen nicht klar angezeigt/benannt, sondern ich muss entweder in der Spielgrafik erkennen, was es für eine Waffe ist, oder sie extra anlegen, um dann eine Ahnung zu bekommen, wo genau nun der Unterschied zur Waffe ist, die ich bis eben noch getragen habe. Welche Waffe aber in welchen Details besser ist, als eine andere... das erfahre ich nichtmal, wenn ich sie kaufe. Es gibt nur sehr grobe Informationen. Gerade das Waffenhandling finde ich ziemlich suboptimal gelöst.
Bei den Gegnern fallen mir vor allem die mal flummimäißg hüpfenden und mal mit scheinbaren Raketenantrieb heranrasenden Mutanten ein, sowie die (zugegeben nur selten vorkommenden) fliegenden "Panzer", die man auch...
Koarl schrieb am
Extrem unterbewertet, jeder Teil der metro Reihe ist zu empfehlen.
Es ist mir immer noch ein Rätsel, warum ein dishonored so gut abschnitt. Für mich ist dishonored
um Längen (storytechnisch und spielerisch) langweiliger als diese Reihe.
Hab die Teile auf zwei Tage verschlungen und mich flasht fast kein Spiel mehr richtig.
WhiteRabbid schrieb am
Auch wenn es hier niemand lesen sollte, man bekommt das Spiel momentan für LAU. Man muss "lediglich" bei Facebook angemeldet sein, die Seite von Metro(THQ) liken und so eine App starten. Am Ende bekommt man einen SteamKey für das Spiel ;)
tay-one schrieb am
Bedameister hat geschrieben:
tay-one hat geschrieben:Also ich habe es mir mittlerweile angeschafft, nachdem mich die Kombination aus Preis und Wertung eher ein wenig abgeschreckt, bzw hat erstmal warten lassen.
Für 2,50 ? bei Steam denke ich nicht, dass ich es bereuen werde, denn laut den Kommentaren scheint es ein klasse Spiel zu sein.
2,50? Bild
Da kann man nix falsch machen :ugly:
Kann ich nur bestätigen :D
Ist sogar ein wenig gruselig das Spiel, hätte ich nicht mit gerechnet.
Extrem empfehlenswert!
Bedameister schrieb am
tay-one hat geschrieben:Also ich habe es mir mittlerweile angeschafft, nachdem mich die Kombination aus Preis und Wertung eher ein wenig abgeschreckt, bzw hat erstmal warten lassen.
Für 2,50 ? bei Steam denke ich nicht, dass ich es bereuen werde, denn laut den Kommentaren scheint es ein klasse Spiel zu sein.
2,50? Bild
Da kann man nix falsch machen :ugly:
schrieb am

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