Der Videotext-Modus hingegen ist trotz spartanischer Präsentation spannend, bietet aber auch wenige Möglichkeiten, regulierend zu wirken, wenn es nicht so laufen sollte wie geplant. Dafür allerdings kann man dem Co-Trainer Parameter vorgeben, nach denen er z.B. Auswechslungen für euch vornimmt.
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Aktuelle Mannschaftsdaten und viele Original-Spieler-Fotos sorgen umgehend für Atmosphäre. |
Der Textmodus wiederum wurde nur hinter den Kulissen erneuert. Die neuen Berechnungsformeln bewirken, dass es bei ähnlichen Spielzügen mittlerweile zu größeren Variationsmöglichkeiten kommt und die gewisse Vorhersehbarkeit verschwindet.
Das ändert allerdings nichts daran, dass die Texte an sich mittlerweile mehr als bekannt sind und weder großartige Neuerungen bieten noch über einen Editor verändert oder ergänzt werden können. Vor allem hier hat EA definitiv Nachholbedarf. Dafür allerdings ist die Textmodus-Berechnung nach wie vor spannend und bietet insgesamt die höchste Interaktionsstufe während der Matches.
Doch trotz der im Vergleich zum Text eingeschränkten Möglichkeiten, auf die Mannschaft einzuwirken, so kann man z.B. keine "ad-hoc"-Änderungen wie z.B. Abwehrriegel oder "Über außen spielen" aktivieren, macht der echtzeitberechnete 3D-Modus tatsächlich am meisten Spaß und bietet mir persönlich das intensivste Trainer-Erlebnis. Ich kann leiden, mitfiebern, bangen und fluchen, dass es eine wahre Freude ist. Einzig die vom Schiedsrichter etwas zu häufig gepfiffenen Handspiele, die auf Dauer abwechslungsarmen und generell schwachen Kommentare sowie die im Allgemeinen nicht mehr ganz zeitgemäße Darstellung sorgen in diesem Bereich etwas für Sorgenfalten.
Dafür kommt man nur mit Verwendung des 3D-Modus auch in Genuss des Match-Analyse-Tools, das man bereits aus dem Vorgänger kennt und in dem man die Laufwege jedes einzelnen Spielers, gelungene Pässe, Zweikämpfe usw. haarklein studieren kann, um ggf. das Training für die nächste Woche anzupassen. Mit den zahlreichen Kameraeinstellungen, darunter auch eine frei positionierbare, die es sogar fast ermöglicht, eine Draufsicht wie in Segas Football Manager zu schaffen, findet man schnell seinen Favoriten.
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Anfänglich wirkt der SimCity-Einschlag für das Vereinsgelände merkwürdig... Doch unter dem Strich ist auch dieses Feature eine sinnvolle Erweiterung der Manager-Referenz. |
Alles kann, nichts muss
Auch beim Drumherum bietet EA den PC-Trainern die gewohnte Mischung aus Tiefgang und optionalen Hilfen, aus Altbewährtem und neuen Features. Umfangreiche Statistiken, die dieses Jahr in über 50 Kategorien zum Stöbern einladen sowie umfangreiche Lizenzen (inkl. vieler Original-Spielerbilder) sorgen von Anfang an für eine persönliche Bindung zum Spiel.
Überhaupt baut der FM 07 extrem auf Personalisierung: Es können eigene Fangesänge eingebunden werden, ihr dürft die Farbgebung der Benutzeroberfläche nach eigenem Gusto verändern und wenn ihr wollt, habt ihr sogar die Gelegenheit, euch und eure Familie als Fotos ins Spiel einzubauen und damit auch in der virtuellen Realität einen privaten Rückhalt zu haben.
Das Team um Gerald Köhler hat tief in der Funduskiste gekramt und viele Mechanismen wie z.B. die Rückkehr des Privatlebens wieder hervorgekramt und eingebaut, die Fans vehement gefordert haben. Das Ergebnis scheint zwar etwas zu viel des Guten zu bieten, doch unter dem Strich bleibt festzuhalten, dass es mittlerweile fast nichts mehr gibt, was man als Trainer oder Manager vergeblich sucht. Aber wie bereits gesagt: Alles ist optional. Ihr bekommt so viel Tiefgang wie ihr persönlich wünscht, könnt euch nach und nach Aufgaben zuschalten und an die verschiedenen Aufgaben und Spielmechanismen heran arbeiten, um schließlich alle Fäden in der Hand zu halten.