Test: Frontline: Fields of Thunder (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann



Frontline: Fields of Thunder
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Mit Frontline Fields of Thunder möchte Nival Interactive den taktischen Geist von Blitzkrieg 1 wiederbeleben und streicht gezielt Features aus dem zweiten Teil. Ob sich die Fans von Blitzkrieg oder Sudden Strike auf dem Kursk-Schlachtfeld wohl fühlen werden, klärt der Test des Hardcore-Taktikfilets.

Großoffensive auf Kursk

Im Sommer 1943 kam es bei Kursk im Rahmen des deutschen "Unternehmen Zitadelle" zur geschichtsträchtigen "Panzerschlacht um Kursk". Die Wehrmacht versuchte mit einer großen Panzerarmee die schwer befestigte Stadt einzunehmen und scheiterte letztendlich an den Verteidigern;mit großen Verlusten auf beiden Seiten. Dieses historische Umfeld der "Schlacht am Kursker Bogen" dürft ihr in zwei Kampagnen mit je zehn Missionen auf deutscher oder sowjetischer Seite nachspielen. Dabei haben die Entwickler von Nival Interactive (Blitzkrieg, Heroes of Might & Magic 5) größten Wert auf Authentizität gelegt. So bekommt ihr beim Briefing anhand militärischer Karten die Lage sowie die Missionsziele dargelegt und auch die Schlachtfelder sind an geographische Gegebenheiten der
Zu den Einheiten gehören Kampffahrzeuge (Panzer, Selbstfahrlafetten, Raketenwerfer, Schützenpanzer usw.), Artillerieeinheiten (Kanonen, Granatwerfer, stationäre MGs usw.), Unterstützungsfahrzeuge und kleinere Gruppen von Soldaten.
Region angelehnt. Der gleiche liebevolle Detailgrad gilt für die Einheiten, die mit allen bekannten Eigenarten und Daten implementiert wurden - allerdings stammt der Großteil der verfügbaren Truppen aus Blitzkrieg 2, lediglich drei neue Typen lassen sich ausmachen. Ansonsten präsentiert sich die historisch korrekte Kampagne eher mau, da es neben den Briefings weder Videos noch Tagebücher oder sonstige Identifikationsfiguren gibt, die euch in das Geschehen ziehen könnten.

Klassisches Missionsdesign

Während bei Blitzkrieg 2 erstaunlich viele Tankrushs (Gegner mit purer Masse überrennen) zum Erfolg führten, begibt sich Frontline Fields of Thunder zurück auf das Vorgänger-Niveau und liefert knackig schwere Schlachten ohne Tankrush-Chance. Ihr könnt die mehrfach unterteilten Missionsziele à la "Verteidigung gegen massenhaft anrückende Einheiten", "Eroberung von Dörfern" oder "Ausheben von verschanzten Feindesnestern" nur absolvieren, indem ihr die Feinde mit der richtigen Truppenformation, von einer taktisch möglichst günstigen Position und mit sinnvoller Zielverteilung attackiert; Planung vor dem Angriff ist enorm wichtig. Da es weder Basisbau noch Einheiten-Produktion gibt, schwächt jeder Verlust eure Armee und sollte vermieden werden. Lediglich zu festgelegten Zeitpunkten, so z.B. wenn ihr ein oder zwei bestimmte Ziele abgeschlossen habt, rollt Verstärkung aufs Schlachtfeld. Dass sich die Infanterie wieder in Schützengräben verschanzen darf, haben die Entwickler übrigens aus dem Urvater hervorgekramt, während Kommandanten sowie Upgrades wegrationalisiert wurden.
Download: Demo (423 MB)
Video: Trailer 1 (Laufzeit: 1:04 Min.)


Diese aus Blitzkrieg 1 bekannten Schemata steigern den taktischen Anspruch und lassen ebenfalls den Schwierigkeitsgrad in große Höhen schnellen, was zu Trial&Error-Methoden verleitet. So speichert man vor einem Angriff, schaut inwiefern und mit wie wenigen Verlusten das Ziel erreicht wurde und lädt notfalls neu. Genau deswegen gehört das Spiel nicht in die Hänge von Strategieanfängern, sondern richtet sich eher an die Profis beziehungsweise Fans von Blitzkrieg oder Sudden Strike. Aus
Die Luftwaffe (Bomber, Aufklärung) lässt sich im Gegensatz zur geskripteten Bodenverstärkung per Knopfdruck ordern.

dieser "grauen Vorzeit" scheint ebenfalls die "Künstliche Intelligenz" zu stammen: Einerseits reagieren die Feinde durchaus adäquat auf Angriffe (selbst wenn sie ungern ihre Position verlassen), andererseits scheint ihr Verhalten vollends geskriptet zu sein und lässt jegliche Dynamik vermissen. Ähnliche Schwächen offenbart die Wegfindung, da sich die Panzer gerne ineinander verhaken, sinnlose Abkürzungen durch gegnerische Stellungen nehmen oder trotz größerer Reichweite das Ziel im "Nahkampf" erledigen wollen, besonders bei diesen KI-Macken ist Truppen-Mikromanagement oder Betreuung erforderlich.

Blitzkrieg 2 Stand-Alone Add-On?

Zum Einsatz kommt erneut die Blitzkrieg 2-Engine, die mittlerweile etwas in die Jahre gekommen ist, aber trotzdem ansehnliche Schlachtfelder im "Modellbaukasten-Look" auf die Monitore bringt. Die Steuerung orientiert sich ebenfalls am bewährte Interface am unteren Bildrand, so dass sich Blitzkrieg-Kenner schnell heimisch fühlen sollten . Last but not least gibt es einen Mehrspieler-Modus (für bis zu acht Spieler) mit zehn Karten für das lokale Netzwerk oder den Internet-Service Nival.Net (mit Ladder-Funktionalität), die nach dem Capture the Flag-Vorbild aus Blitzkrieg 2 ablaufen. Jeder Spieler muss dabei möglichst viele Flaggen einnehmen und gegnerische Einheiten zerstören. Wenn die Zeit abgelaufen ist und kein Team vollständig zerlegt wurde, gewinnt das Team mit dem höheren Punktestand. Generell laufen die Partien eher gemächlich ab, da Rush-Taktiken bei guter Verteidigung keine Siegeschance haben.

 
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