Einfache und effektive Bedienung
Trotz der komplett
dreidimensional gestalteten Spielumgebung überzeugt
Die Gilde mit einer einfachen und intuitiven Steuerung, die Euch viele Möglichkeiten lässt: Ihr könnt z.B. beschaulich in der ansehnlichen 3D-Stadt navigieren, an Gebäude und Personen heranzoomen und die Details betrachten. Wesentlich effektiver ist die Arbeit mit der interaktiven
Mini-Karte, die Euch alle Gebäude anzeigt und auf der Ihr z.B. schnell und problemlos Ziele für Eure Transport-Karren verteilen könnt, die vielleicht Rohstoffe vom Markt in den Betrieb bringen sollen. Hinzu kommen
Schnellzugriffs-Tasten, die Euch sofort in ein Gebäude oder an einen Ort springen lassen, ohne dass Ihr umständlich auf der Karte scrollen müsst.
Ist mit einem florierenden Handwerksbetrieb erst mal der Grundstein der Karriere gelegt, können zahlreiche
Aufwertungen an Wohnhaus, Werkstatt und dem eigenen Charakter vorgenommen werden. Häuser lassen sich z.B. zu Villen ausbauen und besser schützen. Der Betrieb kann mit neuen Werkzeugen effektiver gemacht werden. Größere Fenster bringen mehr Licht ins Schmiede-Dunkel und dezimieren die Gefahr von Arbeitsunfällen. Ihr könnt zudem
neue Gebäude kaufen, an Versteigerungen teilnehmen oder gar einen zweiten Beruf ergreifen, wenn Ihr einen Meister einstellt. Nicht zu vergessen die Familienplanung: Schon frühzeitig solltet Ihr um eine
Frau werben, denn im Mittelalter hat sich das Bezirzen teilweise mehrere Jahre hingezogen; erleichtert wird die Entscheidung der Zukünftigen mit teuren Geschenken. Und schließlich kann man selbst mehrere
Meistergrade oder eines von
30 Ämtern (vom Stadtdiener bis zum Großinquisitor) erreichen. Voraussetzung für ein Amt ist das Ansehen, das durch Euren Titel manifestiert wird und vom Stadtrat vergeben wird: Anfangs müsst Ihr das Bürgerrecht erlangen, später könnt Ihr es bis zum Freiherren bringen. Zu bemängeln ist, dass man seinen Erfolg nur in einer Stadt genießen und nicht in andere Städte expandieren kann - schade, denn die Errichtung eines Handelsimperiums à la Hanse oder Fugger mit Transportrouten etc. hätte enorm motiviert.
Grafik/Sound
Die 4Head Studios haben hinsichtlich der
Städte wirklich gute Arbeit geleistet: Schmucke Fachwerkhäuser und Marktstände, Tag- und Nachtwechsel, vier Jahreszeiten mit schönen Wettereffekten sowie zahlreiche Bewohner, die ihrer Arbeit nachgehen, sorgen zusammen mit stimmungsvollen Hintergrundklängen schon nach wenigen Spielminuten für die richtige
Mittelalteratmosphäre. Die Grafik-Engine lässt Euch zwar nicht in Ego-Perspektive durch die Straßen ziehen, aber Ihr könnt recht nah heranzoomen und dann per Maus navigieren. Die Auflösung lässt sich dabei bis auf 1152 x 864 hochschrauben. Leider können die
Innenräume nicht ganz mit der prächtigen Außenoptik mithalten - auch wenn sie teilweise sehr detailliert gestaltet sind. Und der schwächste Teil der Grafik liegt im Bereich der
Figuren, die etwas grob texturiert sind und einige Animationsphasen mehr verdient hätten - ein Wusel-Hingucker à la Siedler ist
Die Gilde nicht, dafür ein kleines Juwel in Sachen Stadtpanorma. Auch die Sprachausgabe hinterlässt manchmal gemischte Gefühle; nicht alle Beteiligten zeichnen sich durch schauspielerisches Talent aus.