Test: Ghost Recon: Advanced Warfighter 2 (Shooter)

von Jan Wöbbeking



Ghost Recon: Advanced Warfighter 2
Publisher: Ubisoft
Release:
06.03.2007
kein Termin
12.12.2008
23.08.2007
23.08.2007
Spielinfo Bilder Videos
Lust auf eine Zeitreise? Ubisoft gewährt jetzt auch PSP-Besitzern einen Einblick in die nahe Zukunft der Kriegsführung. Diesmal stoppt die Zeitmaschine ein wenig früher, denn der mobile Ableger spielt zwischen den beiden Episoden auf Xbox 360 und PS3. Das Flugzeug von Scott Mitchell wurde auf dem Weg zum Panama-Kanal abgeschossen, danach schlägt sich der Ghost-Captain als Einzelkämpfer durch das Absturzgebiet.

Ein Mann und sein Job

Ganz recht, diesmal dürft ihr niemanden herum kommandieren, wenn man vom obligatorischen Luftangriff auf Bestellung und einer kleinen bewaffneten Schwebe-Drohne absieht. Mit Letztgenannter könnt ihr das gegnerische Gebiet auskundschaften oder gleich direkt eine Granate auf eure Gegner werfen.
The Roof, the roof, the roof is on fire...
Ihr trefft zwar ab und zu auch auf freundlich gesinnte Soldaten, doch statt euch zu helfen, sind die in der Regel viel zu beschäftigt damit, Löcher in die Luft zu gucken und sich mit dem Hubschrauber evakuieren zu lassen. Damit die Prinzesschen auch ja pünktlich zum Sandmännchen zu Hause sind, dürft ihr euch im Gegenzug den Allerwertesten aufreißen und die angreifenden Rebellen aus dem Weg räumen - na schönen Dank auch! So sieht also moderne Arbeitsteilung aus.

Die Feuergefechte gestalten sich allerdings leichter als erwartet, da eure Gegner die Weisheit bestenfalls mit der Pinzette gelöffelt haben. Das Wort Deckung kennen diese KI-Bauern nur aus der Viehzucht und dementsprechend bereitwillig tänzeln sie in euer Gewehrfeuer. Okay, ganz so schlimm wie in Hour of Victory oder ähnlichen Gurken ist es nicht, aber trotzdem hätte etwas mehr Grips nicht geschadet. Doch auch ihr kommt mit dieser Rambo-Methode gut voran. Statt, wie in der Serie üblich, unauffällig aus der schützenden Deckung heraus zu arbeiten, könnt ihr es den Gegnern genau so gut nachmachen, eine Nahkampfwaffe auswählen und draufhalten. Wenn euch das zu einfach ist, dürft ihr das leichte Auto-Aim allerdings auch ausstellen und die Widersacher aus der Distanz ausschalten. Solltet ihr einmal ins Kreuzfeuer geraten und sich eure Energie-Anzeige rot färben, zieht ihr euch einfach in ein sicheres Gebiet auf der Map zurück und ladet die Gesundheit im Halo-Stil wieder auf.

Auf in den K(r)ampf!

Doch es gibt ein Detail, welches euch das Leben als Mitglied der Ghost-Einheit erheblich schwerer macht: Die Steuerung. Keine der drei wählbaren Varianten gab mir je das Gefühl, wirklich Herr der Lage zu sein.
In sicherer Deckung lädt sich eure Energie im Halo-Stil wieder auf.
Am besten kam ich mit dem zweiten Schema klar, dass in etwa so funktioniert wie bei Turok auf dem N64: Mit den vier Feuertasten bewegt ihr eure Figur, mit dem Analogstick zielt ihr, und wenn ihr die L-Taste gedrückt haltet, könnt ihr nach rechts und links zur Seite laufen. Außerdem hat High Voltage es geschafft, das Spiel mit der kompliziertesten Tastenbelegung auszustatten, die mir je in einem PSP-Shooter untergekommen ist.

Beispiel gefällig? Ich habe ein Dorf eingenommen und soll den abgestürzten Helikopter in die Luft sprengen. In manch einem anderen Shooter müsste ich mich einfach vor das Wrack stellen, die Kontext-sensitive Taste drücken, mich in Deckung schmeißen und das Feuerwerk genießen. Nicht so beim neuen Ghost-Recon. Dort muss ich erst einmal die Waffenwahltaste gedrückt halten und mit der x-Taste die Waffen durchschalten, bis ich bei der Granate angelangt bin. Als nächstes halte ich die Taste zur Einstellung der Feuerrate gedrückt, um gleichzeitig mit der x-Taste die C4-Sprengladung auszuwählen. Danach darf ich erst einmal ein wenig um das Wrack laufen und eine Stelle an der Oberfläche suchen, die das Spiel als geeigneten Platz zum Befestigen des Sprengpakets akzeptiert. Dann begebe ich mich in Deckung, halte wieder die Taste zur Auswahl der Feuerrate gedrückt und wechsle zum Zünder. Es folgt ein letzter Druck auf die Schuss-Taste und endlich ist der qualmende Helikopter in seine Einzelteile zerlegt.

Ist alles vorherbestimmt?

Doch die Freude währt nicht lange. Obwohl ich das komplette Dorf vor der Spreng-Aktion von sämtlichen feindlichen Kämpfern gesäubert hatte, taucht bereits eine halbe Sekunde nach der großen Explosion wie aus dem Nichts ein komplettes Gegnerhorde auf.
Mit der kleinen Schwebe-Drohne kundschaftet ihr das Gebiet aus und stellt euren Gegnern ein explosives Geschenk zu.
Und schon sind wir bei einem weiteren Knackpunkt des Spiels angelangt: die stark gescripteten, teils verwirrenden Missionsziele. In der ersten Stadt eskortiert ihr zum Beispiel einen Jeep. Beim ersten Anlauf wurde ich von einem Gegner mit Bazooka überrascht. Immerhin habe ich eine Ausrede für meinen Fauxpas: Ich wurde von einem seiner Kameraden abgelenkt, der sich von einem Balkon auf den Boden darunter teleportierte.

Beim zweiten mal war ich schlauer, lief dem Wagen voraus und schaltete alle Gegner inklusive dem Panzerfaust-Schützen rechtzeitig aus. Doch - oh Wunder - das Fahrzeug fliegt aus mir unerfindlichen Gründen in die Luft - vielleicht durch eine Autobombe? Das Spiel lässt mich im Unklaren darüber. Auf einmal kommt ein zweites Vehikel angefahren, dem ich die Flucht ermöglichen soll. Doch als ich nebenher laufe, verzerrt sich das Bild und das Spiel warnt mich, nicht das Missionsgelände zu verlassen. Wie bitte, aber ich sollte doch...? Des Rätsels Lösung: Diesmal ist keine Eskorte gewünscht, sondern nur das Ausschalten der Widersacher, die den Transport aufhalten wollen. Aha, Level abgeschlossen.  

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