Test: Romance of the Three Kingdoms 11 (Taktik & Strategie)

von Jens Bischoff



Romance of the Three Kingdoms 11
Entwickler:
Publisher: THQ
Release:
05.09.2008
kein Termin
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ab 39,99€
Spielinfo Bilder Videos
Hierzulande kennt man Koei in erster Linie aufgrund seiner fast schon unüberschaubaren Warriors-Franchises. Dabei wurde man eigentlich durch die wesentlich ältere Romance of the Three Kingdoms-Saga bekannt. Allerdings haben es bisher nur wenige Episoden der fernöstlichen Rundentaktik bis nach Europa geschafft. Mit dem schon über zwei Jahre alten elften Teil wagt man jetzt einen neuen Anlauf.

Historische Turbulenzen

Natürlich entführt euch auch der jüngste RotTK-Spross ins historische China, das zum Ende der Han-Dynastie hart umkämpft war. Euch werden dabei eine Reihe bekannter Szenarien serviert, in denen ihr euch gegen eure Widersacher durchsetzen müsst, um das zersplitterte Reich der Mitte wieder zu einen. Diese reichen von der Rebellion der Gelben Turbane bis über den Aufstand der Nanman hinaus.
Spartanisch: Story-Ereignisse werden nur in Standbildern erzählt.
Zusätzlich lassen sich auch eigene Szenarien entwerfen, in denen sich bis zu acht Parteien messen können. Allerdings richtet sich RotTK XI in erster Linie an Solisten, denn schon zu zweit entstehen unglaubliche Wartezeiten, da man nur abwechselnd an ein und demselben Rechner antreten kann. Trotzdem haben geduldige Naturen natürlich die Möglichkeit, sich mit stundenlangen Auszeiten über Wochen hinweg mit bis zu sieben Gleichgesinnten zu bekriegen.

Damit wären wir auch gleich bei einem Aspekt des Spiels, der sicher nicht jedermanns Sache sein wird: Der zähe und zeitintensive Spielverlauf. Nicht nur die Schlachten nehmen unzählige Stunden bzw. Tage in Anspruch, auch die einzelnen Runden à zehn Spieltage können sich ziemlich in die Länge ziehen. Ein Grund dafür ist das unglaublich komplexe Mikromanagement. Wer sich gerne in wirtschaftlichen und politischen Details wie die Ergebenheit der Offiziere, diplomatische Bemühungen oder Nahrungsmittelhandel verbeißt, kommt hier voll auf seine Kosten. Grundlegende Dinge wie Basisbau und Truppenführung wirken hingegen vergleichsweise schlicht und schablonenhaft. So gibt es nur wenige vorgegebene Bauplätze sowie nur eine handvoll Gebäude- und Truppentypen. Dadurch gestaltet sich gerade die Anfangsphase fast immer gleich. Auch truppenspezifische Vorteile scheinen weit weniger wichtig als schiere Masse, so dass man Siege fast ausschließlich aufgrund zahlenmäßiger Überlegenheiten feiert.

Vom Helden zum Befehlshaber

Im Gegensatz zum Vorgänger schlüpft man auch nicht mehr in die Rolle eines bestimmten Feldherrn, dessen Werdegang man mit typischen Rollenspielelementen aktiv begleitet. Stattdessen mimt man eher den imaginären Befehlshaber aller Offiziere und ihrer Truppen, die trotz historischer Persönlichkeiten beliebig und austauschbar wirken. Taktiert wird übrigens rundenweise mittels beschränkter Aktionspunkte auf einer klassischen Rasterkarte.
Neuer Look: Die Schlachtfelder werden erstmals in 3D präsentiert.
Zudem verdient ihr euch während eurer Aktionen so genannte Technikpunkte, die ihr u. a. in das Erforschen spezieller Fertigkeiten investieren könnt. Ansonsten sind viele Dinge von der Anzahl der verfügbaren Offiziere abhängig, die ihr vielen Aktionen wie dem Ausheben oder Trainieren neuer Truppen, dem Bau von Gebäuden, dem Fertigen von Ausrüstung und anderen Dingen zuteilen müsst. Je nach Aufgabe sind diese Offiziere dann einige Runden mit den entsprechenden Aktionen beschäftigt und lassen sich nicht anderweitig einsetzen.

Dadurch gestaltet sich der Spielverlauf nochmals zäher, da ihr viele Aktionspunkte anfangs gar nicht nutzen könnt. Auch Truppentransporte nehmen unnötig viel Zeit in Anspruch: Was in früheren Episoden viel zu schnell vonstatten gingen, dauert nun eine halbe Ewigkeit. Hoffentlich findet Koei hier bald einen goldenen Mittelweg. Abermals mit von der Partie sind auch wieder die auflockernden, aber auch teils verschlimmbesserten sowie schnell langweilig werdenden Duell- und Debatten-Minispiele, bei denen man eins gegen eins gegnerische Offiziere mit Waffen- oder Wortgewalt bezwingen muss, um sich ihre Dienste zu sichern oder andere Erfolge zu erreichen. Im Kampf besiegte Offiziere kann man anschließend übrigens nicht nur abwerben oder gefangen nehmen, sondern auch auf freien Fuß setzen oder einen Kopf kürzer machen. Auch eigene Offiziere lassen sich per Editor erstellen, andere wollen wiederum durch bestimmte Leistungen erst freigeschaltet werden.    

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Kommentare

calmon schrieb am
Was mir am Bericht fehlt sind 2 grundlegende Dinge:
- gibt es eine Kampagnie oder sind es nur Einzelscenarios?
- wie ist die AI. Ansprechend und Herausfordernd oder eher strunzdumm?
Vielleicht kann mir jemand der das Spiel schon hat dies beantworten.
Danke und Grüße!
glurff schrieb am
für meinen Geschmack hört sich das sehr interessant an .
Werde es auf jeden Fall mal testen.
Debitol schrieb am
Wenn ich KOEI lese, werden bei mir Erinnerungen an ein Spiel wach, das hier wahrscheinlich kaum jemand kennt. :wink:
Ist wohl an die 15 Jahre her, da habe ich aus der Grabbelkiste für 5 Märker ein Spiel namens "Le Emperieur" gefischt - wer hätte damals gedacht, dass mich eben dieses Spiel, grafisch ganz simpel gestrickt, Rundenstrategie zu Napoleons Zeiten, für das Genre dermaßen begeistern würde.
Heute gibt es wohl kaum noch ein historisches Strategiespiel, das ich nicht gespielt hätte, aber "Le Emperieur" wird immer DAS Spiel bleiben, an das ich mich mit Begeisterung erinnere. Habs nächtelang durchgezockt, im Editor alles Mögliche (und Unmögliche ^^) verändert: hat einfach nur Spaß gemacht das Spiel! :D
Schade, dass Romance of the Three Kingdoms XI nicht lokalisiert ist...
Clumsi schrieb am
Die Screenshots erinnern mich sehr an Dynasty Warriors Tactics das es seinerzeit auf der PS2 gab!
Für die Konsole war es ok.
Allerdings wenn ich mir die Screens genauer betrahte kann ich mir schlecht vorstellen das das sonderlich interessant sein sollte das auf dem PC zu spielen!
Naja versuch macht klug ansehen werd ich es mir eventuell.
Aber davon solche spiele auf PC systemen zu veröffentlichen halte ich nicht viel! Sie kommen zu meist nicht an und sind Schlechte Konsolen umsetzungen oder anlegungen davon.
schrieb am