Test: Medieval 2: Total War - Kingdoms (Taktik & Strategie)

von Jörg Luibl



Publisher: Sega
Release:
28.08.2007
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ab 12,00€
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Pilgern für Ruhm & Gott

Einige Rebellen haben sich auf einem Hügel verschanzt: Obwohl sie keine besfestigte Mauer besitzen, muss man sich mühsam hinauf kämpfen - ideale Stellungen für Bogenschützen.
Und nehmen wir noch mal den Deutschen Orden: Hier besteht das Hauptziel ähnlich wie bei den anderen zwar darin, 45 Regionen inklusive sensibler Orte wie Kiew, Nowgorod oder Posen zu halten und die Litauer zu vernichten, aber der Weg dahin gestaltet sich ganz anders als in Amerika oder Jerusalem. Es gibt z.B. keinen Stammbaum, sondern nur neue Großmeister; außerdem müssen kleine Städte irgendwann in Burgen verwandelt werden und es können nur da Nachwuchsritter rekrutiert werden, wo der Glaube stark ist - sprich: Bekehrung ist Pflicht, Priester müssen durchs Land streifen. Es kommen noch weitere Besonderheiten hinzu. Zum einen gibt es nur hier die adligen Kreuzfahrer: Aus ganz Europa kommen abenteuerlustige Ritter in den Osten, die euch mit ihren Spenden nur dann belohnen, wenn ihr ihnen denn ordentlich Bekehrungskriege bietet - das kann natürlich mit diplomatischen Absprachen kollidieren. Also müsst ihr diese Gotteskrieger wie ein Fremdenführer motivieren und beschützen, während die Litauer gerade diese Gäste erbittert jagen; man kann sehr gut beobachten, wie ernst die KI die Beseitigung dieser Fremden nimmt.

Ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor in diesem Szenario ist auch die Hanse: Nur, wer die meisten der fünf kommenden Hansestädte besitzt, darf irgendwann das Kontor dafür errichten - inklusive des warmen Geldsegens. Und auch das Spielen der Litauer lohnt sich: Die können nämlich ihre Religion wechseln und als Katholiken auf die Techniken des Westens zurückgreifen, um militärisch zurückschlagen zu können oder das eigene Reich zu festigen. Aber auch ohne die Christen können die Litauer siegen: Immerhin lassen sich drei Gottheiten anbeten und Elitetruppen daraus bilden. Da wären z.B. die Kämpfer des Donnergottes Perkunas. Außerdem haben die Heiden interessante Verbündete, die den schwerfälligen Ordensrittern arg zusetzen können: Tatarische Lanzenreiter, baltische Bogenschützen oder Dzukija-Reiter. Egal, wo man hinschaut: Diese Erweiterung bietet euch zig neue Truppentypen und Einheiten.

Neue Hinterhalte & Spielbalance

Auch abgesessen machen die Ritter des Deutschen Ordens eine gute Figur. Sie sind im Nahkampf Furcht erregend und schlagkräftig. 
Die wesentliche Änderung in der Spielmechanik betrifft die neue Verstärkung. Ihr könnt in bestimmten Situationen auch eine Nachhut oder eine Truppe im Hinterland des Gegners kontrollieren - unabhängig von der Hauptarmee. Ihr seht z.B., wie sich Saladin eurer großen Kerntruppe nähert, könnt ihn herankommen lassen und seinen Reitern dann von einem Hügel aus in die Flanke fallen. Allerdings könnt ihr sie nicht komplett autark befehligen, sondern nur drei grobe Richtlinien für die Aktion vorgeben: Aggressive und defensive Haltung sowie die reine Schussposition. Gerade Letztere ist sehr nützlich, wenn die kleine Truppe nur ärgern und nicht gleich der Gefahr einer Hauptattacke ausgeliefert werden sein soll. Hier hätte Creative Assembly noch etwas mehr Freiheit anbieten müssen, damit man solche Situationen besser planen kann. Vielleicht gibt es ja dynamischere Hinterhalte im kommenden Empire: Total War .

Auch an der Spielbalance hat Creative Assembly gefeilt. Sie wurde zugunsten von Pfeilregen und Kavallerieangriff verbessert - sprich: Es gibt wesentlich mehr Gefallene, wenn ihr einen Schwarm an Projektilen frontal in die Infanterie schießt oder von hinten in den Feind donnert. Gerade, wenn man die schwächer gerüsteten Indianer oder Heiden spielt, sind diese kleinen Vorteile sehr wichtig. Nicht nur im Feld, auch auf der Karte kommen verbesserte Routinen zum Einsatz: Händler sind effektiver, machen wesentlich mehr Gewinn mit Rohstoffen und die KI greift nur noch an, wenn sie tatsächlich Chancen auf den Sieg hat. Außerdem baut sie eher die Truppen, die landestypisch sind - die Waliser z.B. ihre Langbogenschützen. Und schließlich gehen eure direkten Nachbarn auf der Karte jetzt offensiver vor: Wenn ihr z.B. im Süden in andere Länder einfallt, wird bald euer Norden bedroht. Das zwingt natürlich zur Sicherung der eigenen Grenzen. In Sachen Diplomatie und Kartentaktik bleibt allerdings alles beim Alten.  

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Kommentare

traxx91 schrieb am
Mit der Kalmarer Union gibt es einen Bug, das die nicht immer kommt auch wenn man alle Anforderungen hat. Außerdem gibt es keine neuen Einheiten wenn man sie gegründet hat. Die Fehler wurden aber mit einem Patch behoben.
Achja: wenn ihr Probleme mit dem Papst und Inquisitoren habt, empfehle ich euch diese Mod: Lands to Conquer. Diese Mod hat ähnliche Ziele wie Ultimate Ai Mod, also eine schlauere künstliche Inteligenz, aber ich persönlich finde sie besser. Außerdem fügt sie einige Funktionen aus Kingdoms (Kochendes Öl) in die große Kampagne aus dem Hauptspiel ein. Man braucht also Kingdoms um sie zu spielen. Leider werden weite Teile des Spiels englishsprachig wenn ihr die Mod installiert.
Ivansson schrieb am
Ich weiss net, wie es euch ergeht, aber ich finde das spiel super. nur, dass die timuriden so überbewertet sind, verstehe ich net ganz....
na ja, auf jeden fall eines der besten strategiespiele, die ich jemals gespielt habe!!
mfg Ivansson
cheaterkiller119 schrieb am
hast du wirklich GANZ skandinavien? und kann es sein, dass du die meldung vllt einfach übersehen hast? und spielst du denn überhaupt auch als däne? ^^ (is ne dumme frage aber mehr weis ich auch nich)
Kobo Daishi schrieb am
wieso redet in einem thread, der fürs addon gedacht is, jeder übers hauptspiel?? naja, is ja auch egal, jedenfalls hab ich eine frage an alle, die das addon besitzen: hat irgendjemand von euch schon einmal in der teutonenkampagne mit den dänen die kalmarerunion zu stande bekommen?? ich habe nämlich, glaube ich zumindestens, alles gemacht was man machen muss (nämlich die genannten städte skandinaviens erobert) aber die kalmarerunion kam trotzdem nicht zu stande...
wenn einer weiß, wies genau geht, dann poste er das doch bitte hier.
schrieb am