Test: Agon: The Mysterious Codex (Adventure)

von Jan Wöbbeking



Publisher: Kalypso
Release:
24.10.2007
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Spielinfo Bilder  
Gescheiterte Existenzen

Nachdem ich auf der Suche nach Hinweisen ein paar persönliche Briefe von ihm gelesen hatte, konnte ich der armen Seele aber nicht wirklich böse sein. Dank seines politischen Ungehorsams konnte der intelligente und technisch versierte Mann kein Ingenieur werden und ist nun froh darüber, wenigstens eine Arbeitsstelle als Bahnangestellter in dem gottverlassenen Nest gefunden zu haben. »Das Schicksal eines jeden Menschen ist ein wahrer Roman«, brummt der Professor, nachdem er den Brief zurück auf die Kommode gelegt hat.

An Laufe des Abenteuers müsst ihr die Wächter der geheimen Brettspiele besiegen. Im Optionsmenü lässt sich übrigens der Schwierigkeitsgrad niedriger einstellen.
Die Entwickler scheinen sich diesen Satz zu Herzen genommen zu haben, denn in den relativ kleinen Szenarien und im Menü zwischen den Episoden haben sie viele Briefe platziert, welche die Story vertiefen. Wenn ihr wollt, könnt ihr euch auf die Rätsel konzentrieren und lediglich die wichtigsten Infos aus den Schriftstücken herauspicken. Doch die ganze Geschichte erfahrt ihr nur, wenn ihr in den liebevoll gestalteten Büchern und handgeschriebenen Briefen herumstöbert. Die sind zwar nicht sonderlich unterhaltsam geschrieben, wirken aber durch ihren »gewöhnlichen« Schreibstil umso authentischer und verleihen den Charakteren mehr Tiefe. Außerdem ist die Geschichte, die sie erzählen, allein schon spannend genug. Nach einigen Spielstunden wurde ich richtig in die Handlung hineingesogen und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Nicht gerade stilvoll

Leider wurden die deutschen Übersetzungen der Briefe nicht in Schreibschrift verfasst wie die Originale. Stattdessen wird ein kleines Fenster mit dem deutschen Text eingeblendet, wenn ihr den Mauszeiger über das Dokument bewegt. Außerdem ist die weiß eingeblendete Schrift auf dem hellen Papierhintergrund nicht gerade augenfreundlich zu lesen.

Zurück zum Bahnhofsvorsteher: Da nur alle zwei Tage ein Zug vorbeikommt, hat er sich die letzten Jahre über offenbar die Zeit vertrieben, indem er möglichst viele Sicherheitskonstruktionen entworfen hat. Ich wisst sicherlich, wer die ganzen Anlagen außer Kraft setzen darf. Leider sind manche dieser Rätsel extrem knifflig, ihr solltet also einen Menge Geduld mitbringen. Es kommt ziemlich häufig vor, dass ihr die Umgebung aus allen möglichen Winkeln betrachten müsst, um ja keinen Gegenstand zu verpassen. Kleines Beispiel gefällig? Wenn ihr euch die Lösung des Rätsels nicht vorweg nehmen lassen wollt, überspringt einfach den nächsten Absatz und lest im Fazit weiter.

Wer soll darauf kommen?

Eine harte Nuss: Das Bahnhäuschen im eisigen Lappland.
Um die Tür zum kleinen Schuppen an der Rückseite der Baracke zu öffnen sind folgende Schritte nötig: Auch wenn ihr schon mehrmals vergeblich versucht habt, den Bahnhofsvorsteher aufzuwecken, müsst ihr ein weiteres mal an ihn herantreten, damit das Bild in eine andere Nah-Ansicht schaltet. Dann entdeckt ihr den winzigen Schlüssel, der aus einer seiner Taschen herausragt. Mit diesem öffnet ihr die Tür zur Kommode und schaut euch die Konstruktionspläne des eigens vom Vorsteher und seinem Sohn entworfenen Schloss-Systems an. Habt ihr herausgefunden, dass der Teller an der Wand ein Element davon ist und das kleine Rädchen an der Hauswand das zweite, müsst ihr die Pläne richtig deuten und die zwei Elemente wie vorgesehen um mehrere Drehungen in eine Richtung bewegen. Dann ist immerhin schon einmal das Schlüsselloch zur Kammer freigelegt. Doch der passende Schlüssel ist gut versteckt: Er ist der Stab der Glocke, die ihr schon mehrmals geläutet habt. Um den Glockenstiel zu lösen müsst ihr aus einer speziellen Perspektive von schräg unten in Richtung Glocke schauen, denn nur dann könnt ihr den Stift herausziehen.

           
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Kommentare

Egon Olsen schrieb am
4P|Jan hat geschrieben: Die Story erinnert mich eher an Abenteuerfilme wie Indiana Jones, aber die ruhige Umsetzung ohne Action und die Charaktere eher an einen Krimi. Ein paar mystische und übersinnliche Elemente gibt es auch, aber in den ersten drei Episoden weiß man noch nicht, wie bedeutsam die für die weitere Geschichte werden.
Besten Dank. :D
4P|Jan schrieb am
Egon Olsen hat geschrieben:Klingt interessant. Nur eine Frage bleibt. Um was für eine Story handelt es sich? Eher ein Krimi? Oder übersinnlich und mysteriös? Der Titel legt zwar letzters nahe, aber darauf will ich mich nicht verlassen. :wink:
Die Story erinnert mich eher an Abenteuerfilme wie Indiana Jones, aber die ruhige Umsetzung ohne Action und die Charaktere eher an einen Krimi. Ein paar mystische und übersinnliche Elemente gibt es auch, aber in den ersten drei Episoden weiß man noch nicht, wie bedeutsam die für die weitere Geschichte werden.
Egon Olsen schrieb am
Klingt interessant. Nur eine Frage bleibt. Um was für eine Story handelt es sich? Eher ein Krimi? Oder übersinnlich und mysteriös? Der Titel legt zwar letzters nahe, aber darauf will ich mich nicht verlassen. :wink:
schrieb am