NBA Live 200120.03.2001, David
NBA Live 2001

Im Test:

EA Sports` Vorzeige-Basketballspiel hat in der 2001er Ausgabe leichte Verspätung. Normalerweise erscheint es parallel mit den anderen EA Sports-Titeln im Dezember. So gab es zum ersten mal seit sechs Jahren zu Weihnachten keinen Titel der NBA Live-Reihe auf dem Gabentisch. Stattdessen steckte man noch zwei zusätzliche Monate in die Entwicklung - ob sich diese gelohnt haben, erfahrt Ihr in unserem Test.

EA Sports` Vorzeige-Basketballspiel hat in der 2001er Ausgabe leichte Verspätung. Normalerweise erscheint es parallel mit den anderen EA Sports-Titeln im Dezember. So gab es zum ersten mal seit sechs Jahren zu Weihnachten keinen Titel der NBA Live-Reihe auf dem Gabentisch. Stattdessen steckte man noch zwei zusätzliche Monate in die Entwicklung - ob sich diese gelohnt haben, erfahrt Ihr in unserem Test.

Gameplay

In Sachen Menü-Bedienung hat EA Sports das Spiel im Vergleich zum Vorgänger kräftig entschlackt. Jeder Menüpunkt ist nun ohne Suchen und umständliche Klickorgien zu erreichen. Außerdem ist das Menü nun kein Performance-Fresser mehr, da es ohne 3D-Animationen auskommt - der Stil orientiert sich nun an FIFA 2001.

Leider hat EA Sports auch an anderer Stelle entschlackt bzw. eher eingespart: Es fehlen der langweilige und deshalb auch nicht sonderlich beliebte 3-Punkte-Modus, und leider fehlt auch der Trainings-Modus. Gerade für Anfänger war er ein guter Einstieg ins Spiel, um die ganzen Bewegungen zu lernen. Die beliebten Modi Freundschaftsspiel, Playoff-Runde und die One on One-Duelle in den Hinterhöfen sind weiterhin im Spiel. Hinzu kommt noch der seit letztem Jahr bekannte Franchise-Modi, bei dem man die Möglichkeit hat, seine Mannschaft in der PC-internen Liga zu etablieren.

Natürlich finden sich im Spiel - wie jedes Jahr - alle 29 Mannschaften der NBA wieder, dazu kommen die Basketball-Stars der letzten 50 Jahre - wie z.B. Michael Jordan oder Magic Johnson. Der Simulationscharakter der NBA-Reihe wurde im neuesten Sprössling noch weiter ausgebaut, besonders in Korbnähe gibt es nun mehr Möglichkeiten einen gelungenen Wurf zu machen. Dazu kommen noch ausgefeiltere Fakes, die mit ihren vielen Tastenkombinationen schon ein Gamepad mit mindestens acht oder besser gleich zehn Tasten erfordern. Die Anzahl der Tastenkombinationen hängt allerdings auch vom Schwierigkeitsgrad ab: So haben Einsteiger eine überschaubare Zahl von Kombinationsmöglichkeiten, während Profis den absoluten Overkill an Verteidungs- und Angriffsspielzügen genießen dürfen.

Allerdings werden auch die noch so spannendsten Basketball-Matches irgendwann etwas monoton. Aus diesem Grund hat sich EA Sports den vorhin schon erwähnten Franchise-Modus einfallen lassen, der zwar schon aus NBA Live 2000 bekannt ist, aber ein immer wieder neues Spielerlebnis bietet. Im Franchise-Modus kann der Spieler seine Mannschaft über 25 Jahre zum Erfolg führen und zwar nicht nur durch gewonnene Spiele, sondern auch durch geschicktes Personal-Management. So muss der Spieler im Lauf der Zeit damit rechnen, dass seine älteren Spieler mit der Zeit zurücktreten und sich zur Ruhe setzen.

Also ist man dazu gezwungen nach neuen Talenten Ausschau zu halten bzw. sie ihren bisherigen Vereinen abzuluchsen. Hierbei besteht auch die einzig wirkliche Neuerung von NBA Live 2001 (ab 25,89€ bei kaufen), da man, während eines Streits der Transferverhandlungen, nun einen dritten Verein auf Wunsch in die Verhandlungen miteinbeziehen kann. Um gute Spieler einfach zu finden, stehen dem Spieler umfangreiche Statistiken zur Verfügung - leider sind diese für Nicht-NBA-Fans kaum verständlich, da die teils recht nichtssagenden Abkürzungen nicht mal im Handbuch erklärt werden.

Multiplayer

Endlich bietet EA Sports eigene Server an, auf denen man sich zu einen Match verabreden kann - natürlich weltweit. Leider fehlt eine Rangliste, wie sie z.B. Blizzards Battle.Net besitzt.

Nach wie vor kann man natürlich auch über LAN mit bis zu acht Spielern ein Match austragen, oder sogar mit bis zu vier Spielern an einem Rechner, sofern man passende Gamepads besitzt, die sich koppeln lassen - z.B. das Microsoft SideWinder Gamepad.

Grafik/Sound

Grafisch ist NBA Live 2001 -wie seine ruhmreichen Vorgänger- absolut überzeugend, auch wenn sich kaum etwas getan hat. Einzig ein paar neue Animationen für die Spieler und das immer noch ziemlich platte Publikum sind hinzugekommen. Ansonsten wurden nur noch kleine Details wie die Spiegelungen vom Hallenboden verbessert. Alles in allem lässt sich aber sagen, dass das Grafikniveau stagniert. Wenn man nicht wüsste, dass es NBA Live 2001 ist, könnte man es leicht mit der 2000er Fassung verwechseln - allerdings bis auf eines: Komischerweise hat EA Sports den Schiedsrichter gestrichen. Beim Tip Off wirft ein Unsichtbarer den Ball in die Luft - was nicht gerade förderlich für die Atmosphäre ist.

Im Sound-Bereich hat sich auch recht wenig getan, nur ein paar kleine neue Kommentare und bessere Pausenmusik. Der Kommentator in der deutschen Fassung mag auch nicht so recht überzeugen, da er im Vergleich zu seinem US-Kollegen ziemlich blass wirkt: Wo das US-Pendant in helle Begeisterungsstürme ausbricht, hat man beim deutschen Sprecher das Gefühl, das Spiel langweile ihn eher - was eigentlich schade ist, da die Kommentare inzwischen sehr gut auf die Situationen abgestimmt und auch gut eingedeutscht sind.

Pro:

-sehr gutes Gameplay

-spannende Multiplayer-Matches

-einfachere Bedienung

-tolle Grafik

Kontra:

-wenig Neues

-gute Features wurden entfernt

Vergleichbar mit:

NBA Live 2000

Fazit

NBA Live 2001 leidet mal wieder unter der typischen EA Sports-Krankheit: Spielerisch hohes Niveau, aber keine bzw. kaum Neuerungen. Leider wurden auch noch viele gute Spielelemente entfernt. Wenn schon keine dazukommen, kann man doch zu mindest die alten Spielmodi im Programm lassen - EA Sports sieht das leider nicht so. Dabei stellt sich noch die Frage, was in den zusätzlichen zwei Monaten Entwicklungszeit gemacht wurde - ich für meinen Teil sehe da jedenfalls nichts.
Für Gelegenheitsspieler ist NBA Live 2001 auf jeden Fall nicht zu empfehlen, diese sollten lieber zu NBA Live 2000 greifen, das mit vergleichbarer Grafik und einem wesentlich besseren Preis/Leistungsverhältnis aufwarten kann, da es bereits als günstige Budget-Version erhältlich ist. Wirklich interessant ist NBA Live 2001 nur für Fans der Reihe, die ihr Können auch im Internet unter Beweis stellen wollen.

Wertung

PC

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