Vorschau: Neverwinter Nights 2: Storm of Zehir (Rollenspiel)

von Bodo Naser



Publisher: Atari
Release:
27.03.2008
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ab 39,99€
Spielinfo Bilder Videos
Quest für Herrin

Aufträge bekommt ihr von unterschiedlichen Leuten - wichtigen oder weniger wichtigen. So werdet ihr von der mächtigen Kauffrau Sa'Sain den Auftrag bekommen, das Schiffswrack noch einmal einer genauen Untersuchung zu unterziehen, um
Der Ladebildschirm wird zum guten alten Bekannten, der immerhin stilecht aussieht. In Sachen Ladezeit besteht Handlungsbedarf.
Überlebende und Ladung einzusammeln. Ihr zieht los, sucht danach und findet es nach kurzer Zeit südlich der Hauptstadt. Leider ist das mit erheblichen Ladezeiten verbunden, da das Spiel immer wieder nachlädt. Ihr durchsucht das Wrack und findet jene Kisten verstreut, die die Handelsherrin unbedingt will. Das bringt euch schon mal Erfahrungspunkte ein.

Am Wrack geht's es ohne Kampf nicht weiter, wobei es hilft, dass ihr von Anfang eine Gruppe übernehmen könnt. Wieder sind es Käfer, Kobolde und Spinnengetier, die sich auf euch stürzen. Dennoch gewinnt ihr schnell die Oberhand, auch weil ihr gezielt Heiltränke einsetzt. Schließlich findet ihr die Höhle der Batiri, die ihr vorsichtig erkundet. Hier hilft euch die Nachtsicht, den euer Held je nach Rasse besitzt. Im Dunkel müsst ihr viele Goblins erschlagen, die es teils in sich haben. Auch ihr großer Anführer ist nicht einfach, so dass der Heiltrank wieder in Strömen fließt. Leider stellt sich die Behausung als ziemlich uninteressant heraus, da es zwar viel zu sehen aber wenig anzufassen gibt. Doch Sa'Sain ist mit euch zufrieden.

Atmosphärisch dicht, aber leer

Das ganze Geschehen wird ansprechend verpackt sein, was für Fantasy-Atmosphäre sorgt. Durch Zaubersprüche,
Endlich was zum anklicken. Auf der Halbinsel steht zwar viel in der Gegend rum, aber berühren dürft ihr fast nix.
Explosionen und Elfenmagie verlaufen insbesondere Gefechte effektvoll wenn auch nicht immer ruckelfrei. Die hereinhängenden Blätter des Dschungels lassen ein Gefühl aufkommen, mittendrin zu sein, auch weil ihr fast bis zur Nasenspitze ranzoomen könnt. Alles wird von schöner Musik untermalt, die schnell Abenteuerlust weckt. Auf dem Markt gibt es Stimmengewirr zu hören, das auch schon für frühere Neverwinter-Episoden typisch war.

Vieles wird sich leider Gottes nur als Staffage entpuppen, die als bloßer Eyecatcher dient. So wird es in manchen Dorf zwar viel zu sehen geben, aber ihr dürft nichts anfassen. Wozu stehen all die Fässer und Kisten rum, wenn man nichts durchforsten darf? Auch viele der Häuser sind reine Kulisse, da man sie nicht betreten kann. Für die bislang erschreckend überschaubaren Dungeons gilt das leider auch. Das ist ein großes Manko, das sich bis zum Release auch nicht mehr ohne Weiteres abstellen lässt - manches Action-Rollenspiel hinterlässt in den Gewölben eine lebendigeren Eindruck.

Spiel mit Charakter

Ausgeglichen wird das durch eine wahre Flut von Rassen, Eigenschaften und Klassen, bei der die Wahl des eigenen Helden fast zur Qual wird. Ganz Faule greifen auf die vorgefertigten 
Das Management der Heroen ist gewohnt ausgefeilt, wie ihr das von Neverwinter Nights kennt. 
Charaktere zurück, bei denen alles schon feststeht. Ein Vorteilwird sein, dass ihr jederzeit auf artverwandte Felder umsatteln könnt, wobei ihr dann aber auf diesem Gebiet als Neuling startet. Beim Aufstieg, wo ihr die Punkte frei verteilt und neue Spezialfähigkeiten lernt, könnt ihr euren Barbaren auch zusätzlich zum Barden machen und umgekehrt. Gerade die Fähigkeiten wie etwa erhöhte Schussfrequenz für Schützen sind oft wichtig für die Kämpfe.

Storm of Zehir, für das ihr das Grundspiel braucht, ist für Charaktere von Level drei bis 15 gedacht, wobei es sich an erfahrene Spieler wenden wird. Die Kämpfe gegen die oft massenhaft auftretenden Feinde haben es in sich, was für Anfänger in den Verlorenen Reichen zu schwer sein dürfte. Häufiges Speichern wird von Obsidian ausdrücklich empfohlen, um die Frustschwelle niedrig zu halten. Gerade die Zufallsbegegnungen im Dschungel sind oft unfair, wenn ihr auf überlegene Gegner trefft, die euch flugs der Garaus machen. Aber schließlich will es ja kein Heldenspielplatz sein sondern die fiese Wildnis.

         
 

AUSBLICK



Was sich schon beim ersten Add-On abzeichnete, wird nun konsequent weitergeführt - die schrittweise Verbesserung von Neverwinter Nights 2. Dieses Mal werdet ihr von Anfang eine Gruppe mitnehmen dürfen, bei der ihr jeden Kämpfer, Priester oder Magier vollständig kontrolliert. Es verschlägt euch in eine bedrohliche Dschungelwelt, die keine Gnade kennt. Hier zählt nur der Profit der verfeindeten Handelskonsortien, denen ihr euch anschließen könnt. Oder aber ihr zieht selbst was auf, denn die Übersichtskarte lässt auch zu, dass ihr auf eigene Faust über weite Strecken handelt. Was steckt hinter all den Mysterien in Samarach? Bei Strom of Zehir wird es erstmals eine für Neverwinter Nights ungeahnte Freiheit geben, so dass der "Levelschlauch" endgültig der Vergangenheit angehört. Ihr bestimmt, in welcher Reihenfolge das Abenteuer ablaufen soll. Man fragt sich aber, warum Obsidian diese Neuerungen nicht schon beim enttäuschenden Grundspiel einbaute. Andererseits scheinen dessen Schwächen noch nicht völlig überwunden, da es zwar viel anzuschauen, aber wieder nicht viel anzufassen gibt. Ich freue mich jedenfalls auf die Erweiterung, die sich bisher deutlich besser anfühlt als das Grundspiel.

Ersteindruck: gut
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Kommentare

Revollti schrieb am
4P|Bodo hat geschrieben: vermutlich liegt es daran, dass wir von Atari gar kein Testmuster bekommen haben
und vermutlich liegt das daran, dass NWN2 von euch so schlecht bewertet wurde, dass es für Atari schon eine beleidigung war(?)
MasterParn schrieb am
Da hast du natürlich recht Bodo. Aber viele Spiele in denen man zu weit umherstreifen kann und die einem super viel Freiheit geben, fand ich von der Story her eher unathmosphärisch, denn (auch wenn ich mich jetzt in ein Wespennest setze) Spiele wie Oblivion, Morrorwind, aber auch Gothic 3, bieten zwar relativ viel Freiheit, aber sind meiner Meinung nach auch pottenlangweilig. Da muss man immer schön Kausalität von Korrelation trennen. Ich denke eher das es da eine Korrelation gibt, keine Kausalität.
Fallout 3 hab ich noch net gespielt :oops: . Mein Rechner ist nicht so potent, aber ist fest eingeplant.
PS: Schade das mit dem Testmuster. Ist nen gutes Spiel.
4P|Bodo schrieb am
MasterParn hat geschrieben:Warum hab ich zu einem der besten AddOns der letzten Rollenspieljahre, sprich NWN 2 - Mask of the Betrayer, eigentlich hier immer noch keinen Test gesehen ?? Kann mir nämlich nicht vorstellen das die neu gewonnene Freiheit nicht wieder zu Lasten einer guten Story geht. Aber man wird sehen.
Hi MasterParn,
vermutlich liegt es daran, dass wir von Atari gar kein Testmuster bekommen haben.
Aber Story und Freiheit schließen sich doch nicht grundsätzlich aus, Fallout 3 ist ein gutes Beispiel dafür. Es hat Freiheit und ne interessante Geschichte. Wie gut eine Story ist, liegt doch an demjenigen, der sie ersonnen hat und nicht am Grad des Umherstreifens.
Gruß,
4P|Bodo
MasterParn schrieb am
Warum hab ich zu einem der besten AddOns der letzten Rollenspieljahre, sprich NWN 2 - Mask of the Betrayer, eigentlich hier immer noch keinen Test gesehen ?? Kann mir nämlich nicht vorstellen das die neu gewonnene Freiheit nicht wieder zu Lasten einer guten Story geht. Aber man wird sehen.
Bendu schrieb am
Schon das erste Addon war von der Handlung und den Charakteren her dem Grundspiel überlegen. Vielleicht würde es sich empfehlen beide Addons zu bewerten. :)
Das zweite Addon wird auch gekauft. Die neue Überlandkarte gefällt mir sehr gut. Ich denke es ist ein guter Kompromis zwischen den freien Spielwelten ala Oblivion und den Levelschläuchen ala Mass Effect, NWN und Co.
schrieb am