Kelly Slater's Pro Surfer28.10.2003, Paul Kautz
Kelly Slater's Pro Surfer

Vorschau:

Während die Skateboardspieler-Fraktion schon seit einigen Jahre kompetente Bretter unter die Füße geschnallt bekommt, sah es speziell am PC in Sachen Surf-Games bislang sehr mau aus. Aspyr, die schon Tony Hawk 4 vorzüglich umgesetzt haben, bemühen sich nun, mit Kelly Slater´s Pro Surfer den Rechner fachmännisch unter Wasser zu setzen. Wir haben die Schwimmflügel umgeschnallt und eine Preview-Runde gedreht.

Urlaub am PC

Während Skater ein hektisch-zappeliges Völkchen sind, haben Surfer die Gelassenheit im Blut - jedenfalls vermittelt das groovige Intro-Video genau diesen Eindruck. Anstelle hektischer Schnitte bekommen die Spieler hier ruhige Kamerafahrten und relaxte Menschen zu sehen, die todesmutig auf meterhohen Wellen herumgleiten. Danach erwartet Euch das Hauptmenü in Form einer unaufgeräumten Bootskajüte, von der aus Eure Surferkarriere ihren Anfang nimmt: Ihr habt die Wahl unter neun realen Surf-Profis wie Lisa Andersen, Kalani Robb und natürlich dem namensgebenden sechsfachen Surf-Weltmeister Kelly Slater. Danach empfiehlt sich das umfangreiche Tutorial, welches Euch in drei Stufen alle Feinheiten der etwas komplexeren Steuerung nahe bringt. Denn die Kontrolle der Wellenreiter ist zwar ihren Skater-Kollegen in groben Zügen sehr ähnlich, verfügt aber über mehr Tiefgang - im wahrsten Sinne des Wortes.

Aufgemöbelte Surfer

Das Geschehen auf dem Wasser der Ehre spielt sich so ähnlich wie in frühen Tony Hawk-Teilen. Das bedeutet, dass Ihr pro Level fünf Aufgaben und drei Minuten Zeit zur Erledigung derselben habt.__NEWCOL__

Ihr müsst u.a. bestimmte Punktzahlen schaffen, Wettbewerbe gewinnen oder verlangte Tricks zünden. Dazu gesellen sich noch eher unorthodoxe Aufgaben: Windsurfer nass spritzen, Eisschollen zerbröseln oder mit Schmackes über ein Pier springen. Als Belohnung werden Eure Surferwerte wie Tempo oder Balance verbessert, neue Strände freigeschaltet oder Eure Kajüte mit neuen, besseren Surfbrettern verschönert. Zusätzlich gibt es alle Welle lang einen neuen Spezialtrick umsonst, die wie ihre Pendants in anderen Funsportgames besonders hohe Punktzahlen versprechen.

Natürlich geht es im Endeffekt nur darum, möglichst spektakuläre Tricks möglichst gut zu landen. Ihr könnt Grab- und Fliptricks machen, enge Kurven fahren und auch kurzzeitig rückwärts dahintreiben. Die Manöver lassen sich sehr einfach zu Kombos verbinden, was wiederum Höchstpunktzahlen verspricht. Und wie in jedem anderen Sportspiel schwinden die verdienten Zähler, wenn Ihr falsch landet, und dadurch kurz die Fische unter Wasser bewundert - zusätzlich kostet Euch ein Freiflug ins Wasser etwas von der sowieso unbarmherzig tickenden Zeit.

Das endlose Meer und die Welle

Das Spiel umfasst 30 Levels an 13 unterschiedlichen Stränden der Welt - Ihr surft ebenso in den tiefblauen Gewässern Hawaiis wie in den bitterkalten Schollenmeeren der Antarktis. Grafisch erwartet Euch vor allem eine extrem realistische Wellendarstellung, wie es sie bislang in keinem Spiel zu sehen gab, und glaubwürdig glitzerndes Wasser mit schön spritzender Gischt. Die Sonne spiegelt sich in der funkelnden Oberfläche, unter Wasser drehen Fischschwärme ihre Runden und Ihr seid nicht allein - andere Surfer beanspruchen ebenfalls die tosenden Wellen für sich, und hüpfen um Euch herum.__NEWCOL__

Ihr seht Euren sauber animierten Surfer aus mehreren Kameraperspektiven, und erobert das Wasser bei unterschiedlichen Wetterbedingungen - bei bewölktem Himmel ziehen sich die Surfer auch mal um.

Akustisch geht Kelly Slater´s Pro Surfer einen anderen Weg als die Tony Hawks dieser Welt: anstelle von Rock und Hip Hop erwarten Euch lässige Drum ´n Bass-Sounds, Reggae-Rhythmen und trancige Themen, die das entspannte Ambiente des Games betonen - spielbarer Urlaub. Abgerundet wird das Ganze vom übliche Stöhnen und Ächzen Eures Protagonisten und natürlich Meeresrauschen sowie krächzenden Möwen.

Ausblick


Kelly Slater´s Pro Surfer ist eine willkommene Abwechslung im mittlerweile etwas berechenbaren Funsportsektor: keine krachende Musik, keine hektischen Tricks, stattdessen chillige Sounds und kontrolliertes Treiben auf bzw. inmitten der fantastisch animierten Welle. Hat man die Steuerung nach kurzer Zeit im Griff, ist das Spiel Entspannung pur - auch wenn ich mittlerweile den Ansatz der 3-Minuten-Levels für leicht anachronistisch halte. Jedenfalls verspricht das Spiel lässigen Spaß für alle, die eine ernsthafte Alternative zu den Skateboard- und Rollerblade-Heroen unserer Zeit suchen.

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