Real War26.11.2001,
Real War

Vorschau:

Amerikanische Late-Night-Shows gehen inzwischen sehr offensiv mit den Terroranschlägen und deren Folgen um - "Life must go on”. Dieses Motto beherzigen auch Spielehersteller, was Titel wie JoWooDs World War III oder Westwoods Alarmstufe Rot 2-Add-On Yuri´s Rache zeigen. Auch Rival Interactives Real War entführt Euch thematisch in den Krieg: In einem brisanten Szenario könnt Ihr mit originalgetreuen Militäreinheiten Echtzeiteinsätze planen. Was Real War spielerisch taugt, erfahrt Ihr in unserer Preview!

Story

Ein filmreifes Intro erklärt die Geschichte aus der Sich der USA: Anfang des 21. Jahrhunderts schwingen sich die Vereinigen Staaten von Amerika selbst zu einer Super-Krisen-Interventionsmacht auf. Sei es nun Naher Osten, Nord-Europa oder Mittel-Asien, die US-Boys sind überall dort, wo es mit Politik mau aussieht. Auf die Souveränität anderer Staaten wird bei Einsätzen weniger geachtet, was in der Welt wachsenden Unmut nach sich zieht. Auf breiter Front schließen sich Staaten zur ILA, der "Independent Liberation Army” zusammen, um dem selbstherrlichen Treiben ein Ende zu setzen.

Gameplay

In drei Tutorials soll der Spieler auf die wesentlichen Dinge vorbreitet werden, dabei werden kurz Interface und Truppen-Koordination erklärt. Bevor es zur Kampagne geht, muss entschieden werden, mit welcher der zwei Parteien der Krieg geführt werden soll. Ob USA oder ILA, das Ziel ist immer die Vernichtung des Feindes. Nicht immer ist Basisbau angesagt; in so genannte Kommandomissionen wird der Spieler mit den vorgegebenen Truppen auskommen müssen.

Ansonsten wird man während des Spiels auf 25 verschiedene Gebäude treffen, die sich auf beiden Seiten gleichen. Unterschieden wird grob in Land,- See- und Luftbauten, spezielle Bauwerke wie die Landebahn können mit einem Upgrade erweitert werden. Das typische Sammeln der Ressourcen fällt in Real War flach, stattdessen sorgt ein "Supply Depot" für den regelmäßigen Eingang von Credits. Eine Nebenressource ist der Strom, ohne den Bau von Power-Generatoren geht nichts.

In elf Missionen werden bis zu 35 Land,- Luft- und Seestreitkräfte einsetzbar sein. Bis auf zwei bis drei Spezialeinheiten (wie beispielsweise den Stealth-Jäger) gibt es keine großen Unterschiede zwischen den "Terroristen" und den USA. Die Truppen sind den "Großen" nachempfunden, auf Seiten der ILA werden vor allem sowjetische Panzer und Flugzeuge, wie z.B. der T80 Panzer oder ein SU24 Bomber vorgefunden. Seitens der USA wird auf genauere Bezeichnungen verzichtet, der Spieler muss sich mit weniger einprägsamen Namen wie "Air to Ground Fighter" auseinandersetzen.

Die Benutzeroberfläche ist recht konservativ, wichtige Dinge wie Minimap, Stromversorgung und Credits sind übersichtlich angeordnet. Eine so genannte "Unit Taskbar" soll die Navigation erleichtern. Das tabellenförmig, in fünf Spalten unterteilte Display zeigt mit einem Mausklick alle Truppen der selben Gattung an, per Linksklick zentriert der Bildschirm auf die selektierte Einheit. Mit einem Klick kann auch das nächste Ziel ausgewählt werden. Im selben Fenster wird bei einer angewählten Einheit das Strategie-Menu angezeigt, sechs verschiedene Optionen wie "Patrouillieren" oder "Beschützen" sollen zur Erleichterung im Kampfgeschehen beitragen.

Eine Verfolgungskamera fährt auch auf Wunsch bei einer selektierten Einheit mit. Das Kampfsystem ist nach dem Stein-Schere-Papier Prinzip aufgebaut - jedes Vehikel hat seine Stärken und Schwächen. Ein einsamer Panzer ist gegen eine Handvoll Marines chancenlos, begleitet von gepanzerten Jeeps geht es genau umgekehrt aus.

Multiplayer

Der Mehrspielermodus wird Partien im lokalen Netzwerk oder Internet bieten. Zwei bis vier Spieler werden dort gegeneinander antreten. Ob Internet oder Lan, bei beiden Varianten wird es nur den Deathmatch-Modus geben. Der Host hat die Möglichkeit, Superwaffen wie Atom- oder Giftgasgeschosse abzuschalten, wahlweise können auch Land-, See- oder Lufteinheiten begrenzt werden.

Grafik

Unspektakuläre 2D-Grafik mit wenig Details - trifft das Erscheinungsbild von Real War am besten. Die drei Landschaftssets (Wüste, Schnee und Urwald) sind absolut flach und langweilig, Bäume und Felsen bieten Abwechslung, ein paar Wellen gleite über das Wasser. Gebäude und Einheiten sind wenig detailliert dargestellt, Schiffe sind nur schwer vom Wasser zu unterscheiden. Die Ansicht ist weder dreh- noch wendbar, per Regler kann man die Karte stufenlos ein- und auszoomen. Zwischen den (grauenhaft dargestellten) Missionsbriefings werden ein paar Videoschnipsel gezeigt, welche die gute Qualität des Intros besitzen.

Ausblick

Die englische Preview-Version von Real War bietet nichts, was andere Echtzeitstrategiespiele nicht schon - vor geraumer Zeit - gezeigt hätten. Die Grafik des Evergreens Starcraft ist da noch detailreicher; abgesehen von dem tollen Intro und den guten Zwischensequenzen, lässt man die Grafik besser unter den Tisch fallen. Spielerisch wird Real War sicher kein Primus, da das simple Ändern der Einheitengrafik keine Abwechslung bringt. Komfortfunktionen wie Hotkeys für schnelles Zurückspringen zur Basis fehlen komplett, was nicht nur der Übersicht schadet. Ein guter Ansatz hingegen ist die "Unit Taskbar", hier hat man wenigstens eine kleine Navigationshilfe, was bei bis zu 35 Einheiten auch bitter nötig ist. Spielerisch wird Real War nicht punkten können, jedoch gibt es viele Parallelen zwischen der fiktiven Story und der aktuellen politischen Weltlage - was das Spiel wohl für einige interessant machen könnte.

Publisher: Simon&Schuster

Entwickler: Rival Interactive

Version: US-Demo (58,9 MB)

Ausblick

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