Wildlife Park24.04.2003, Bodo Naser
Wildlife Park

Vorschau:

In Sachen Zoo-Management heißt die unumstrittene Genre-Referenz -mangels Alternativen und trotz grafischer Mängel- immer noch Zoo Tycoon. Jetzt bläst Entwickler NovaTrix mit seinem Wildlife Park (ab 6,95€ bei kaufen), der Mitte Mai endlich erscheinen soll, zum Angriff auf die Spitze. Ob das zoologisch angehauchte 2D-Strategiespiel wirklich das Zeug zum neuen Genre-Primus hat, verraten wir Euch schon jetzt in unserer Preview.

Werdegang mit Hindernissen

Die Entwicklung von Wildlife Park stellt sich als einziges Auf und Ab dar: Einst wurde das Spiel noch von Publisher Fishtank Interactive angekündigt, der dann recht überraschend und kurzfristig von der Bildfläche verschwand. Unter der Obhut von Publisher JoWooD geriet die Zoo-Simulation dann in den Strudel der finanziellen Schwierigkeiten der Österreicher, die den ursprünglich für den Herbst 2002 angepeilten Release immer wieder verzögerten. Jetzt kümmert sich Koch Media um die Veröffentlichung des Spiels, das im Mai 2003 erscheinen soll.

Spielumfang

Wildlife Park umfasst 20 recht abwechslungsreiche Missionen (inklusive spielbarem Tutorial), die sich grob in zwei Kategorien einteilen lassen: Zum einen ist da das kommerziell rentable Management eines großen Zoos und zum anderen die Aufzucht und Pflege seltener Tiere. Eigentlich unterscheidet sich das Missionsdesign damit kaum von dem in Zoo Tycoon, da Ihr neben dem Wohl der Viecher immer auch Eure Besucherzahlen im Auge behalten müsst. Beim freien Modus dürft Ihr Euren ganz eigenen Tierpark planen und bauen, für den Ihr auch eine bestimmte Klimazone auswählen könnt.

__NEWCOL__Optimale Tierhaltung

Das Spiel legt viel Wert auf die artgerechte Haltung der 45 beinhalteten Tierarten, weshalb sogar eigens ein beratender Zoologe bei der Entwicklung tätig war. Darunter sind neben exotischen Säugetieren wie dem weißen Tiger auch Reptilien, Vögel und große Fische wie Haie, so dass Ihr nicht extra wie bei Zoo Tycoon ein teures Meerestier-Add-On erstehen müsst. Jedes Tier braucht natürlich sein eigenes Gehege, das sich hier viel einfacher als bei der Konkurrenz von Microsoft errichten lässt. Ihr baut einfach einen Zaun, wo es Euch beliebt - die lästigen Beendigungen des Käfigs entfallen hier. Bedacht sein will auch das spezifische Wetter des jeweiligen Ortes, das für Exoten nicht immer geeignet ist.

Viele Bauoptionen

Auch die Wasserflächen werden einfach durch Bau von Pumpen in den Vertiefungen bewerkstelligt, wodurch sogar beeindruckende Wasserfälle möglich sind. Die Gehege können mit allerhand Interieur zum Füttern, Spielen, Kratzen und Klettern aufgewertet werden, was die Zufriedenheit der ansehnlich animierten Tiere erhöht. Fürs leibliche Wohl der Gäste sorgen Stände für Getränke, Eis und Fastfood. Zusätzliches Geld in die Kassen bringt etwa ein Häuschen, in dem Souvenirs verkauft werden. Architektonisch eindrucksvoll sind Schmankerl wie Treppen, Brücken, Stege, welche die Besucher über die Gehege hinweg führen.

Personalmanagement

Bei Wildlife Park unterstützen Euch diverse Personen in zehn verschiedenen Berufssparten bei der Versorgung Eurer Tiere, die alle im Umfang des Grundspiels enthalten sind. Hier ist das Spiel dem Zoo Tycoon klar überlegen, denn auch der Einsatz der Angestellten gestaltet sich aufgrund der einfachen Bedienung wesentlich komfortabler. Den professionellen Jäger etwa schickt Ihr einfach per Mausklick direkt zum Einfangen entlaufener Tiere los. Die Pfleger kümmern sich rührend um ihre Schützlinge, anders als bei Zoo Tycoon, wo schon mal das Futter ausbleibt. Für verletzte Menschen und Tiere gibt es je einen eigenen Mediziner, der Wunden fachmännisch versorgt.

__NEWCOL__Kaum schöner als Zoo Tycoon

In Sachen Optik unterscheidet Wildlife Park sich nicht sonderlich von der amerikanischen Konkurrenz: Er bietet fast dieselbe lieblose 2D-Optik mit isometrischer Perspektive. Dennoch ist das Spiel vor allem in den höheren der einstellbaren Auflösungen ansehnlicher als Zoo Tycoon. Drei Zoom-Stufen sind vorhanden, von denen die pixelige Nahansicht klar an Microsofts Manager erinnert. Besser als bei Zoo Tycoon sind die verschiedenen Designs der Gebäude, die sich je nach Klimazone verändern, und die schönen Tierhäuser, die für architektonische Abwechslung sorgen. Musikalisch untermalt wird das Ganze von exotischen Klängen, die auch afrikanische und arabische Elemente

Ausblick


Der größte Vorteil an Wildlife Park von NovaTrix ist, dass es schon viele Features (mehr Personal oder andere Tiere) enthält, die bei Zoo Tycoon erst mit den kostspieligen Add-Ons implementiert wurden. Dabei ist es wesentlich komfortabler zu bedienen als Microsofts berühmter Tierpark-Manager. Leider gibt sich das deutsche Zoo-Spiel inhaltlich beinahe identisch und ohne eigene Innovationen, die dem kreuzbraven Genre insgesamt gut getan hätten. Bis zum geplanten Release im Mai lässt sich das wohl nicht mehr ändern. Viel Nützliches und wenig wirklich Neues erwarten uns daher!

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