Vorwärts immer, rückwärts nimmer!
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Gigantische Sprünge, irre Geschwindigkeit, waghalsige Stunts - so kennen wir Trackmania!
Ich erinnere mich noch gut an Trackmania: Knapp sieben Jahre ist es her, dass wir uns die Kirchheimer Nächte um die Ohren schlugen, kreischten wie DSDS-Fans und uns Verwünschungen an den Kopf warfen, für die sich eine Legion Iren schämen würde. Kirchheim ist lange her, zwischenzeitlich wurde Trackmania schneller, schöner, wilder - aber das grundlegende Konzept »Design it, build it, drive it!« blieb unverändert.
Das gilt auch für Trackmania² (TM2), das laut der Aussage von Designer Florent Castelnerac nicht einfach ein Sequel, sondern »The next dream« ist - der neue Traum. Dieser Traum hat eine ganz solide Basis, denn nicht Forza, nicht Gran Turismo, sondern Trackmania und seine Nachfolger bilden den populärsten Online-Racer: Jeden Tag toben sich mehr als 100.000 Renn-Enthusiasten auf gut 3.000 Servern aus. Und mit dem seit knapp fünf Jahren in Entwicklung befindlichen TM 2 dürften es noch einige mehr werden, denn so wie man Mäuse mit Käse und Motten mit Licht lockt, so kriegt man Spieler mit geiler Grafik zuverlässig an die Angel.
Und geil sieht es aus, Trackmania², keine Frage. Klar, in Sachen Streckenverliebtheit wird lange kein Weg an Gran Turismo 5 vorbeiführen. Forza 3 hat Wagenmodelle zum Niederknien. TM2 hat coole Landschaftsbilder (Radiositäts-Beleuchtung macht’s möglich), edle Wagen mit glänzenden Echtzeit-Reflexionen der Umgebung - und eine Geschwindigkeit, bei der selbst Sebastian Vettel schwindlig werden dürfte. Sowie neuerdings auch ein ansehnliches Schadensmodell, das zwar rein optisch und damit irgendwie nutzlos, aber dennoch hübsch anzusehen ist.
Ein Planet voller Möglichkeiten
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Auch in Trackmania² geht es in erster Linie um Mehrspielerspaß bei Höchstgeschwindigkeit - dieses Mal in sehr ansehnlicher Kulisse.
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Trackmania bestand immer nur zur einen Hälfte aus Rennen - die andere war der von jeher mächtige Baukasten, mit dem man im sprichwörtlichen Handumdrehen brandneue Strecken basteln durfte. Dieser ist im neuen Traum natürlich ebenfalls vorhanden und umfangreicher denn je: fast drei Mal so viele Bauelemente warten! Die Bedienung des WYSIWYG-Editors orientiert sich dabei wie gewohnt an simplen Malprogrammen: Man wählt aus den vielen Teilen eines aus, platziert es in freier Höhe und Ausrichtung auf dem Spielfeld, verbindet es mit anderen Elementen, garniert das Ganze mit Bäumen, Bergen oder Stadtlandschaften - und probiert das künftige Meisterwerk gleich mal aus, macht wilde Sprünge, rast über steile Wände und zerkratzt in halsbrecherischen Drifts den Lack.
Anders als früher, wo man sich auf Knopfdruck direkt zur Startlinie beamen durfte, muss jetzt aufgrund des neuen Grafiksystems erstmal eine Lichtberechnung durchgeführt werden, die je nach gewählter Qualitätsstufe zwischen drei und zehn Sekunden dauert - man kann jede Strecke zu jeder Tages- und Nachtzeit fahren. Es dürfen auch umfangreiche Skripte programmiert werden, wodurch man die Beschränkungen einer einfachen Rennstrecke verlassen kann. Florent Castelnerac präsentierte das anhand einer User-Mod namens »Atlantis«, in der man mit seinem Wagen herumfahren und Fotos von einer Insel machen musste, Echtzeit-Cutscenes und Sprachausgabe inklusive. Natürlich erfordert das weitaus mehr Aufwand als einfach nur eine verklickte Viertelstunde im Editor, bietet aber auch weitaus mehr Möglichkeiten.