Atrox16.10.2001,
Atrox

Vorschau:

Nachdem sich Atrox in Korea mit rund 100.000 verkauften Einheiten zum Megaseller entwickelt hat, plant digital tainment pool den Vertrieb im deutschsprachigen Raum. Das Echtzeit-Strategiespiel soll im November in den Regalen der Spielehändler stehen - wir haben für Euch die exklusive Pressedemo gespielt.

Story

Atrox spielt in ferner Zukunft, genauer gesagt im 24. Jahrhundert. Die Menschheit (Homonians) hat es durch den Technologiefortschritt geschafft, Lebewesen zu klonen. Bedenkenlos experimentieren Wissenschaftler, bis es zu Unstimmigkeiten kommt und durch eine Verkettung unglücklicher Umstände ein Wesen mit übermenschlichen Kräften geschaffen wird: Delta. Delta klont sich selbst seine eigene Armee zusammen, wird aber durch die militärische Überlegenheit der Homonians - scheinbar - besiegt. Sein Geist transferiert er kurz vor Vernichtung seiner menschlichen "Hülle" in einen Computer, von dem aus er ein halbes Jahrhundert später die Kontrolle über die globalen Computeranlagen übernimmt. Mit Hilfe der von ihm gezüchteten Createsen ist es Delta ein leichtes, die Weltherrschaft an sich zu reißen und die Menschheit an den Rand der Existenz zu drängen. Da die Createsen eine Aversion gegen jegliches menschliches Leben haben, versuchen sie, auch die Weltraumkolonien der Eol Sha - eine Gruppe von telekinetisch begabten und damit höher Entwickelten Homonians - zu vernichten.

Drei Völker zur Auswahl

Im fertigen Spiel wählt der Spieler, mit welcher der drei zu Anfang erwähnten Parteien er in den Kampf um die Herrschaft über die Erde antreten will. In der Pressedemo sind nur die Homonians, also die Menschen der Zukunft, spielbar. Sie verfügen über eher konventionelle (ballistische) Waffen; unterschiedliche Infanterie Typen, Schützen- und Luftabwehrpanzer sind ihr Standard-Arsenal. Die Gebäude der Homonians haben die Fähigkeit, sich von den Bodenverankerungen zu lösen und zu anderen Positionen zu fliegen. Einige Verteidigungstürme können sich sogar über eine begrenzte Reichweite "beamen" - praktisch für eine bewegliche Verteidigung. Errichtet werden die Gebäude der Menschen von Ingenieursdrohnen, die auch für die Ressourcengewinnung zuständig sind.

Ressourcen sammeln, Gebäude bauen

Nicht Partei-spezifisch sind die Baumenüs: neben Hauptgebäuden können auch Zusatzgebäude an bereits bestehende Fabriken oder Ausbildungszentren angebaut werden. Mit diesen Zusatzgebäude ist es möglich, seine Kampfeinheiten mit verbesserten Verteidigungs- und oder Angriffswerten aufzurüsten, auch Fähigkeiten wie Sichtweite oder Geschwindigkeit werden hier verbessert. Durch ein Upgrade der Zentralstation (dem Hauptgebäude) werden neue Bauten freigeschaltet.

Finanziert werden Gebäude, Einheiten und Upgrades durch das Sammeln von zwei der drei Ressourcen, Muon und Quark. Das Muon wird von nicht bewaffneten Sonden abgebaut und in das heimische Hauptquartier geschleppt, wogegen man für die Gewinnung des Quark nur eine Raffinerie am richtigen Ort benötigt. Die dritte Ressource ist streng genommen gar keine, die so genannten Häuser werden zum Ausbau der Militäreinheiten benötigt. Je mehr Einheiten produziert werden, desto höher muss die Kapazität der Häuser sein. Wird das einmal verpennt, lahmt die gesamte Kriegsmaschinerie, was unter Umständen zur Niederlage führen kann.

Starcraft lässt grüßen

Dass sich die Entwickler von Blizzards Starcraft haben inspirieren lassen, fällt nicht nur bei der Steuerung auf: Linke Maustaste Einheit anwählen, Rechte befehligen. Komfortfunktionen wie das Zusammenfassen von Einheiten zu einer Gruppe oder Tastenkürzel für schnelleres Bauen/Bewegen/Angreifen sind hier wie in jedem modernen RTS-Spiel vorhanden. Lediglich Orientierungshilfen wie der direkte Sprung per Hotkey zurück zur Heimatbasis fehlen bisher. In Atrox wird man die Möglichkeit haben, seine Einheiten in verschiedene Formationen (wie beispielsweise Halbkreis oder Blockformation) auflaufen zu lassen - was bisher tadellos funktioniert.

Grafisch nicht mehr up to date

Grafisch wird Atrox kein Hit, soviel steht zweifellos fest: Eine unspektakuläre 2D-Grafik bietet in der Demoversion leider nur ein düsteres Landschaftsbild, obwohl die recht detaillierten Einheiten und Gebäude hübsch anzuschauen sind. Der Spieler kämpft und baut aus der altbewährten Draufsicht, das Zoomen oder Drehen der Karte ist bisher nicht möglich - es ist aber unwahrscheinlich, dass solche Funktionen noch eingebaut werden. Auf die taktische Planung wird die Engine relativ wenig Einfluss haben, lediglich die spärlichen Höhenstufen ermöglichen eine höhere Waffenreich- und Sichtweite.

Fokus auf Multiplayer

Was die koreanische Fangemeinde bei der Stange hält, soll auch bei den Europäern ziehen: der Multiplayer-Modus. Leider ist auch dieser bei der Presseversion nicht aktiviert; wie viele verschiedene Spieltypen und Karten Atrox in der finalen Version beinhaltet, konnten wir nicht in Erfahrung bringen.

Ausblick

Interface, Grafik, Ressourcensystem - die Entwickler haben kräftig bei Blizzard abgeguckt. Das muss nichts Schlechtes heißen, schließlich haben die Amerikaner mit ihrem Spiel Maßstäbe gesetzt. In der Pressedemo wird trotzdem nicht viel Neues gezeigt - lediglich die Formationsfunktion ist löblich. Hoffentlich kommt mit mehr Landschafts-Sets ein wenig mehr Farbe ins Spiel, ansonsten ist die Grafik alles andere als spektakulär. Ein Lichtblick ist die KI, die sich ziemlich clever angestellt hat - leider waren Multiplayermodus und die beiden anderen Parteien nicht verfügbar. Wichtige Einblicke in die Einheitenbalance bleiben bis jetzt verwehrt, deshalb stehe ich dem Projekt eher skeptisch gegenüber.

Release: November 2001

Entwickler: Joymax

Support: bisher nur koreanische Webseite

Ausblick

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