Rallisport Challenge02.10.2002, Paul Kautz
Rallisport Challenge

Vorschau:

Rallye-Spiele sprießen mittlerweile wie Büsche am Straßenrand, trotzdem hat es noch kein Vertreter dieser Sparte geschafft, den Kronträger Colin McRae Rally 2 vom Thron zu drängeln. Digital Illusions, die letzten Monat mit Battlefield 1942 von sich reden machten, und Microsoft schicken nun einen neuen Herausforderer ins Rennen: Auf der XBox hat Rallisport Challenge (ab 34,95€ bei kaufen) schon alle Zweifler eines Besseren belehrt. Wie die Chancen auf dem heiß umkämpften PC-Markt aussehen, beleuchtet unsere Preview.

Stock und Stein..

..bieten dem hartgesottenen Rallyfahrer schon lange nicht mehr genug Action. Meterhohe Sprünge müssen es sein, schliddrige Eiswege, schlammige Trampelpfade - und ein paar Überschläge können auch nicht schaden. Die insgesamt 48 Strecken- und Rundkurse des Spiels bieten für jedes Fahrerherz etwas. Allerdings wiederholen sich die Abschnitte innerhalb des Spiels gelegentlich, und werden sowohl vorwärts als auch rückwärts abgefahren, gehören aber trotzdem immer zu unterschiedlichen Rallys. Davon gibt es im Karrieremodus zusammengerechnet elf, in vier unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, die mit fortschreitendem fahrerischen Erfolg nach und nach freigeschaltet werden.

Bergsteiger auf Rädern

Rallisport Challenge gibt ungeduldigen Fahrern schon vor dem Hauptmenü die Möglichkeit, per »Instant Action« sofort in einem zufälligen Wagen auf einer ebenso per Zufallsgenerator gewählten Strecke loszulegen. __NEWCOL__

Alle anderen wählen unter »Karriere«, »Einzelrennen«, »Zeitrennen« und »Multiplayer«, wobei das Einzelrennen nochmals unterteilt ist. Neben der normalen Rally finden sich dort im Laufe der Zeit auch die Spezialmodi »Hillclimb«, »Iceracing« und »Rallycross«, die allesamt eigene Herausforderungen bieten: Geschwindigkeitsrausch auf zugeeisten Pfaden, eine stete Berg- und Talfahrt und vieles mehr. Der wichtigste Modus ist aber, wie so oft, die Karriere. Denn nur hier bekommt Ihr die Möglichkeit, neue Wagen, Rallys und Abschnitte freizuschalten. Das geschieht über die Punkte, die Ihr am Ende jedes Rennens erhaltet. Die Anzahl richtet sich dabei nicht nur nach der Platzierung, sondern auch nach dem (möglichst geringen) Schaden des Wagens, der erreichten Höchstgeschwindigkeit, der Rundenzeit und mehr. So verdient Ihr in den maximal neun Rennen pro Rallye ein dickes Punktekonto, welches schließlich Euren Fuhrpark immer weiter anschwellen lässt. Könnt Ihr zu Beginn nur unter acht Wägelchen wählen, sind es am Ende stolze 27 heftig aufgemotzte Serienwagen: Peugeot 206, Ford Focus Rallyecross, Subaru Impreza WRC, Opel Astra TI6 4x4, VW Beetle und viele mehr.

Geschwätziger Beifahrer

Wie bei Rallys üblich, seid Ihr meist allein unterwegs, um die Bestzeiten der Computergegner zu schlagen. Nur ab und zu stehen Rundenrennen gegen die drei Mann stark auftretenden KI-Konkurrenz auf dem Plan. Auf jeden Fall sitzt immer Euer treuer Beifahrer neben Euch, der ununterbrochen Richtungsangaben wie »Easy left to easy right« ins Ohr schnarrt - man muss schon genau zuhören, um zu verstehen, was er meint, aber immerhin hat er eine bessere Aussprache als sein schlafmütziger Kollege aus Ubi Softs <4PCODE cmd=DGFLink;name=Rally Championship 2002;id=1802>. Zur Not könnt Ihr auch eine winzige Karte einblenden, die einen kleinen Teil der kommenden Strecke zeigt. Ein weiterer ständiger Begleiter sind auf Wunsch die treibende Techno-Musik sowie die hervorragenden Soundeffekte, die besonders bei aufgedrehten Boxen für zusätzlichen Realismus sorgen.

Eine Delle? Macht nichts!

Ein modernes Rallye-Spiel steht und fällt natürlich mit der Grafik, und in diesem Punkt haben die Entwickler ganz klar geklotzt: Das Ergebnis ist mit seinen superben Wagenmodellen, exzellenten Licht- und Spiegeleffekten, der rasend hohen Geschwindigkeit und den Massen an Details schlicht fantastisch. __NEWCOL__

Aus acht Perspektiven (leider keine Cockpitsicht) brettert Ihr durch liebevoll gestaltete Steppen, Moore, Bergstraßen oder verschneite Winterlandschaften, hinterlasst plastische Reifenspuren, fahrt Schilder um und bewundert das realistisch glitzernde Wasser. Die Wagen sind mit zunehmender Rennlänge schnell verdreckter als ein voller Staubsaugerbeutel, und zerfallen nach einige Crashs langsam in Ihre Bestandteile. Trotzdem haben die Entwickler den Fahrspaß ganz klar vor den Realismus gesetzt: Spektakuläre Unfälle haben praktisch keine Auswirkungen auf die Fahreigenschaften, der Wagen steht im Nu wieder auf der Strecke. Das obligatorische Tuning beschränkt sich auf das Notwendigste, so dass auch Rallye-Frischlinge keine Angst vor dem Optionen-Overkill haben müssen. Stattdessen steht ab November ungebremstes Arcade-Vergnügen auf dem Programm: Zu jeder Tages- und Nachzeit sowie zu jedem Wetter ist hier fröhliches Rempeln ebenso angesagt wie aufregende Sprünge und kontrolliertes Schliddern - ein wenig Rasen außerhalb der Strecke ist auch drin.

Ausblick

Digital Illusions werden mir langsam unheimlich: Zuerst Battlefield 1942, jetzt Rallisport Challenge, das schon auf der XBox sowohl Presse als auch Fans zu begeistern wusste. Mir fällt nichts ein, was die Entwickler jetzt noch falsch machen könnten: Grafisch und spielerisch ist das Spiel eine Wucht, und endlich gibt es mal mehr als die üblichen »Ich drehe meine Runden«-Modi - Kompliment! Apropos Grafik: Man kann eigentlich gar nicht genug von den unglaublichen Fahrzeugmodellen und der irrsinnigen Geschwindigkeit schwärmen; so eine Pracht hat es auf dem PC noch nicht gegeben. Rallye-Fans können also schon mal den Rechner vorheizen und das Feiertagslächeln aufsetzen, denn Bescherung gibt es dieses Jahr schon im November.

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