Medieval: Total War01.08.2002, Sebastian2
Medieval: Total War

Vorschau:

Das Mittelalter war dunkel - und das lag nicht nur daran, dass es kein elektrisches Licht gab. Krieg und Meuchelmord waren probate Mittel der Politik und spielen auch in Medieval: Total War (ab 7,98€ bei kaufen) eine tragende Rolle. Wer erinnert sich noch an die großartigen Szenen im Film Braveheart und würde nicht gerne einmal eine Schlacht mit Rittern, Bogenschützen und Belagerungsmaschinen führen? Dazu soll Euch das Spiel von Creative Assembly Gelegenheit geben. Wir konnten uns schon einmal eine Vorabversion des Spiels ansehen und können Euch sagen, was Ihr erwarten dürft.

Shogun in Europa

Medieval: Total War ist sehr eng an den Quasi-Vorgänger Shogun: Total War angelehnt, was nicht zuletzt am Titel zu erkennen ist. Creative Assembly möchte mit Spielen im Stil von Shogun und Medieval eine Total War- Reihe begründen, die ein ähnliches Spielprinzip auf verschiedene Epochen ausdehnt. Diesmal verschlägt es den Spieler nach Europa und zwar in die Zeit der Kreuzzüge und der großen Konflikte in Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten. In den Jahren zwischen dem ersten Kreuzzug (1095) und dem Fall von Konstantinopel (1453) übernehmt Ihr die Rolle eines der 12 großen Fürsten (Engländer, Dänen, Osmanen, Franken, ...) und versucht durch Diplomatie und Krieg die Vorherrschaft zu übernehmen.

Mehr als nur ein Remake

Medieval: Total War ist mehr als nur ein neuer Aufguss des bekannten Spielprinzips von Shogun: Total War. Nicht auf den ersten Blick zu erkennen, hat sich einiges im Hintergrund und an der Spieltiefe getan. Lag bei den Spielen auf dem japanischen Festland noch das Hauptgewicht auf den Schlachten und dem Erobern, wurde nun der Strategieteil deutlich aufgewertet. Dazu zählen nicht nur die erweiterten Baumöglichkeiten, sondern auch der Einsatz und Einfluss der Kirche, von Spionen und Meuchelmördern.

Das Ausbauen und Erweitern der eigenen Länder ist von größerer Bedeutung und auch deutlich komplexer geworden. Es gibt mehr Möglichkeiten und mehr Einrichtungen, die man in einer Provinz errichten darf. Damit ist es fast schon Pflicht, zentral und sicher gelegene Gebiete als Quelle für Nahrungsmittel und Geld zu nutzen, während man in den Grenzregionen seine Militäreinheiten baut.

Die Anzahl der Einheiten, die man bauen kann, wurde gegenüber den Vorgängern noch einmal erhöht. So sind es etwa 100 verschiedene Einheiten, die Ihr - bis auf wenige Ausnahmen - in Gruppen von bis zu 10.000 Mann aufs Schlachtfeld schicken dürft. Dabei sind nicht nur einfache Bogenschützen oder Speerträger, sondern es dürfen natürlich auch Ritter in voller Rüstung und Lanze in die Schlacht reiten.

Grafik und Sound

Bei Grafik und Sound hat sich im Gegensatz zu Shogun: Total War sehr wenig getan. Beide sind zweckmäßig und hinken dem aktuellen Stand ein wenig hinterher. Etwas eintönig wirkt leider die strategische Übersichtskarte, dafür sind die Landschaften, in denen man seine Schlachten schlägt, immer eine Augenweide. Wie schon bei Shogun: Total War passt das Gelände immer zu dem Gebiet in dem man gerade kämpft. Seien es Berge oder Wiesen und Felder, jedes Gebiet bringt neue strategische Elemente und ist immer wieder schön anzusehen.

Leider kommt in Schlachten nicht das "Braveheart-Feeling" auf, wenn zwei Heere sich im Sturmangriff begegnen, aber dazu bräuchte man wahrscheinlich eine Heimkinoanlage.

Ausblick

Creative Assembly präsentiert in der Vorabversion bereits ein sehr fertiges Spiel, das zwar auf seinem Vorgänger aufbaut, diesen aber schon jetzt überflügelt. Medieval: Total War dürfte sich als konsequente Fortentwicklung von Shogun: Total War erweisen, und man merkt, dass die Entwickler Anregungen und Kritik von Spielern und Fans ernst nehmen. Viele Dinge, die bisher zu kurz kamen, wurden eingebaut und damit ist Medieval: Total War deutlich kompletter - aber auch komplexer - als der Vorgänger.

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