Vorschau: Der erste Kaiser: Aufstieg des Reichs der Mitte (Taktik & Strategie)

von Bodo Naser



Entwickler:
Publisher: Sierra
Release:
kein Termin
Spielinfo Bilder  
Gigantische Mammutprojekte

Aus Pharao wisst Ihr sicher noch, dass der Bau einer riesenhaften Cheopspyramide ganz schön lange dauern kann. Nur gesunde Volkswirtschaften überleben eine derartige Dauerbelastung ihrer knappen Ressourcen überhaupt. Ähnlich gigantische Ausmaße haben nicht nur umstrittene Großprojekte der chinesischen Regierung heutzutage.

Schon vor Jahrtausenden wurden riesige Prestigebauten wie steinerne Grabanlagen, breite Kanäle zur Bändigung der gelben Fluten der Flusses Jangtse und schließlich die Große Mauer selbst errichtet, welche die Schätze Chinas vor Invasoren aus den Steppen Asiens schützen sollte. Bei Der Erste Kaiser ist wieder ein ganzes Heer von Ingenieuren, Handwerken und Künstlern notwendig, um derartige Gebäude zu errichten. Wie schon in den Vorgängern stellen sie die Krönung der städtebaulichen Kunst dar.

Die lieben Nachbarn

Wichtiger denn je ist in Der erste Kaiser die Diplomatie. Neben den Steuereinnahmen bildet der Fernhandel mit den Nachbarstädten das zweite Standbein Eurer Finanzen. Wer also richtig Kohle machen will, sollte es sich nicht mit seinen Handelspartnern verscherzen. Nun kann aber niemand in Frieden leben, wenn seine Nachbarn das nicht wollen. So gilt es, Euch durch eine schlagkräftige Truppe vor Barbaren und krieglüsternen Anrainern zu schützen, wofür Ihr eine eigene Waffenproduktion braucht. Neu ist, dass Ihr jetzt auch feindliche Städte mit Kriegsmaschinen belagern und erobern dürft. Neu ist ebenfalls der Multiplayer-Modus: Wem die bisweilen berechenbare KI nicht reicht, der kann übers Internet auch gegen bis zu sieben menschliche Mitspieler antreten.

Detailreiche Iso-Grafik

Entwickler Impressions widersteht dem vermeintlich übermächtigen "3D-Druck" und setzt auch bei Der erste Kaiser auf die bewährte, isometrische Darstellung. Die Engine wurde jedoch überarbeitet und die Grafik ist daher wesentlich detaillierter als etwa bei Zeus.

Zusammen mit den lebensechten Geräuschen und der fernöstlichen Musik wähnt man sich so beinahe inmitten einer quirligen asiatischen Metropole. Durch Videos verbundene Missionen, die wie bei Warcraft 3 während der Kampagne eine Story erzählen, sucht man hier leider vergebens. Dafür gibt es ganz nebenbei eine Menge zu lernen über chinesische Geschichte und Mythologie.
 

AUSBLICK




Als Fan der Aufbau-Serie (seit Caesar 1 dabei) bin ich natürlich begeistert von der neuen fernöstlichen Variante des bewährten Spielkonzepts, das keinesfalls verbraucht wirkt. Dass Neuerungen wie die Kräuter vom chinesischen Apotheker nur in homöopathischen Dosen verabreicht werden, ändert daran ebenso wenig etwas wie die teils lieblose Präsentation des Spiels. Der Erste Kaiser: Aufstieg des Reichs der Mitte macht Laune und spricht in erster Linie Leute an, denen bereits die Vorgänger gefallen haben. Und die fühlen sich sogleich zu Hause bei 2D-Darstellung und wohlvertrautem Gameplay. Doch auch Anfänger dürfen sich freuen, da sich z.B. der Schwierigkeitsgrad für jede Mission gesondert einstellen lässt. Ob sich das zeitintensive Spiel allerdings wirklich im Multiplayer-Modus durchsetzen wird, muss sich erst noch im Praxistest zeigen.

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Thema!
schrieb am