Amboss, der Kaputtmachator!
In früheren Flugsimulationen war das Resultat einer gut gezielten Rakete mehr oder weniger immer das hier: Zisch, plopp, taumel, pfuff. Eine kleine Bitmap-Explosion beim Ein-, eine etwas größere beim Aufschlag, zu mehr war die End-80er/Anfang-90er-Technik einfach nicht fähig. Wenn ich mich in Ace Combat: Assault Horizon (ACAH) hinter einen Gegner klemme und ihn mit Raketen und pausenlos ratterndem MG eindecke, ist das Resultat wundervoll verheerend: Winzige Flammen zischen aus den Löchern, kleine und große Trümmerteile wirbeln in alle Richtungen, Öl und Kerosin zischen wüst an mir vorbei und verdecken zum Teil meine Sicht, die über kurz oder lang noch von Rauchschwaden behindert wird. Einzelteile brechen vom bedauernswerten Gegner ab, Glas splittert - und nach dem Coup de grâce zerbricht die getroffene Maschine in unzählige Trümmerteile, die wild rauchend von dannen torkeln. Meine Fresse! Hammer!
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Ace Combat bleibt Ace Combat - nur dieses Mal härter, krachender und actionreicher als je zuvor!
In ACAH wird's persönlich. Klar kann man nach wie vor sein Glück darin suchen, die Ziele aus möglichst weiter Entfernung mit einer Zielaufschaltung nebst Sidewinder-Fox-2 zu begrüßen, hin und wieder wird das auch zum Erfolg führen. In vielen Fällen aber nicht, denn die Gegner, allen voran die Ace-Widersacher, haben herausgefunden, wozu der »Täuschkörper«-Knopf da ist - viele in
Ace Combat 6 noch bombensichere Treffer gehen hier ins Leere. Also beißt der Pilot von Welt die Zähne zusammen, behält den Feind aus nächster Nähe eine Weile im Visier und drückt im rechten Moment die beiden Schulterbumper - schon wird der »Dogfight-Modus« aktiviert. In dem übernimmt die KI die Kontrolle der Maschine (und fliegt herrlich waghalsige, mächtig Jerry Bruckheimer-kompatible Manöver), man selbst ist damit beschäftigt, den anvisierten Gegner aus der Luft zu holen. Es gibt auch hier keine Schuss-Treffer-Garantie, aber es ist weitaus einfacher als vorher. Je nach gewählter Waffe wird in eine andere Perspektive gewechselt; allen gemein ist die Tatsache, dass sie sehr nahe an der eigenen Maschine und mächtig verwackelt sind - der Handycam-Look hat es mittlerweile auch in die Lüfte geschafft. Wer zu lange herumtrödelt, kann auch im Dogfight-Modus noch von anderen Maschinen abgeschossen werden, außerdem beherrschen gute Gegner auch diesen Trick - mit etwas Pech findet man sich von einem Moment auf den nächsten selbst im Fadenkreuz des gerade eben noch so sicher tot geglaubten Feindessacks wider.
Bin an der Kreuzung Dritte / Main Street…
Der Dogfight-Modus macht es deutlich: ACAH bleibt den bewährten Arcade-Spuren seiner Vorfahren treu, bewegt sich nicht in Richtung
IL-2 Sturmovik: Birds of Prey. Das Flugmodell ist unverändert simpel, das MG endlos munitioniert, unter die Flügel passen mehr Raketen als in den Irak. Einige Dinge sind aber ausgesprochen neu: Zum einen ist ACAH das erste »große« Ace Combat (nach dem PSP-Flieger
Joint Assault), das nicht in Klumbumbistan oder einer anderen Phantasie-Region, sondern über echten Städten der Welt spielt - Paris, Miami, New York oder Washington D.C. werden überflogen, die üblichen Touristenattraktionen sind auch aus großer Höhe gut erkennbar.